In vielen Blogs herrscht ziemlich Einheitsbrei. Warum soll man dann also auch noch so eine süße Pampe fabrizieren? Sei doch lieber die Stinkfrucht beim Bloggen. Ich versuche ja meistens, irgendwas anders zu machen als andere. Denn ich denke mir eben, dass Leser zwar wegen den Inhalten kommen, aber sie bleiben wegen der Art. Vielleicht abonnieren sie auch meinen Blog. Aber dazu muss eben hier etwas anders laufen als in drölfzig anderen Blogs, denkt ihr nicht auch? Ein paar Gedanken dazu.
Gegen den Einheitsbrei
Ich schrieb es ja hin und wieder mal: Mich nervt dieser Einheitsbrei. Da freut man sich auf einen Artikel anhand der Überschrift oder des Beitragsbildes. Und dann? Dann steht in dem Artikel genau das, was du auf einem Dutzend anderen Blogs auch schon gelesen hast. Das allein wäre ja noch nicht so schlimm. Aber zum Teil erlebe ich es, dass ähnliche Worte verwendet werden. Fast könnte man annehmen, dass gleiche Artikel veröffentlicht wurden. Leute, seid doch mal wieder einzigartig.
Das meine ich mit Einheitsbrei. Wir wollen doch aber alle mehr oder weniger der Stein im Schuh sein. Kennt ihr das? Wir laufen eine längere Strecke, doch irgendwas drückt und scheuert. Das ist der Stein. Wir bekommen Schmerzen. Na klar, wir können den Stein aus dem Schuh entfernen. Aber der Schmerz hallt noch eine ganze Weile nach. Vielleicht haben wir auch eine rote Druckstelle am Fuß. Sicher, wir können etwas draufschmieren. Aber wir können uns auch fragen, wie der Stein in den Schuh kam.
Blogger sollen solche Steine sein. Sie sollen drücken und reiben, bis eine rote Druckstelle entsteht. Und noch viel weiter. Leser sollen sich danach hinterfragen und nichts für bare Münze nehmen. Einfacher wäre es mit einer Salbe in Form von Abwiegeln. Aber wir müssen als Blogger erreichen, dass die rote Druckstelle bleibt. Ganz im Ernst: Glaub ja nicht, dass das auch nur ansatzweise mit Einheitsbrei möglich wäre.
„Denken wir neu“ – Der sinnvolle Werbesprech
Ich glaube, wegen so vieler Geschehnisse kann eigentlich niemand die FDP mehr ernst nehmen. So leid mir das auch tut. Aber die Partei hat einen Leitspruch: „Denken wir neu“. Oder anders gesagt: Denken wir anders. Jedenfalls ist dieser Spruch gar keine so blöde Idee und durchaus sinnvoll. Warum an die Mosel fahren und Reiseberichte von Cochem, Trier oder Koblenz machen? Es gibt auch Orte wie Bernkastel-Kues oder Wintrich. Noch nie gehört? Eben.
Warum sollen wir das machen, was zig andere Blogger auch machen? Gibt es noch einen anderen Weg, um ans Ziel zu kommen? Seid anders. Lasst den Quatsch mit den automatisierten Tweets zu veröffentlichten Artikeln, die mit „Frisch gebloggt:“ oder ähnlichem Quatsch beginnen. Probiert einfach mal. Und denkt immer dran, dass ihr auch mal mit euren Experimenten an die Wand fahren müsst. Wie wollt ihr denn sonst lernen? Wer mit dem Strom schwimmt, geht darin unter.
Es ist schon so, dass man sich immer mal hinterfragen muss. Klar, es ist schön einfach, mit dem zufrieden zu sein, was man so hat. Das typische „Ach, ich lass das jetzt so“ ist die Hängematte in der Abendsonne. Das ist sehr bequem, keine Frage. Aber können auf diese Art Probleme gelöst werden? Können wir uns damit – egal auf welchem Gebiet – verbessern? Eben. Deshalb ist vermutlich der schwierige Weg der bessere. Aber das kann auch ein Irrglaube sein.
Und die Stinkfrucht?
Früchte sind im oftmals süßlich und duften angenehm. So aber nicht die Durianfrucht – oder auch Stinkfrucht. Ja, das Fruchtfleisch ist süß, aber es ist ein nicht vergleichbarer Geschmack, der irgendwie an Walnuss mit Vanille und Zwiebel erinnern soll. Tja, und der Geruch? Irgendwie Lauch und Käse und irgendwelche schwefelhaltigen Dinge. Angenehm ist anders. Die Früchte kommen aus Südostasien. Und sind einigermaßen einzigartig.
Was will ich damit sagen? Seid einzigartig, seid unangenehm, lasst euch mit niemandem vergleichen. Seid die Stinkfrucht! So kommen wir aus dem Einheitsbrei wieder raus. Schaut mal, was ihr anders machen könnt. Ja, nehmt euch Beispiele, aber macht euer eigenes Ding. Wie soll es denn sonst gehen?