Wie ist das eigentlich? Ich nahm immer an, dass Blogger ziemlich kreativ sind. Die meisten Blogger, die ich so mitbekomme, machen einen riesigen Aufwand. Mit viel Herzblut sind sie dabei. Hier könnte ich unheimlich viele Blogger nennen, mit denen ich zwar nicht einer Meinung bin, deren Arbeit aber anerkennen möchte. Deren Arbeit wird geschmälert, das Bloggen mit Dreck beworfen, weil es selbst ernannte Blogger gibt, die nicht mal eigene Inhalte haben. Sowas gibt’s nicht? Oh ja, sowas gibt’s.
Was machen Blogger eigentlich in ihren Blogs?
Es gibt Blogs zu unfassbar unterschiedlichen Themengebieten. Und es gibt Blogs wie meinen, die eher einen Bauchladen an Themen mit sich herumtragen. Allen ist gemein, dass man als Blogger kreativ ist. Es gibt Blogger, die irgendwas basteln und dafür eine Versuchsanordnung haben und alles fotografieren. Und es gibt Blogger, die technische Geräte ausprobieren und jeden Handgriff dabei mit Anmerkungen und Fotos dokumentieren. Andere Blogger recherchieren zu allerlei Themen, bilden sich eine Meinung, verifizieren diese. Und so geht das reihum.
Ich schrieb es bisweilen, dass das Bloggen Arbeit ist. Es gibt immernoch Leute, die mich dafür auslachen. Aber ich stehe dazu. Die allermeisten Blogger verfassen ihre Inhalte nebenbei. Die meisten Blogger betreiben ihre Blogs als Hobby. Weil es schlichtweg bis heute kaum eine sinnvolle Finanzierung von Blogs gibt. Dennoch machen sie das meistens – ich schrieb es bereits – mit viel Herzblut. Und dann bemerkt man, dass es ganz andere Seiten gibt, die augenscheinlich Blogs sein wollen.
Blogger ohne eigene Inhalte
Ich verfolge immer mal wieder, wie sich die Bloggerwelt entwickelt. So bin ich auch darauf gestoßen, dass es so komische Blogs gibt, deren Macher außer einem Einleitungstext keinen weiteren eigenen Inhalt haben. Da werden knapp oder völlig unbekleidete Schönheiten mit ihren Instagram-Posts gezeigt. Oder es gibt Blogs, die einfach von anderen Seite 1:1 übernehmen. Des Weiteren gibt es Blogs, die den Anreißtext anderer Seiten als eigenen Inhalt verkaufen wollen. Und diese Blogs erdreisten sich dann vielleicht noch, den Besucher aufzufordern, den Newsletter zu abonnieren und den Werbeblocker abzuschalten?
Wozu? Welchen Mehrwert bieten mir solche Blogs? Ein einfacher Klau von Inhalten hat noch nie einen Blog besser gemacht. Mal abgesehen davon, dass es nicht unbedingt erlaubt ist. Aber es wirkt nicht unbedingt substantiell, wenn heraus kommt, dass ein Blog ausschließlich aus geklauten Inhalten oder überhaupt aus Inhalten Dritter besteht. Man könnte darüber philosophieren, wie man richtig klaut. Aber dann ist es kein Klauen mehr. Jedenfalls sind solche Blogs, die keine eigenen Inhalte haben, in meinen Augen halt keine Blogs. Und sie gehören demnach abgeschafft.
Hallo Henning,
ja, leider gibt es solche und solche Blogs, keine Frage und ich weiss auch nicht, was sich der Bloggender dabei denkt, wenn er Überschriften oder ganze Passagen an Text woanders klaut. Das hat dann eh keinen Sinn in meinen Augen. Zum Glück lese ich in solchen Blogs eher nicht und gehe selbst so nicht vor. Ich liebe meinen eigenen CMS-Content und es soll den Leser die Handhabung der OpenSource CMS beibringen. Nicht mehr und nicht weniger.
Zwecks reinen Foto-Blogs, da habe ich nichts dagegen, aber ein langer Text kann auch nicht schaden, wenn man wirklich etwas verbloggen will. Auf Instagram treibe ich mich nicht herum, denn ich kann nur CMS-Screenshots den Lesern zeigen. Mehr habe ich da nicht.
