Google Update – und wie mich das als Blogger interessiert

Irgendwie muss ein Google Update zugeschlagen haben. Was soll das denn eigentlich immer? Und wieso regen sich denn alle möglichen Leute überhaupt darüber auf? Ich habe diesen Quatsch nie verstanden. Ja, ich werte auch immer wieder all die lustigen Statistiken aus. Aber für Statistiken und Platzierungen zu bloggen, würde für mich nie in Frage kommen. Insofern interessiert mich das Google Update nur am Rande. Aber ich muss mich einmal dazu äußern.

Reden wir über Besucherzahlen

Ich hatte nun in den vergangenen 365 Tagen laut Google Search Console etwas über 180000 Klicks. Und ich hatte über 8,5 Millionen Seitenansichten. Mit weitem, weitem Abstand gab es am 21.11.2019 die meisten Seitenansichten mit über einer dreiviertel Million. Ich könnte da jetzt tiefer einsteigen, wenn ich denn wollen würde. Aber ich will das gar nicht so ausdehnen.

Ich weiß, dass laut Google Search Console meine Besucherzahlen seit Ende September auf vergleichsweise überschaubarem Niveau liegen. Das ist nicht schlimm. Denn ich finanziere mein Leben ja nicht über den Blog. Das Ganze hier ist nach wie vor mein Hobby, mein Baby, meine Spielwiese. Insofern geht mein Leben auch weiter, wenn nicht so sonderlich viele Besucher vorbei kommen.

Aber es frustriert ein wenig, wenn man sich vorstellt, dass ich Stunden in Blogartikel investiere, die dann nicht gelesen werden. Ebenso frustrierend ist es, Blogartikel zu schreiben, die so genannte Blut-Schweiß-und-Tränen-Artikel sind und die niemanden interessieren. Es gibt nicht wenige Blogger, die aufgrund dieser Tatsachen ihre Blogs schließen.

Und irgendwann im September gab es dieses ominöse Google Update. Inwieweit ich damit irgendwelche Einbußen habe, kann ich nicht sagen. Zumal exakt 9 Monate zuvor meine Zahlen explosionsartig nach oben schossen. Vielleicht ist das Alles nur eine Art Bereinigung im Fall von meinem Blog. Besucherzahlen sind mir schon wichtig. Ich schreibe aber nicht wegen ihnen. Und insofern sollten sie mir nicht so viele Gedanken bereiten.

Interessiert das Google Update, weshalb man mich besucht?

Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander.

Deshalb erhielt Modeschöpferin Jil Sander einen Sprachpanscher-Preis.

So dämlich das klingt, was da Jil Sander 1997 gesagt haben soll, so richtig ist es. Die Frage ist doch immer wieder: Welche Motivation treibt Besucher in einen Blog? Bestimmt nicht das tolle Layout. Denn das ist ja in den Suchergebnissen nicht zu sehen. Auch bestimmt nicht mein Schreibstil. Denn da weiß man ja auch nicht anhand von Suchergebnissen, was einen erwartet.

Ich war immer der Meinung, dass man sich auch über gesellschaftliche Dinge, Politik, Wirtschaft und all das bei mir und mit mir austauschen will. Aber der Hase läuft nun einmal anders. Ob das durch das Google Update nun gezeigt wurde oder nicht, ist egal. Aber in meinen Blog kommt man, weil man eine konkrete Frage hat, nach deren Antwort man sucht.

Anfang des Jahres wollte man halt wissen, was es mit der ominösen Suchmaschine sm.de auf sich hat. Und später wollte man wissen, was das soziale Netzwerk MeWe ist oder wieso der Schrittzähler in der Huawei Health App nicht so richtig funktioniert. Das sind so die Dinge, die über Suchmaschinen gut laufen.

Ich will das nicht, aber ich muss akzeptieren, dass 3 von 4 Zugriffen über Google kommen. Andere Suchmaschinen spielen so gut wie keine Rolle. Insofern muss ich mich mit Google in irgendeiner Weise arrangieren. Da kann ich mich noch so sehr über meinen RSS-Feed freuen. Es wird nicht ausreichen. Und deshalb ist das Google Update doch nicht ganz uninteressant.

Wegen Google Update: Werde ich mein Bloggen ändern?

„XYZ ultimative Ideen für ABC“

Kennt ihr solche Überschriften? Suchst du nach irgendwas in der Suchmaschine deines Vertrauens, dann werden solche Artikel meistens ganz nach oben gespült. Das sind zu Tode optimierte Blogartikel, von denen nur einige wenige wirklich sinnvoll sind. Die meisten sind den Klick in den Suchergebnissen nicht wert.

Ich mache auch ein wenig Suchmaschinenoptimierung. Ich nutze dazu RankMath. Das ist wie das bekannte YOAST, nur schneller. Und bei jedem Artikel jammert mich RankMath voll, dass ich keine Zahl im Artikel-Titel verwende. Aber wisst ihr, wie sehr mich das interessiert? Gar nicht. Vielmehr interessiert es mich, meine Inhalte gut genug rüber zu bringen.

