Die Welt dreht sich immer schneller, und ein Brot von heute ist morgen schon von gestern. Aber dann gibt es Artikel, die immer gültig sind. Solche Blog-Evergreens, diese zeitlosen Artikel, die machen es doch eigentlich aus. Artikel, die auch nach Jahren immer wieder gern gelesen werden. Jeder, der an einem Blog herum schreibt, freut sich, wenn auch immer mal wieder alte Artikel aufgerufen werden.
Solche zeitlosen Artikel habe ich auch. Nein, die brauche ich nicht zu verlinken. Womöglich sind Sie irgendwann mal über einen solchen Artikel gestolpert. Wer weiß das schon? Schnell mal irgendwelche News breit treten, das kann jeder. Aber einfach mal philosophieren, was eventuell auch nach Jahren noch stimmt, das ist schon was. Gibt es irgendwelche Aspekte, die man beachten sollte, um solche Artikel zu schreiben?
Zeitlos ohne News
In meiner Einleitung klang es heraus: News erzählen kann jeder. Das ist nichts nachhaltiges. Und erst recht ist es nichts, was zum Zeitlosen taugt. Das habe ich so oft mitbekommen. Hätte man es gern, dass irgendein Artikel auch später noch seine Gültigkeit hat (und sei es, dass er auch später noch gelesen wird), dann darf das Thema nichts sein, was aktuell in den Nachrichten herum kugelt.
Blogs haben ja den kolossalen Vorteil gegenüber klassischen Medien, dass sie eigentlich die Gelegenheit haben, ein Thema tiefgründiger zu beleuchten. Und es ist nicht selten so, dass Blogs dann später irgendwann durchaus Recht behalten können und sich die Medien revidieren. Das liegt daran, weil eben zeitlose Blogartikel keine schnelllebigen News sind.
Artikel helfen weiter
Was nützt das beste Schreiben und die beste Vernetzung und was nicht alles die SEO-Butzen alles empfehlen, wenn der Leser aus einem Artikel keinen Mehrwert ziehen kann? Ich habe zum Beispiel bei mir festgestellt, dass viele Anleitungen nahezu zeitlos geworden sind. Irgendwie haben sie immernoch ihre Gültigkeit und funktionieren immernoch. Und wenn das der Mehrwert ist, haben Leser und Autor doch gewonnen, oder?
Aber es geht ja auch noch weiter. Ich erlebe es hier und da mal, dass mir ein Leser mitteilt, dass dieser und jener Artikel immer mal wieder gelesen wird. Ich denke, dass ist ein riesiges Kompliment für jeden Autor. Das sind bei mir Artikel, die irgendwie einfach nur dahin philosophiert wurden. Es ist seltsam, aber mit solchen Artikeln, die einfach aus einer Laune heraus entstanden sind, mache ich dann also nicht allzu viel falsch.
Das Leben ist Vielfalt
Jetzt habe ich aber einen Spruch mitgegeben, oder? Aber ist da nicht auch in Sachen Bloggen etwas dran? Ich meine, es kann spannend sein, über ein ganz spezielles Thema zu schreiben. Es gibt Blogs, die sich einzig mit einem Fußball-Verein beschäftigen oder ausschließlich über ein einziges Nischen-Betriebssystem erzählen oder so etwas. Das können sehr spannende Sachen sein, keine Frage. Ich lese sie ja auch, sonst könnte ich nicht darüber erzählen.
Aber wenn die Autoren da nicht das Lese-Erlebnis halbwegs abwechslungsreich gestalten würden und tatsächlichen Mehrwert durch meinetwegen Hintergrundinformationen bieten würden, wären solche extrem spezialisierten Blogs schnell langweilig. Ich dagegen liebe meinen Bauchladen an Themen, was ich auch immer wieder mal erzähle. Die einzelnen Themengebiete können sich ja auch ergänzen, denke ich da.
Gibt es eine Strategie?
Was ist die Strategie beim Bloggen? Das ist eine ernst gemeinte Frage. Verfolgt man die Strategie, möglichst viele Besucher anzulocken oder einen Haufen Geld einzunehmen? Gut, aber das ist doch keine Strategie. Ich kann doch nicht erwarten, irgendwelche Artikel zu fabrizieren, die auf solche Ziele abzielen, und dann erwarten, dass sie zeitlos werden. Das kann mal funktionieren, es muss aber nicht gut gehen.
Als erstes bloggt man doch für sich und seine Leser und nicht für irgendwelche Zahlen. Wenn jetzt irgendwas mit der nötigen Tiefgründigkeit beleuchtet wird und das Ergebnis auch später noch richtig ist, dann ist das doch viel besser. Und wenn das Alles den Leser beschäftigt und umtreibt, ist das viel besser, als etwas schnell in die Gegend gespucktes. Nein, eine Strategie halte ich nicht für richtig, wenn nur irgendwelche Zahlen im Vordergrund stehen.
Fazit
Reden wir uns nicht immer ein, dass „Content“ „King“ ist. Warum können wir nicht einfach mal zwischendurch Luft holen und dann aufschreiben, was wirklich beschäftigt? Leser von Blogs wollen vielleicht keine wilden News um die Ohren gehauen bekommen? Die wollen vielleicht eine Auseinandersetzung mit einem Thema, deren Resultat dann vielleicht auch später noch gültig ist. So etwas nennt man Nachhaltigkeit.
Es spricht nichts dagegen, sich mit dem aktuellen Tagesgeschehen zu beschäftigen. Aber nach ein paar Tagen sind diese Artikel dann obsolet. Wirkliche Evergreens – das stelle ich bei mir fest – sind entweder tiefgründig oder leiten an oder lassen die Gedanken schweifen. Wer zeitlose Artikel im Blog haben will, der wird über kurz oder lang solche Eigenschaften feststellen. Egal, wie breit das Themenspektrum im Blog sind. Aber das ist nur meine Meinung.