Es gibt ja immer wieder Diskussionen unter den Bloggern. Jetzt geht es gerade um KI-optimierte Blogs. Braucht man das denn tatsächlich? Ich habe da so eine eigene Einstellung dazu. Ich will aber niemandem irgendwas aus- oder einreden. Man muss da schon selbst darauf kommen, was man am ehesten gut findet. Zumal ja das, was man derzeit so als „KI“ bezeichnet, eigentlich gar keine Künstliche Intelligenz ist. Aber wie gesagt: Das muss am Ende jeder selbst wissen.
Als Webseiten-Betreiber brauchst du ein neues Geschäftsmodell
Warte mal, ich lese da eine Behauptung, dass sich Betreiber von Webseiten, die sich bisher komplett auf Google verlassen haben, ein neues Geschäftsmodell suchen sollen? Wie oft habe ich denn hier in den letzten 16 Jahren davon erzählt, dass man als Blogger eben nicht für Suchmaschinen – vulgo: Für Google – bloggt, sondern für die Leser und für sich selbst. Ich kann nicht behaupten, dass mir Suchmaschinen egal sind. Aber ich lege da keinen Wert darauf.
Aber die Behauptung geht noch weiter. Die ganze Nummer mit den Suchmaschinen ist zu Ende, weil die Menschheit sich lieber irgendwas von einer KI erzählen lässt. Das ist im Falle von Google diese KI-Zusammenfassung. Ich weiß ja, wie das immer wirkt: Der Uhle labert von Dingen, von denen er keine Ahnung hat. Und vielleicht mag das auch stimmen. Wenn ich aber bei meinem Job mal nicht weiterkomme und mir als Gedankenstütze aus einer KI Anregungen hole, liegen die halt meistens daneben.
Und deshalb soll ich nun panische Angst davor haben, dass eine KI – im Falle von Google wohl Gemini – Suchergebnisse zusammenfasst und die den Nutzenden um die Ohren haut? Weil Google keine Suchmaschine ist, sondern eine Antwortmaschine? Ich weiß nicht so richtig, wie gut Gemini arbeitet. Aber ich habe so meine Erfahrungen mit Copilot, ChatGPT und – Dings – Grok gesammelt. Daher weiß ich, dass man sich eben nicht auf sie verlassen kann.
Deshalb macht man nun KI-optimierte Blogs? Geht es nicht noch besser? Am Ende ist es ja klar, dass die Large Language Models auch nur den lautesten Stimmen – also den reichweitenstärksten Seiten – zuhören. Was passiert dann mit so einem kleinen Blog wie meinem? Der wird noch unbedeutender. Da kann mir Google noch so sehr zuwider sein. Aber das wird sich halt schon darauf auswirken, wie bei mir die Lust zum Bloggen bestehen bleibt.
Was sind denn nun KI-optimierte Blogs?
Am besten lässt sich das Ganze immernoch mit Google besprechen. Fragt mal Google irgendwas beliebiges, wie in meinem Beispiel, wie man Schimmel in der Wohnung bekämpft. Die Suchergebnisse zeigen erst gesponserte Einträge und dann die „Übersicht mit KI“. Jeder Handgriff bei der Schimmelbeseitigung ist mit einem Ergebnis-Link hinterlegt. Und wiederum darunter finden sich die ganz normalen Suchergebnisse. Vielleicht erkennt man ja etwas:
Und in so einem Spielfeld sollen Blogs mitspielen können. Deshalb gibt es ja das Thema KI-optimierte Blogs. Und so habe ich mich interessehalber auch genau damit einmal belesen. Und naja, was soll ich sagen? Die einen sagen so, die anderen so. Es geht wohl um JSON-Daten, die die Inhalte der Blogs für die „KI“ – also die Large Language Models – aufbereiten. Ich kenne JSON in Bezug auf meinen Blog sowieso, aber auch wegen meiner Arbeit. Du kannst alles darin hinterlegen.
Aber wenn du nicht weißt, in welchem Format das Alles zu erfolgen hat, muss man halt jemanden fragen. Man kann eine KI fragen, in welchem Format die JSON-Daten für eine andere KI vorliegen sollen. Und wie das halt immer so ist, ruft genau das auch wieder Kritiker auf den Plan. Leute, ich tue mich schwer, überhaupt an eine Art Mehrwert von diesen Large Language Models zu glauben, und ihr diskutiert über die technische Umsetzung? Ich weiß nicht, ich bin da skeptisch.
Die Daten strukturieren, du musst
Du bekommst eigentlich dann KI-optimierte Blogs, wenn du die Daten strukturierst. Aber genau das ist mir doch völlig wumpe. Vielleicht auch, weil ich mit meinem Blog meinen Lebensunterhalt nicht finanziere. Aber ich mache mir doch keinen Kopf um die Struktur meiner Blogartikel. Glaubt ihr denn, dass ich dann die Daten meines ganzen Blogs für irgendeine KI strukturieren wollen würde? Ich weiß, dass es da dieses Plugin gibt. Aber brauche ich das wirklich?
