Blogger-Denken: Was ist wirklich wichtig?

Was ist das jetzt mit dem Blogger-Denken? Das ist eigenartig, oder? Sehen Sie sich denn darin bestätigt, wenn Sie dachten, dass Blogger komische Vögel sind? Aber es ist eigentlich etwas ganz anderes. Was ist denn wirklich wichtig? Ich bin etwas in mich gegangen. Ich werde etwas machen, was man bei mir im Blog seit Jahren nicht erlebt hat. Aber ich habe mir gedacht, dass ich noch mehr ändern muss als das, was ich bisher schon angefangen habe. Zu groß ist der Turm der Angewohnheiten geworden. Und so wird es noch mehr Änderungen geben. Zunächst aber muss ich mit ein paar Dingen aufräumen.

Was spielt beim Blogger-Denken eine Rolle?

Meine Texte zünden nicht. Es gibt wenige Artikel, die dauerhaft die Menschen bewegen. Von meinen über 5000 Artikeln sind es nur ein paar Dutzend, die mehr für die Leser als aneinander gereihte Buchstaben sind. Woran liegt das? Darüber kann man viel nachdenken. Aber vielleicht ist es tatsächlich so, dass ich zu viel Streuobst verteile. Ich schreibe über so viele Dinge. Über die Jahre hieß es immer mal, dass man sich fokussieren soll. Hatte es mich interessiert? Nö, nicht die Bohne. Deshalb ist es schon ein schwerer Schlag, wenn jemand einem Blogger gegenüber behauptet: Alter, du hast doch keine Haltung!

Was macht das denn dann mit dem Blogger-Denken? Ich glaube, man konnte mir nie vorwerfen, keine Haltung zu haben. Was auch immer ich geschrieben habe, es war immer meine Meinung. Vor allem zu dem Zeitpunkt, zu dem der jeweilige Artikel geschrieben wurde. Ich habe lange darüber nachgedacht, was damit wohl gemeint sein könnte. Es ist aber eigentlich klar. In der unüberschaubaren Menge an Blogs muss man irgendwas für sich finden, was einzigartig macht. Und genau das ist dann der Standpunkt. Ja, ich bin groß und übergewichtig. Deshalb muss mein Standpunkt trotzdem nicht so groß wie Russland sein.

Mein Blogger-Denken war also bislang: Hole möglichst viele Leser ab, indem du viele Themen behandelst. Das kann man aber nicht bringen. Zwar habe ich über die Jahre schon meinen eigenen Schreibstil entwickelt. Das sollte meinen Blog schon zum Teil einzigartig machen. Aber sonst? Wo liegt mein thematischer Fokus? Wen will ich erreichen? Und vor allem: Was will ich erreichen? Ich bin davon abgekommen, „Liebes Tagebuch…“-Einträge zu schreiben, obwohl ein Blog immernoch für mich ein Tagebuch ist. Insofern muss ich umdenken. Ich kann es eh nicht jedem recht machen. Warum versuche ich dann immernoch?

Was ist mir denn wichtig?

Sind mir Zugriffszahlen wichtig? Nur bedingt. Meistens ist das doch eh so eine Art Schwanzvergleich. Natürlich will ich wissen, woher meine Besucher kommen, wie lang sie blieben, woher sie kamen und wohin sie gingen. Deshalb bin ich ja irgendwann auf MATOMO umgestiegen. Aber unterm Strich ist das nicht wirklich die oberste Priorität, die ich in Bezug auf meinen Blog habe. Da gibt es durchaus Dinge, die mir wichtiger sind.

Wird denn über meine Artikel „gesprochen“? Ja, über den einen oder anderen schon. Aber die „Streuverluste“ sind einfach zu hoch. Ich komme mir deshalb oftmals so vor, als würde ich auf einer einsamen Insel eine Vorlesung halten. Das bekommt ja niemand mit. Also abgesehen von den Meerestieren. Und das muss ja an irgendwas liegen. Und da bin ich nun einmal wieder dabei, was ich oben geschrieben habe mit der Position.

Durch meine vielen Artikel aus den unterschiedlichsten Themengebieten komme ich einigen vielleicht so vor wie diese Produkte-Präsentierer in den Einkaufspassagen: Montags stehen die da und präsentieren Damenmode, dienstags Bratpfannen und mittwochs vielleicht Motorräder. Wer täglich in der Einkaufspassage ist, wird sich bei denen auch fragen, wofür die nun stehen. Das beschäftigt mich nun mal und bestimmt das Blogger-Denken.