Ja, das gelingt mir nicht so oft, wie ich mir das vielleicht wünsche. Aber deshalb werde ich nichts anders machen. Ich werde wohl ein wenig schauen, was wohl die Leser am liebsten lesen. Aber ich liefere mich keiner Statistik aus. Und ob der Konzern aus Mountain View das nächste Google Update raushaut und ich nochmal Pech habe, kümmert mich da auch nur am Rande.

Aber es wird sich etwas ändern

Niemand, die oder der publizistisch unterwegs ist, sollte sich von Suchmaschinen und vom ominösen Google Update dominieren lassen. Dennoch werde ich etwas anders machen. Ich ärgere mich häufig darüber, dass ich so wenige Kommentare erhalte. Dabei kommentiere ich ja selbst viel zu wenig. Das wird sich ändern.

Natürlich nicht auf die Art wie „Toller Artikel!!1!elf!!!“ – Eher so, wenn ich etwas beitragen kann, ergänzen kann, verbessern kann, dass ich da meine Meinung hinterlasse. Es gibt großartige Blogartikel, wie der vom Thomas auf seinem Reise- und Fotografie-Blog, der mich zu diesem Artikel animiert hat. Wenn ich dazu noch etwas beitragen kann, wieso soll ich das nicht machen?

Ich werde sowieso meine Aktivitäten mehr dahin verlegen, dass ich mehr die Kommunikation suche. Das war schon mal besser. Und da will ich wieder hin. Dazu gehören eben auch solche Dinge wie ein Meetup. Also neben den Kommentaren, Emails und Gruppen. Ich denke, das gehört einfach mal dazu.

Na klar, das wird nun keine Besucher-Anstürme auslösen. Aber das ist ja auch nicht mein Ziel. Mein Ziel ist es, mich wieder besser zu vernetzen und auszutauschen. Es kann ja nur besser werden mit dem Blog, wenn man darüber diskutiert, wie das andere machen, um einfach mehr mit sich und ihren Blogs im Reinen zu sein. Mal schauen, wie gut mir das gelingt.

Wie machen das denn andere Blogger? Werfen die lieber noch 50 weitere Artikel durch die Gegend oder optimieren sich um Kopf und Kragen? Und wie sehr beeinflusst euch das letzte Google Update? Lasst mir einfach eure Meinung in den Kommentaren da.

2 Replies to “Google Update – und wie mich das als Blogger interessiert”

  1. Moin Henning,

    „Und bei jedem Artikel jammert mich RankMath voll, dass ich keine Zahl im Artikel-Titel verwende. Aber wisst ihr, wie sehr mich das interessiert? Gar nicht.“

    Jo, da amüsiere ich mich auch immer köstlich drüber, wenn RankMath da rum meckert.

    Mehr Kommentieren ist auf jeden Fall ein guter Weg. Den nehme ich mir immer wieder vor, jetzt auch wieder und werde vermutlich weiter kläglich an dem Vorsatz scheitern. Das Problem ist oft die Zeit – denn ein „Toller Beitrag“-Kommentar ist mir zu doof und bringt dem Blogger wo ich kommentiere auch nicht weiter.

    Ein „Problem“ dabei ist ja auch, dass einige den Erfolg ihres Blogs an den Kommentaren messen. Das ist aber genauso falsch wie die Statistiken dafür zu nutzen.

    Ich habe ja noch recht viele Kommentare bei mir, auch wenn es spürbar weniger geworden sind. Zu 90% kommen die von anderen Bloggern. Nur 10% kommen von „normalen“ Menschen. Das Verhältnis passt aber nicht zur Besucherstruktur, da dürfte es genau andersrum sein. Das zeigt mir, viele normale User kommentieren einfach nicht, weil sie es nicht kennen, den Sinn nicht verstehen oder sogar Bedenken haben, da einen Namen und eine Mailadresse einzufügen.

    Naja, lass uns einfach weiter bloggen, aus Spaß an der Freude und mit dem Wissen, dass immer noch unglaublich viele Menschen unsere Seiten besuchen.

    LG Thomas

    1. Hallo Thomas,

      irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die Ampel bei YOAST nicht immer grün sein muss. Ich glaube, von dort habe ich die Haltung, dass man es mit SEO nicht unbedingt übertreiben muss.

      Ich werde vermutlich auch an dem Vorsatz, mehr zu kommentieren, scheitern. Ja, es ist schon so, dass die Zeit fehlt. Aber oftmals ist es eben so, dass schier unlösbare Captchas das Kommentieren erschweren. Vor allem mobil. Und der zweite Hauptgrund ist, dass die Eingabe des Kommentars bei diversen Blogs mit einem Mobilgerät auch eher beschwerlich ist.

      Nein, an Kommentaren kann man doch keinen Erfolg messen. Wie willst du das auch machen? Manche Artikel bei mir haben jede Menge Kommentare, manche gar keine und viele mal einen oder zwei. Wie willst du da eine sinnvolle Messung machen?

      Mir hat auch schon mal jemand erzählt, nachdem ich um Kommentare lieber im Blog statt bei Facebook gebeten hatte, dass er wegen Datenschutz grundsätzlich nicht in Blogs kommentiert. Was willst du dazu entgegnen?

      Na klar, ich blogge weiter. Und genau aus dem Grund wie du, weil es nämlich Spaß macht.

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