Wofür ist ein Redaktionsplan für Blogger eigentlich gut? Ich habe immer gedacht, dass das etwas für professionelle Schreiberlinge ist. Habe ich mich geirrt? Vielleicht muss ich hier ja tatsächlich mit der Zeit umdenken. Ich schreibe im Abwasch der Woche mal auf, was mir hier zu denken gibt. Vielleicht komme ich ja auf diese Art weiter. Denn das Thema tangiert mich schon etwas.
Was bedeutet es, einen Redaktionsplan für Blogger zu erstellen?
Wie habe ich denn über viele Jahre hier meinen Blog geschrieben? Ich habe ein Thema mitbekommen, zu dem ich irgendwas zu sagen habe. Und dann habe ich einen Artikel dazu mit meiner Meinung geschrieben und veröffentlicht. Das mag gut gehen. Aber ich habe eben auch mitbekommen, dass das mit der Zeit an die Substanz geht.
Wer einen Redaktionsplan für Blogger erstellt und sich daran hält, macht das ja irgendwie anders. Ich habe noch keine Vorstellung, weil ich erst jetzt in das Thema eintauche. Das ist wie bei einem Virenbefall auf dem Computer: Man kann jede einzelne befallene Datei löschen, man kann aber auch einen Antivirus installieren, sodass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass so ein Befall gar nicht erst passiert.
Letzteres ist der Redaktionsplan für Blogger. Ich kann natürlich zu allem meinen Senf dazu geben. Das habe ich ja über viele Jahre so gemacht. Man kann aber auch seine Artikel planen, weil man die ja sowieso nicht sofort veröffentlichen sollte. Ich müsste also zukünftig ganz anders schreiben als jetzt. Aber vielleicht auch gehaltvoller. Denn vielleicht fehlt es manchem Artikel auch einfach an Tiefgang. Wer weiß?
Wieso ein Redaktionsplan?
Eigentlich schreibt man Artikel, um sie zu veröffentlichen. Man hat eine grobe Richtung, ein Thema, und schreibt. Manchmal sogar einfach nur drauflos. Aber gibt es da nichts, was einem Leitplanken mitgibt? Jeder Mensch braucht diese Leitplanken, Blogger also auch.
So wie Leitplanken funktioniert so ein Redaktionsplan. Habe ich gelesen. Denn man soll wohl Antworten darauf finden, was man wann und wie schreiben muss. Das soll dann eben auch ein hohes Maß an Sicherheit geben. Und die macht dann ja auch zufrieden.
Aber darunter leidet doch die Authentizität!
Einer der Hauptgründe, warum ich bisher nicht über einen Redaktionsplan für Blogger nachgedacht habe, ist, dass ich vermute, die Authentizität ginge verloren. Auch die Flexibilität, die einem Blog innewohnt, könnte ja leiden. Aber offenbar ist das Alles gar nicht der Fall.
Mit anderen Worten: Ich habe bisher zu kurz gedacht. Und dabei habe ich mich immer über Blogger beschwert, die keinen langen Atem haben. Dabei bin ich doch im Prinzip genau so. Nein, wenn ich meinen Blog noch ein paar Jahre weiter führen will, muss ich mir über solche Dinge wie einen solchen Redaktionsplan Gedanken machen. Und trotz eines solchen Werkzeugs bleiben es ja meine Inhalte. Also ist das doch gar nicht so schlecht.
Wie erstellt man einen Redaktionsplan?
Es gibt allerlei Möglichkeiten, einen Redaktionsplan für Blogger zu pflegen. Grundsätzlich sollten aber folgende Angaben ersichtlich sein und akribisch gepflegt werden:
Angabe | Erklärung |
---|---|
Datum | Wann soll der Artikel erscheinen? |
Kategorie | Zu welcher Kategorie passt der Artikel, wenn Kategorien im Einsatz sind? |
Thema | (Vorläufige) Überschrift des Artikels |
Idee | Um welche Kernidee dreht es sich im Artikel? |
Typ | Es gibt verschiedene Typen von Artikeln. Welcher Typ wird verwendet? |
(Autor) | (Wenn mehrere Autoren schreiben, wer soll den Artikel verfassen und veröffentlichen?) |
Jetzt kann man auch nicht so ewig weit voraus irgendwas planen. Gerade bei Blogs, die sich gern mit neuen Entwicklungen beschäftigen, ist das keine gute Idee. Man sagt, dass es maximal 6 Monate, eher weniger, sein sollen.