Mir ist es wichtig, dass man das bei mir genau weiß. Und ich habe den Eindruck, dass das gelitten hat. Und wer weiß, vielleicht hat dieser Blog-Artikel ja doch Recht, dass deshalb nicht wirklich über meine Artikel geredet wird. Ich finde, dass ich das ändern muss. Einerseits muss die Menge an Themengebieten reduziert werden, und andererseits muss ich eben noch genauer arbeiten. Das geht, man muss es halt machen.

Welche Konsequenz hat das?

Ich will unbedingt weiter bloggen. Aber a) themenbezogen und b) stressfrei. Was erreiche ich denn damit, wenn ich stundenlang wie ein bekloppter nach irgendeinem Hauch von Thema suche? Dann lieber gar nichts erzählen. Andernfalls macht man sich zum Sklaven seines Blogs. Ich werde keine halbgaren Artikel mehr veröffentlichen. Und ich werde auch was liegen lassen. Und ich werde mich noch mehr fokussieren. Das muss einfach sein.

Am Ende wird es aber auch so sein, dass die künftigen Artikel länger werden. Das schafft man dann ja auch neben der Arbeit gar mehr, dass man täglich oder nahezu täglich irgendwas veröffentlicht. Am Ende muss es aber so werden, dass ich einen Mehrwert geben muss, da ja sonst wieder niemand über das Geschriebene redet. Und genau das will ich ja erreichen. Denn nur wer etwas ernst nimmt, redet auch darüber. Wenn man mich nicht ernst nimmt, tut man meinen Blog mit einem Schulterzucken ab.

Als Blogger muss man zeigen, dass man über Expertise verfügt, dass man sich auskennt, dass man auch ausschweifend schreiben kann, ohne ins Plappern zu verfallen. Solche Artikel können gern lang werden. Am Ende erfordert das Mut. Noch mehr als bisher geahnt. Solche In-2-Minuten-durchgelesen-Machwerke wird es hier nicht mehr geben. Leider werde ich dadurch wohl Besucher verlieren. Aber vielleicht erreiche ich dadurch neue Stammleser. Wer weiß?

Ausblick

Ich habe ein berufliches Fachgebiet. Das hat alles mit Zusammenarbeit, Hochverfügbarkeit und Virtualisierung zu tun. Gerade wenn jeder von Digitalisierung, Cloud, Internet of Things, Smart Cities und dergleichen redet, muss man durch Expertise glänzen. Ich weiß, dass mir das gelingt. Nicht auf Anhieb und nicht in der Geschwindigkeit wie bisher. Aber es wird mir gelingen. Da bin ich mir absolut sicher.

Ich hoffe, dass ich dabei aber nicht zu sehr technisch langweile. Vielleicht wird das Ganze ja auch ein wunderbarer Ausflug ins Abenteuerland. Vielleicht kann ich Sie ja perspektivisch dazu überreden, sich darauf einzulassen. Denn das wäre mir wirklich wichtig. Nicht umsonst habe ich das Thema immer wieder an der Tagesordnung gehabt, dass ich den Blog neu erfinden will. Das muss doch meine Stammleser enorm genervt haben.

Aber eins ist dann am Ende auch klar: Hier regiert das Blogger-Denken. Ich werde es niemandem recht machen. Auf meinem Blog bin ich der Diktator. Ich bestimme die Themen und wie ich darüber denke und schreibe. Ich muss nicht alle Geschmäcker treffen und bedienen. Das machte mich kaputt. Stattdessen will ich tüfteln und feilen und experimentieren. Machen Sie doch einfach mit.

6 Replies to “Blogger-Denken: Was ist wirklich wichtig?”

  1. Nimm Dir doch Mal alte Artikel vor und bringe sie mit Deiner heutigen Sicht auf den aktuellen Stand.

    Eventuell kannst Du auch auch mehrere Beiträge zusammenfassen und dadurch ein Themen vielschichtiger ‚bearbeiten‘?

  2. Ich war schon lange nicht mehr hier, aber schon früher als der Alex L. noch seine Kommentartage gemacht hat und zu dir gelinkt hat, ist mir aufgefallen, dass deine Kurztexte mehr versprechen als dann kommt. Deine Texte sind fast immer nur heiße Luft.

    „Meine Texte zünden nicht. Es gibt wenige Artikel, die dauerhaft die Menschen bewegen. Von meinen über 5000 Artikeln sind es nur ein paar Dutzend, die mehr für die Leser als aneinander gereihte Buchstaben sind.“

    Diesen Artikel habe ich nur bis zu obiger Stelle gelesen. Danach wird vermutlich auch nur noch heiße Luft kommen. Aber wenigstens verstanden, dass die Texte nicht zünden.

    Ich bin auch nur Zufällig hier, weil ich in der Google Bilderdiebe Suche meinen Namen gesucht habe und ein Bild von diesem Blog gefunden habe. Da dachte ich mir, schau mal vorbei, ob der Uhle sich verbessert hat.

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