Website-Optimierung – Um jeden Preis?

Irgendwer kommt immer um die Ecke und will dir irgendwas von seiner tollen Art und Weise der Website-Optimierung erzählen. Muss man denn definitiv darauf hören? Ich habe hier im Blog immer mal wieder irgendwas zu diesem Thema aufgeschrieben. Denn ich war mir bei meinem Blog oftmals nicht so richtig sicher. Es könnte ja sein, dass ich da an der einen oder Stelle irgendwas herumschrauben – vulgo: optimieren – muss. Aber mal ehrlich: Muss ich das tatsächlich? Schauen wir mal.

Wozu denn überhaupt Website-Optimierung?

Wenn ihr nach Website-Optimierung im Internet sucht, werdet ihr ganz schnell fündig. Da gibt es eine große Suchmaschine, die mir „ungefähr 33.000.000“ Ergebnisse auflisten will. Warum dann also dieser Artikel? Ich bin ein Informatiker, der sich ganz gut mit Exchange Servern, Office 365 und Failover-Clustern auskennt. Muss ich dann auch noch so einen Quark zusammenschreiben? Ihr werdet sicher sagen: „Na, dann hat wenigstens auch der letzte was dazu gesagt“. Also besser sein lassen?

Ich glaube nicht. Ich denke nämlich, dass es immer darauf ankommt, ob tatsächlich irgendwas optimiert werden muss. Das „Muss“ ist dabei entscheidend. Sicherlich kommt ein kleiner „Laber-Blog“ oder Hobby-Blog (Ich will niemandem zu nahe treten, das hier ist auch bloß ein kleiner, popeliger Blog) auch gut damit klar, wenn die Webseite mal nicht so dolle schnell läuft. Das ist bei einem Unternehmensauftritt etwas anderes. Deshalb ist es immer so eine Frage, wie viel Zeit ich da reinstecke.

Aber das haben euch alle anderen 33 Millionen Suchergebnisse auch mehr oder weniger so erzählt. Eigentlich kann ich dann den Artikel auch schon beenden. Besser: Ich lösche ihn. Aber da ist doch dann die Sache, dass ich dann ja auch was dazu zu sagen habe. Ich will euch nämlich mal kurz erzählen, was ich in letzter Zeit so gemacht habe, um 99% Leistung zu erreichen. Holt euch was zu knabbern und eine Tasse Pfefferminztee, das wird gut.

Voll krasse Performance beim Uhle: Wie macht der das nur?

Der Uhle muss aber Webseite-Optimierung gemacht haben!
Der Uhle muss aber Webseite-Optimierung gemacht haben!

Wer hier lang genug mitliest, weiß sicherlich, dass ich mich für gewöhnlich einen feuchten Kehricht darum kümmere, wie sehr ich irgendwas optimieren kann. Ihr seht hier einen Vergleich der Leistungsdaten aus PageSpeed Insights von Google. Das könnt ihr selbst nachschauen. Ihr seht nach dem Öffnen des Links, dass ich bei der einen oder anderen Kennzahl mal im gelben, mal im roten Bereich gelandet bin. Und trotzdem im Großen und Ganzen ganz gute Werte. Woran liegt das?

Die einzelnen Werte, die ihr da seht, sind die „Core Web Vitals“. Irgendwann hatte Google festgelegt, dass diese Werte für den Laden ziemlich interessant sind. Zu jedem gibt es eine ausführliche Erklärung und viel Theater und Tralala. Aber wisst ihr was? Ich habe gar nicht die Zeit und Nerven, mich um jede einzelne Kennzahl zu kümmern. Meine Website-Optimierung beschränkt sich darauf, dass ich feststelle, ob mein Blog in einer akzeptablen Zeit geladen wird.

Also sind doch die Messwerte zum Bestimmen der Leistung relevant. Also das, was zu den 98 / 99% führt. Und das sieht gar nicht so schlecht aus. Die ganzen Web Vitals kann ich eh nicht beurteilen.. Und die Werte liegen eben einerseits an einem echten Leichtgewicht an WordPress Theme, an der Reduktion von Zusatzfunktionen und – nicht zuletzt – an der Leistung des Servers, auf dem mein Blog wohnt. Der Werbelink zu meinem Hoster ist dann ganz unten *zwinkerzwonki*.

Dazu kommt, dass ich vor dem Hochladen der Bilder die Luft aus diesen rauslasse. Die müssen zum Beispiel nicht ewig groß sein. Ich öffne die mit dem Programm „Irfan View“ und verkleinere die. Und dann speichere ich die einfach wieder. So wird gern mal aus einem 4 MB Foto ein 80 KB Bild. Und das ist am Ende eigentlich schon die ganze Übung. Ich sag’s gern nochmal: Mein Blog ist ein Hobby. Um professionelle Website-Optimierung machen zu können, würde ich mehr Zeit und Ressourcen brauchen.

