„Woher nimmt der Uhle nur immer seine Artikel-Ideen? Ich wüsste gar nicht, was ich alles schreiben soll.“ – So ungefähr denkt mancher Besucher über diesen Blog. Dabei ist es doch gar nicht so schwer. Jetzt darf man es aber auch nicht übertreiben. Es soll niemand denken, dass man ja „bloß einen Blog“ schreibt und dabei egal ist, was man schreibt. Glaubt es mir ruhig, ich habe lange Zeit genau das gedacht. Deshalb bin ich so lange mit dem Bauchladen an Themen umher gelatscht. Das hat sich ja etwas geändert. Bleibt die Frage nach dem Quell der Inspiration.
Wann kommen die Themen?
Es gab jahrelang eine Zeit, in der ich quasi keinen Honigtopf ausgelassen habe. Ich wollte überall mitreden. Na gut, Promis und solcher Gossip spielten bei mir eigentlich noch nie eine Rolle. Aber selbst Rezepte gibt es hier im Blog ein paar. Ich wollte bei politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen wie ein Don Quijote gegen Windmühlen kämpfen und überall mitreden und damit die Welt ein kleines bisschen besser machen.
Zu dieser Zeit war es so, dass ich unsagbar viel über soziale Netzwerke aufgesogen hatte. So kam es dann auch dazu, dass ich bei manchen Artikel sowas von weit daneben gehauen hatte, dass der Artikel ein Navi gebraucht hätte, um zum Thema zurück zu finden. Es lag unter anderem daran, dass ich mich thematisch oftmals verheddert hatte. Also muss ich ganz ehrlich sagen, dass die Artikel-Ideen, die in sozialen Netzwerken geboren wurden, für mich nichts taugen.
Ich habe dann irgendwann angefangen, meine Themen zu straffen. Politik, Wirtschaft, tralala lasse ich erstmal außen vor. Ich bediene mich stattdessen an Themen, die über meinen RSS Feed Reader ausgespuckt werden. Das ist viel besser. Und nach wie vor bin ich ja ein denkender Mensch. Überrascht, nicht wahr? Jedenfalls ist es nach wie vor so, dass man manchmal einen Geistesblitz hat, der unbedingt als Blogartikel in die Welt geworfen gehört. Manchmal passiert das genau so.
Das halte ich alles in einer Notizen-App fest. Da ich dort mit Erinnerungen arbeite, vergesse ich die Notizen eben auch nicht. Und so ist es eben so, dass man irgendwelche wilden Gedankenfetzen aufschreibt und dann so nach und nach ein Artikel daraus entsteht. Aber auch so sammle ich gern mal meine Artikel-Ideen zusammen. Das schreibe ich noch alles zusammen, wie das so passiert.
Muss man alle Artikel-Ideen aufheben?
Oftmals hockt man vor den Notizen und wälzt die hin und her. Mal ist es so, dass zu ein paar losen Worten noch ein paar Sätze folgen. Mal kommt es, dass einzelne Notizen wieder entfernt werden. Bis ich sagen kann, dass ich wirklich Artikel-Ideen habe, kann das schon dauern. Denn man bekommt ja als Blogger auch Kommentare, Emails, Reaktionen in sozialen Netzwerken oder so. Das spielt alles mit hinein, wenn man sich einen Artikel zurecht denkt.
Und dann freust du dich, dass auch andere über Artikel-Ideen schreiben. Du fängst an, sowas zu lesen. Und dann wird da nur über Kunden erzählt. Ach ja, ist ja ein Artikel für Selbständige. Bin ich ja nicht. Der zählt also nicht für mich? Muss ich es nun also verwerfen, diesen Artikel zu lesen? Ich glaube nicht. OK, nicht alles, was dort steht, ist für mich sinnvoll. Man muss ja nicht jeden Gedanken aufheben. Aber es ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass im Internet immer nach Antworten auf Fragen gesucht wird.
Insofern ist da ein Tool wie „Answer The Public“ gar nicht so daneben. Wie das funktioniert, ist im verlinkten Artikel zu sehen. Vielleicht ist es ja so, dass einige meiner Themen – also z.B. Cloud, Internet, Nachhaltigkeit, Gesellschaft – am besten visualisiert dargestellt werden. Und vielleicht kann man daraus ja ableiten, was Leser so umtreibt. Und selbst dann muss ich nicht alles an Artikel-Ideen aufheben, was ich mir daraus entnehme. Das muss ich aber mal ausprobieren.
Sprich über das, was dich umtreibt
Ich schreibe immer wieder auf, dass es schade um jede Geschichte ist, die nicht erzählt wird. Ja, ich muss das einschränken, denn ich werde mich nicht dazu äußern, was ich von den Präsidentschaftswahlen in den USA halte, wie ich Leugner der Gefahr durch das Corona-Virus sehe, was ich von Extremismus – egal welcher Farbe – halte. Aber sonst sehe ich das schon so, dass man über das erzählen sollte, was einen so beschäftigt. Dafür ist doch ein Blog da, oder nicht?
Und das kann ich eigentlich auch jedem anderen Menschen empfehlen. Wenn ihr einen Blog schreibt, wälzt nicht zu sehr irgendwelche Tools. Euer Blog kann eh nicht das erfüllen, was ihr euch von einem News-Portal erhofft. Lieber entwickelt echte Artikel-Ideen und experimentiert und spielt mit Worten und all das. Sprich über das, was dich umtreibt: Das ist so eine Empfehlung, die ich guten Gewissens geben kann. Wenn euch ein Thema nicht packt, dann lasst das Thema sausen.
Lieber einmal weniger schreiben, als dass man nur halbgares Zeug von sich gibt. Ihr könnt gern mal frühere Artikel von mir durchlesen. Ich lasse die alle hier im Blog. Aber da war schon viel Kroppzeug dabei. Deshalb entwickle ich lieber ein paar richtige Artikel-Ideen und bin mit einer geringeren Schlagzahl zufrieden, als dass ich mich wegen solchem Zeug irre blogge. Und das solltet ihr auch machen. Es ist einfach besser so.