Es gibt jede Menge WordPress-Fehler, heißt es. Wobei: Das stimmt ja in dem zu schildernden Zusammenhang gar nicht. Es geht um Fehler, die man selbst macht. Ja, ich weiß, WordPress weist selbst genügend Fehler auf. Es gibt nichts, was perfekt ist. Aber es geht mal um Fehler, die Anwender machen, wenn sie mit dem System umgehen.
Ist es jedes Mal ein WordPress-Fehler?
Nehmen wir mal an, die Seite lädt unfassbar langsam: Ist das in jedem Fall ein WordPress-Fehler? Und wie sieht es aus, wenn die Artikel nicht gefunden werden? Kann man das immer dem Content Management System anlasten? Ich denke, hier muss man ziemlich aufpassen, dass man nicht auf das falsche Ziel mit dem Finger zeigt.
Klar, es gibt Probleme, die WordPress seit Jahren mit sich herum schleppt. Aber nicht für alle Fehler im Blog sind diese Probleme verantwortlich. Hier schauen wir also mal hin, was man selbst ausmerzen kann. Und überhaupt: Muss man das in jedem Fall?
Optimierung und Optimierung
Kein Favicon
Machen wir es kurz: In jedem Tab vom Browser wird ein kleines Bild dargestellt. Damit kann man die einzelnen Webseiten auseinander halten. Das geht auch auf dem Smartphone. Man braucht es nicht zwingend, aber schöner ist es. Das kann man im Design -> Customizer anpassen.
Google Search Console
Braucht man die? Im Prinzip nicht. Aber vieles wird einfacher. Auch wer kein Google Analytics nutzt, kann die Search Console nutzen. Wie man die im Blog einsetzt, steht hier. Bei mir sieht es dann so aus wie auf dem folgenden Bild.
Mobile first!
Es geht praktisch nicht mehr ohne. Ich rege mich ständig selbst auf, wenn Webseiten keine mobile Version anbieten. Und Suchmaschinen-Anbieter bewerten mobile Zugriffe als wichtiger, als die vom Rechner. Also sollte man schon darauf achten, dass das eingesetzte Theme mobil gut benutzbar ist.
Interne Links
Konrad Adenauers legendärer Satz „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“ trifft auf viele Blogger zu. Die setzen vielleicht Links zu ihren Quellen. Aber was die früher mal gebloggt haben, verlinken sie nicht. Wieso? Es ist doch aber so einfach. Auf den Link-Button klicken und im unteren Teil des Fenster das entsprechende Schlagwort eintragen.
Analytics braucht der Mensch!
Ja, ich schaue schon nach meinen Zugriffen. Und irgendwie denke ich sehnsüchtig an die Zeit zurück, als ich noch Google Analytics verwendet hatte. Aufgrund der DSGVO hatte ich das ja entfernt. Aber offenbar ist das gar nicht notwendig. Momentan nutze ich nach WP-Statistics nun das einfache Statify. Abschließend zufrieden bin ich leider nicht.
Die Seite braucht mehr Speed!
Nichts ist schlimmer, als wenn man ewig warten muss, bis eine Seite geladen hat. Das liegt auch zum Teil am Webhoster. Das muss man genau begutachten. Man kann das eigentlich nur beeinflussen, indem man den Hoster oder zumindest den Server wechselt.
Orientierungslose Besucher
Ich kann nicht auf Kategorien verzichten. Ich habe dabei nicht allzu viele. Aber die, die ich habe, setze ich auch ein. Eine pro Artikel. Alles andere raubt den Besuchern die Orientierung. Ebenso, wenn man auf Schlagworte verzichtet. Und was machen Sie mit Blinden? Die können mit „domain.com/?p=18257“ nichts anfangen. Mit „domain.com/allgemein/schoener-artikel“ hingegen schon, oder? Denn die lassen sich das Ganze vorlesen.
SEO for the World
Man kann alles kaputt optimieren, keine Frage. Aber ein bisschen kann man sich schon daran orientieren, was so allgemein empfohlen wird. Das ist so etwas, was viele als WordPress-Fehler ansehen. Ich nutze das bekannte YOAST und kann nur empfehlen, sich mal damit zu beschäftigen.
Funktionen für Besucher
Nichts (wieder-)finden können
Vielleicht will man ja auch mal als Besucher auf einem Blog suchen. „Ich habe bei Blogger XYZ mal etwas gelesen, das war großartig“. Schön wäre es, wenn man das wiederfinden würde, oder? Also muss eine Suchfunktion vorhanden sein. Wie man die realisiert, ist egal, aber machen muss man es.
Kein Weiterverbreiten möglich
„Sharing is Caring“ heißt es oft. Immer weniger Blogger bieten so eine Funktion an. Sie haben Angst vor dem Schreckgespenst DSGVO. Aber mit so einem Tool wie Shariff geht das auch mit dem Datenschutz klar. So kann dann auch realisiert werden, dass Anwender Inhalte teilen können.
Kontaktmöglichkeiten
Möglicherweise möchten Besucher auch mit dem Betreiber in Kontakt treten. Irgendeine Kontaktmöglichkeit sollte also schon vorhanden sein. Momentan bin ich nicht so erfreut von den Kontaktformularen. Aber eine Mail-Adresse kann man doch hinterlassen.
Was liegt denn wirklich an WordPress?
Wenn man so liest, was alles als WordPress-Fehler hingestellt wird, muss man sich schon wundern. Denn die genannten Einstellungsmöglichkeiten haben ja meiner Meinung nach nichts mit dem System an sich zu tun. Was aber durchaus WordPress-Fehler sind, die man auch beheben muss, ist sowas hier (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Benutzer „admin“
Den gab es jahrelang. Noch heute habe ich Angriffe auf meinen Blog, in denen versucht wird, mit „admin“ Zugriff auf meinen Blog zu erhalten. Irgendwann wurde das mal mit einem Update behoben. Aber das war schon grenzwertig. Denn bis dahin musste man den Benutzer „admin“ von Hand rausschmeißen.
Tabellen-Präfix „wp_“
Das ist auch so ein Ding. Jahrelang wurde die Datenbank für WordPress so angelegt, dass die Tabellen darin alle als Präfix „wp_“ trugen. Mittlerweile kann man auch das bei der Installation anders machen. Was macht man aber bei einem lange gewachsenen Blog? Dafür gibt es die Möglichkeit des nachträglichen Umbenennens. Aber das birgt halt das Risiko, dass es den Blog zerreißt.
Einfallstor Pingbacks
Pingbacks sind eine Standard-Funktion von WordPress. Und gleichzeitig das größte Sicherheitsrisiko. Die Macher von WordPress haben es nie hinbekommen, eine Alternative zu bauen oder Pingbacks abzusichern. Das ist ein echter WordPress-Fehler. Am Ende bleibt uns nur die Wahl, Pingbacks dauerhaft abzuschalten.
Fazit
WordPress ist offen und flexibel. Man kann es sich nach seinen Wünschen einrichten und gestalten. Das birgt natürlich das Risiko, dass es Unzulänglichkeiten gibt. Das heißt aber nicht gleich, dass jede Unzulänglichkeit ein WordPress-Fehler ist. Meistens können die Probleme recht einfach durch ein paar Handgriffe behoben werden. Man muss es halt machen. Dabei hilft es nicht, auf WordPress zu schimpfen, wenn man selbst genügend nachholen muss. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.