Aber letzten Endes bin ich da wankelmütig genug, um zu sagen, dass irgendeine KI und mein Blog nicht so gut zueinander passen. Dafür schieße ich oft genug aus der Hüfte. Und deshalb wird mein Blog nicht so richtig optimiert sein. Ich kenne aber auch nicht wirklich KI-optimierte Blogs. Vielleicht fällt das ja auch gar nicht auf. Ich mag aber eher slche großartigen Angebote wie den UberBlogr-Webring und den Web-Aggregator Rivva. Das müsst ihr mal ausprobieren.
Es geht doch am Ende um die kleinen Blogs. Wie willst du die denn finden? Bei beiden Angeboten finde ich immer wieder spannende Sachen, die eben nicht zu Tode optimiert wurden. Diese haben zwar wenig Reichweite, dafür sind sie ungeschönt und deshalb auch so gut. Das könnte auch anderen gefallen, wenn man sich denn mal aus der Komfortzone wagen würde.
Ich halte es wie immer: Abwarten und Kaffee trinken.
Ich optimiere erstmal gar nichts. Vielleicht gibt es bald was von Yoast oder Rankmath, was dann unbemerkt im Hintergrund Dinge in die Richtung erledigt. Dann soll es mit recht sein.
Ich denke auch, dass die Tools, die beschrieben hast und auch andere sich dem annehmen werde. Allerdings schätze ich auch, dass diese Optimierungen kostenpflichtig werden. Es ist ja meist so, alles was mit KI zu tun hat, kostet. Ähnlich wie bei den Cookie-Consent. Da sind ja zahlreiche Unternehmen aus der Erde geschossen und haben sich die Taschen gut gefüllt.
Die „Strukturierung“ bedeutet doch nur, dass der „Content“ erkennbar bezeichnet wird – und innerhalb des Textes gibt es halt meist Headline, Teaser und Überschriften (H1,H2), sowie Bilder – diese ordentlich zu kennzeichnen und zu benennen, ist ja schon eine gefühlte Ewigkeit „best praxis“ auf Webseiten. Ansonsten gehts um Meta-Daten, Autor, Datum etc. Alles Angaben, die in der Regel vorhanden sind und auch von anderen Bots abgerufen werden. Wenn das jetzt für KIs eine neue Vereinheitlichung erfordert, die ihnen auch Zeit spart, hab ich dagegen keine Einwände.
Ich warte auch noch ab – fände es aber gut, wenn Menschen wie Du, die Ahnung von JSON haben, das mal erforscht, vormacht, erklärt und die Erfahrung dann teilt! :-)
Diesen deinen Artikel verlinke ich gleich noch unter
WordPress-Blog für KI gut zugänglich machen (inkl. Anleitung von Perplexity)
https://www.claudia-klinger.de/digidiary/2025/04/19/wordpress-blog-fuer-ki-gut-zugaenglich-machen-inkl-anleitung-von-perplexity/#comment-624420
Ich sehe das so wie Claudia: Die Aufbereitung von Blogbeiträgen in JSON-strukturierter Form ist etwa vergleichbar mit früheren Verfahren, wo man Inhalte in XML-Formate gebracht hat. Der Inhalt, also der eigentliche Blogartikel, wird formal strukturiert, so dass er „machinengerecht“ als Trainingsdaten verarbeitet werden kann.
Blogs sind ja HTML, und das ist, im Verein mit CSS, eine Auszeichnungssprache zur Strukturierung im Zuge der visuellen Repräsentation von Informationen. XML macht u.a. derartige Inhalte formal maschinenlesbar (z.B. für RSS), und JSON ist wohl eine neuere, ausgefeiltere Methode, Inhalte und Formate zu strukturieren. Ich bin da kein wirklicher Fachmann…
Der Witz dabei ist IMO, dass wir unsere Blogbeiträge inhaltlich überhaupt nicht verändern bzw. in Zukunft anders schreiben müssen als bisher. Den Schreibstil verarbeiten die LLMs ja meines Wissens auch. Je vielfältiger die Inputs der Modelle sind, desto vielfältiger werden zukünftige Texte sein, die sie als Antworten liefern.
Japs – im Grunde genommen strukturieren auch HTML und XML die Inhalte bereits. JSON ist aber eine Spur schlanker und schneller, da moderner. Du kannst dir deine Bloginhalte ja mal in JSON anschauen, WordPress liefert das bereits aus.
Inhaltlich verändert das natürlich nichts. Da ist eher die Frage, inwiefern die KI-Modelle auch besser darin werden, die wirklich besten Quelldaten zu identifizieren und zu nutzen.
Meine 2 Cents: Alles, was WordPress automatisch erledigt, würde ich laufen lassen, aber da ist in meinem Tarif auf WordPress.com noch nicht viel. Ich war und bin zu faul für SEO-Optimierung. Da werde ich bestimmt jetzt keine LLM-Optimierung betreiben. Dazu ist das Bloggen für mich viel zu sehr Hobby und Spaß und nicht Reichweitengeilheit.