Am Ende muss man, soweit habe ich das verstanden, einen solchen Redaktionsplan so erstellen, dass Blogger und Publikum dazu lernen. Wie bei mir beim Thema Azure. Das Thema interessiert mich und auch die Welt draußen. Aber ich entwickle das Thema zu wenig. Das ist eine Folge dessen, dass ich planlos vor mich hin blogge.
Wie bin ich darauf gekommen?
Ich bin zwar ganz zufrieden, was meinen Blog betrifft. Aber ich weiß sehr wohl, dass es Luft nach oben gibt. Und so lese ich immer mal darüber, was andere so zum Bloggen empfehlen. Eher weniger so etwas wie „7 ultimative Ideen für Artikel-Überschriften“. Weil mir Marktschreierei beim Bloggen eher zuwider ist.
Und so bin ich neulich über einen Artikel gestolpert, in dem empfohlen wurde, man solle die Druckstelle im Schuh sein. Ja, ich will immer wieder unbequem sein. Bin ich ja auch irgendwie. Und dort im Artikel fand ich auch Ausführungen zum Redaktionsplan für Blogger. Und das fand ich dann schon sehr interessant. Der Artikel brachte mich dann auch dazu, ernsthaft darüber nachzudenken.
Denn wenn ich oben schon die Vermutung in eine Zwischenüberschrift packe, dass die Authentizität leiden könnte, und ich eben schrieb, dass ich weiterhin unbequem sein will, dann passt das nicht zusammen. Oder doch? Denn wieso sollte das nicht funktionieren, Artikel nach Redaktionsplan zu verfassen und außerdem unbequeme Schimpf-Tiraden (ließ: Rants) zu schreiben? Und das ist wohl hierbei gemeint.
Wie mache ich das am besten für mich?
Ich schrieb ja schon öfter davon, dass ich meine Artikelideen mit Evernote sammle. Erst neulich hatte ich das Thema hier im Blog. Was spricht denn dagegen, daraus eine Art Redaktionsplan zu machen? Vor allem würde sich das ja wohl für meine Artikelserien eignen. Aber eben auch für alle möglichen anderen Dinge. Denn jede Notiz in Evernote erhält einen Link, den ich in einen Redaktionsplan packen kann.
Ich arbeite in letzter Zeit eh viel mit meinem Kalender. Warum dann nicht auch bei Blogartikeln? Mir schwirren hier einige Ideen durch den Kopf. Oder ich arbeite mit Tabellen, wie es hier demonstriert ist. Aber irgendwie habe ich dennoch das Gefühl, dass das mehr für Profi-Blogger gedacht ist, als für Nebenbei-Blogger wie mich. Oder was denken Sie?
Ich halte das Thema für spannend genug, um sich damit näher zu beschäftigen. Mit den Artikelideen fahre ich ja seit einiger Zeit ganz gut. Aber ich habe eben den Eindruck, als ob das Ganze immernoch viel zu planlos ist. Ob mir hierbei ein Redaktionsplan für Blogger weiterhelfen kann, weiß ich nicht. Aber ich werde es mal versuchen und bei Gelegenheit darüber schreiben.
Toller Artikel, in dem ich mich selbst auch direkt wiedererkenne. Mir hilft der Redaktionsplan beim Dranbleiben, weil ich immer genug Ideen in der Hinterhand habe. Aber ich halte mich nicht sklavisch dran, sondern blogge oft spontan, wenn mir etwas einfällt, worüber ich jetzt sofort schreiben muss. Ich glaube, wenn man sich von dem Gedanken löst, dass man sich immer an den Redaktionsplan halten muss, ist das ein wichtiger Schritt.