Das klingt ja jetzt wieder sehr einfach!

Wenn ich den eben geschriebenen Abschnitt nochmal lese, wirkt es tatsächlich so, als ob ich das Alles aus dem Ärmel geschüttelt habe. Nein, habe ich nicht. Ich habe es erlebt, wie mein Blog durch den darunter liegenden Server an die Wand fuhr. Ich habe es erlebt, wie Plugins amok liefen und den Blog störten. Auch kenne ich Angriffe auf diesen Blog und viel zu überladene Themes und all den Firlefanz. Alles das habe ich tatsächlich mit diesem Blog erlebt.

Zur Website-Optimierung gehört dann allerdings auch, dass man es irgendwann mal gut sein lässt. Ein paar Mal habe ich darüber nachgedacht, den Blog einfach mal neu zu installieren. Letztlich habe ich die Probleme allesamt auch ohne gelöst bekommen. Und ansonsten muss ich es tatsächlich nicht übertreiben. Hier hockt keine ganze Mannschaft über dem Blog und versucht, diesen noch eine Zehntelsekunde schneller zu machen. Das mache alles ich, so wie ich mal Zeit und Lust habe.

Bis ich an dem Punkt angekommen bin, dass der Blog ungefähr so läuft wie jetzt, sind schon einige Jahre vergangen. Jetzt bin ich an dem Punkt, an dem ich sage: „Scheiße, ich lass das jetzt so“. Das war bis hierhin alles andere als einfach. Und wer weiß, wie lang dieser Zustand so anhalten wird. Es kann ja immer wieder Bremsen geben. Mein Hauptaugenmerk bei der Website-Optimierung ist dann aber der Inhalt. Der muss für mich stimmen. Dann bin ich zufrieden.

Wermutstropfen

Na gut, ich muss schon ehrlich sein: Ich habe bei ByteCheck meine Seite getestet. Dort bekomme ich einen von fünf Sternen. Weil meine Seite 2,263 Sekunden braucht, bis sie geladen hat. Davon entfielen 1,611 Sekunden auf das Warten auf das erste Byte vom Server. Ist der angeblich schnelle Server also doch ein Trugschluss? Und beim Test bei GTMetrix sieht es gar noch verheerender aus, wie ihr hier sehen könnt:

Ist doch mehr Website-Optimierung notwendig?
Ist doch mehr Website-Optimierung notwendig?

Bei der Hiacynta im Blog steht viel interessantes zum Thema. Wenn ich am Ende die Ergebnisse von Google PageSpeed Insights und GTMetrix vergleiche, komme ich also doch nicht um einen neuen Ritt in Sachen Website-Optimierung herum. Aber es scheint mir so, als wäre hier der Server der eigentlich schuldige. Will ich hier also irgendwas machen, muss ich mit meinem Blog umziehen. Und das muss ich mir im Hinblick auf den Aufwand doch sehr überlegen.

Es könnte also alles so schön sein, wenn man sich auf nur ein Ergebnis konzentriert. Sobald mehr ins Spiel kommen, könnten ein paar Wermutstropfen dabei sein. Deshalb ist da so meine Erkenntnis: Ich beobachte das Ganze mal eine Weile. Notfalls müsste mir mein Hoster – oder eben auch mal ein anderer – einen anderen Server anbieten, auf den mein Webspace umziehen kann. Oder seht ihr andere Erkenntnisse? Und wie betreibt ihr denn ggf. Website-Optimierung?

4 Replies to “Website-Optimierung – Um jeden Preis?”

  1. Also, Henning, ich machte auch einiges, eine gute Website-Optimierung zu haben, weil ich denke, dass es schon wichtig ist. Auch für private Blogs – natürlich bis zu einem gewissen Punkt.

    Ich testete verschiedene Cache- und WordPress-Code-Optimierungsplugins, bis die Ladezeiten sehr ok waren. Vor zwei Jahren bin ich auch noch von Strato nach All-Inkl umgezogen. Seitdem bin ich völlig zufrieden. All-Inkl ist eindeutig schneller als Strato. Aber andere Hoster sind wahrscheinlich genauso schnell bzw. vielleicht sogar noch schneller als All-Inkl. Ich bleibe jedoch erstmal bei All-Inkl, weil ich dort wirklich sehr zufrieden bin. Bei ByteCheck habe ich übrigens 4 Sterne. Und bei GTMetrix habe ich:

    GTmetrix Grade
    Performance
    100%
    Structure
    96%

    Zum Bilderverkleinern nutze ich ein Plugin, was die Bilder beim Hochladen automatisch optimiert. Aber das geht natürlich auch per Hand mit Iran View.

    Lorenzo

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