Die sozialen Netzwerke sollen keineswegs der Nabel der Welt sein. Ich halte sie zum großen Teil für Zeitverschwendung. Aber ich weiß nicht, wie ihr das seht. Jedenfalls halte ich das Alles für reinen Diebstahl. Es ist aber auch verlockend, nicht wahr? So verlockend, dass ich sogar ganz tief nach unten gegriffen habe. Ganz gegen meine Art habe ich hier mit Worten um mich geworfen, die ich sonst nicht gebrauche. Das hat auch etwas mit Social Media zu tun. So sehe ich das zumindest.
Warum Facebook, Twitter und Co. Zeitverschwendung sind
Ich werbe ja immer mal wieder dafür, auf die Bremse zu treten, langsamer zu machen. All das läuft unter dem Oberbegriff Entschleunigung. Es gibt mehrere Artikel dazu hier im Blog. Und dann kommen Themen auf, die mich persönlich interessieren und die dann zu allem Überfluss auch noch ziemlich brisant und kontrovers sind. Plötzlich hängt man in Debatten fest.
Man will die Dinge so nicht stehenlassen, wie sie geschildert wurden, weil sie vom eigenen Standpunkt her nicht stimmen. Und weil sie auch von Menschen, die Belege liefern können, angezweifelt werden. Und man diskutiert und debattiert, und irgendwann brechen die Pferde aus. Dabei ist doch eigentlich schon vorher klar, was man eigentlich machen muss.
Nehmen wir das Thema Erde und Klima. Stellen wir uns unser Zuhause vor und eine Hausordnung. Wenn wir uns alle auf der Welt so benehmen, als wäre das unser Zuhause, was ja auch der Fall ist, dann würden wir vieles erreichen. Horst Schulte hat das gut zusammengefasst. Dann würde nämlich noch etwas passieren.
Wir würden nicht mehr so eine unfassbare Zeitverschwendung betreiben, um Thesen und Gegenthesen zu verargumentieren. Wann hat sich das denn verändert? Hier müssen wir uns alle ein wenig einfangen. Ja, ich auch. Denn ich habe mitbekommen, dass der Ton in meinen Artikeln leidet. Das wollte ich so nicht. Es muss ja auch anders gehen, oder?
Zeitfresser klauen uns zu viel
Jetzt muss ich erstmal kurz die Überschrift erklären. Ja, wir wissen alle, dass Social Media uns Lebenszeit klaut. Und die Netzwerke und Plattformen kosten auch Energie, sind daher eine Umweltbelastung. Aber das ist eben noch nicht alles, was uns diese Läden klauen und was wir ganz bereitwillig zulassen.
Mit den Zeitfressern erleben wir nicht nur die reine Zeitverschwendung, weil es ja längst über das „Lass uns Freunde bleiben“ hinausgeht. Es ist auch so, dass der Anstand leidet. Ich wurde dazu erzogen, zu jedem Menschen erstmal anständig zu sein. Anders gesagt: Man kann auch nach dem „Guten Morgen“ jemanden einen Idioten nennen.
Nein, so meine ich das nicht. Ich bin es von mir nicht gewohnt, dass ich so herum geifere, wie ich es in den letzten Tagen hier im Blog gemacht habe. Ich schiebe es darauf, dass ich so unfassbar enttäuscht von einigen meiner Kontakte in den sozialen Netzwerken bin. Und das musste raus. Social Media raubt uns also auch zum Teil den Anstand.
Wie wird man die Zeitfresser los?
Nachdem ja nun klar ist, dass die sozialen Netzwerke allesamt Zeitverschwendung sind, muss man sie loswerden. Klar, ich könnte alle meine Kanäle dicht machen. Die Zugriffe, die ich von Facebook, Twitter, MeWe, LinkedIn, Xing und Co. bekomme, sind alle nicht der Rede wert. Aber dann würden mir ja auch meine Kontakte verloren gehen.
Was das Bloggen betrifft, könnte es schnell gehen, die Zeitfresser loszuwerden. Vielleicht mache ich das aber eher so, dass ich die sozialen Netzwerke einfach mal links liegen lasse. Vor allem, seitdem ich meinen Feedreader ausbaue und eh mehr auf RSS-Feeds setze, hätte ich ja dennoch meine Informationsquellen. Wie viel würde mir denn fehlen? Wenig, denke ich.
Social Media darf uns nicht derart beeinflussen, dass man darüber den Anstand und den guten Ton vergisst. Und das beginnt langsam bei mir. Momentan ist es nur Sarkasmus. Aber es geht auch schon allmählich unter die Gürtellinie, wie ich mit Erstaunen feststellen musste. Und das kann ich mir nicht durchgehen lassen.
So wichtig ist kein soziales Netzwerk
Ich bin noch so gepolt, dass ich nicht auf soziale Netzwerke angewiesen bin. Es gibt genauso Emails, persönliche Treffen und all das. Als Blogger ist mir kein einziges soziales Netzwerk in irgendeiner Weise hilfreich. Also bleibt am Ende nur die reine Zeitverschwendung. Es gehört für mich zum Selbstmanagement, solche Zeitfresser zu eliminieren.
Es ist vergebene Liebesmüh, sich weiter mit den sozialen Netzwerken zu beschäftigen. Und da mache ich dieses Mal keine Ausnahme. Es gab ja mal eine Zeit, als ich meine Facebook-Aktivitäten niederlegte. Das reicht dieses Mal nicht aus. Ich glaube, ich muss alle Aktivitäten erstmal ruhen lassen. Vielleicht für immer, vielleicht nur kurz.
Es gibt wunderbare Dinge, wie man mir weiterhin folgen kann: Es gibt den Newsletter einmal pro Woche. Und es gibt den RSS-Feed. Wer wirklich Interesse an diesem Blog hat, liest auch so mit. Aber die Zeitverschwendung in den sozialen Netzwerken mache ich vorerst nicht mehr mit. Ihr habt ja gesehen, was letztlich dabei herauskommt.
Also: Bleibt mir gewogen. Soziale Netzwerke machen nur 2% aller Zugriffe aus. Das ist also nicht weiter schlimm. Die Leser kommen über andere Kanäle. Und damit reicht es dann auch.