Dass du hier ein Gemischt-Themenladen hast, habe ich kein Problem mit, denn ich suche mir dann meine Themen bei dir schon noch zusammen :-) Da ist alles in Ordnung damit. Jeder Blogger muss es selbst wissen, wie sein Blog funktionieren soll, aber etwas an Content klauen, geht nun einmal nicht. Das merken die Leser sofort, wenn sie schon ein Weilchen Leser sind.
Bin noch nicht so lange dabei, habe aber auch den Eindruck das es für viele nur um Kohle geht. Keine eigene Story nur abgekupfert. Gruß Matsches
Ich bin ganz deiner Meinung. Die, die keine eigenen Texte verfassen und einfach klauen oder Texte von anderen verfassen lassen, sind augenscheinlich nur scharf darauf schnell das große Geld zu machen. Leider haben sie durch das Abkupfern auch mehr Zeit zum Vermarkten ihrer Blogs. Nur wie kann man gegen sowas vorgehen außer deren Seiten zu meiden?
Das klauen an sich wird halt durch jede Menge technische Möglichkeiten unterstützt. Ich habe auf meinem Blog in den Jahren ca. 120 Artikel erstellt. Alle waren selbst geschrieben, nichts war mit Copy & Paste erzeugt. Dennoch habe ich vor einigen Wochen ca. 40 alte Artikel gelöscht weil sie meinen eigenen Qualitätsansprüchen nicht mehr genügt haben. Das schnelle Geld sehe ich sowieso nicht. Meine Adsense Einnahmen liegen unter einem Eur. Affiliate link hat auch kein Einziger konvertiert. Ich schreibe meinen Blog weil ich das gern mache und muss dabei die investierte Zeit ausblenden….
Zum klauen: Ich hatte es auf einer Testinstallation mit frei verfügbaren Plugins ausprobiert. Es lassen sich ganze Domains aber noch einfacher natürlich Stichwörter abgreifen und direkt als Artikel veröffentlichen. Die Seite postete ca. 12 Beiträge täglich und nach 2 Monaten Laufzeit hatten sich insgesamt ca. 100 User ( nicht täglich – in den gesamten zwei Monaten) verirrt. Für mich war damals klar, dass duplicate content nicht der Weg zum Ziel ist.
Hi Henning,
es können verschiedene Interessen dahinter stehen. Mein Wissen um Black-Hat-SEO geht nicht allzu tief, ich weiß aber sicher, dass es das noch gibt. Eine Idee dabei ist es Satellitenseiten aufzubauen, die auf eine Hauptseite verlinken. Früher wurde es noch praktiziert: spammy Artikelportale, die nur existierten um Backlinks zu beinhalten. Oder Blogs, die von einem Bots „kuratiert“ wurden, der sich fremde Inhalte zusammenklaut. Es ist halt blöd für den Original-Autoren, der dann womöglich wegen Duplicate Content abgestraft wird. Außerdem wundert es mich nach all den Google Algo Updates, dass es noch praktiziert wird. Es dürfte eigentlich Nullkommagarnichts bringen. Das sieht Google ähnlich wie du und ich: bitte selbstgeschriebene, gute Inhalte veröffentlichen und keine zusammenkopierten Texte, sonst wird es nichts mit dem Ranking.
Ich habe dein Blog übrigens über die Suche nach der Firma Paperblog gefunden, über die ich gestoßen bin und die auch so ähnlich funktionieren. Ich hielt deren Site für ein Blog, das nur Gastartikel veröffentlicht. Dubios.
Jedenfalls danke für deinen Artikel!
Hallo Chris,
Paperblog und Co. sind natürlich sehr dubios. Aber was ich auch meine ist: Man schreibt drei, vier Zeilen Einleitung und pappt darunter eine ganze Ladung Instagram-Posts. Wir als kleine Blogger haben dann immer das Nachsehen. Mir geht es da übrigens wie dir: Ich kann nicht behaupten, dass ich mich mit Black Hat SEO auskenne. Aber ja, das scheint es noch zu geben. Es gibt ja so SEO-Blogger, die auch heute immer noch darüber schreiben. Dann doch lieber eigenen Kram schreiben.