Kaffee, der angebaut und produziert wird, ohne dass Kinderhände im Spiel sind. Kleidung, die unter fairen Bedingungen gefertigt wird. Und jetzt Handys. Was ziemlich albern nach einem Versuch des Trittbrett-Fahrens aussieht, ist gar nicht so unsinnig. Jetzt kommt so allmählich das Fairphone. Und da muss ich doch einmal schauen, was es damit auf sich hat.
Bei der Produktion Smartphones kommt es immer wieder zu erschreckenden Zwischenfällen. Durch die Medien ging die Selbstmord-Serie beim Auftragsschrauber Foxconn. Sofort kam Apple in den Ruf, recht skrupellos auf den Erfolg zu setzen. Ein so genanntes Fairphone soll unter Bedingungen produziert werden, die nicht zu solchen Dingen führen.
Zudem werden in Smartphones Metalle verwendet, die in Minen gewonnen werden. Oft toben um solche Minen Konflikte, und viele Opfer sind hier zu beklagen. Bei der Produktion von Fairphones sollen Metalle aus Förderstätten verwendet werden, die nachweislich nicht konfliktbehaftet sind. Auf so genannte Blutmetalle soll hier weitgehend verzichtet werden.
Insgesamt setzt man also bei den Fairphones auf Nachhaltigkeit sowie eine sozial- und umweltverträgliche Herstellung. Was relativ albern klingt, ist aber gar nicht so komisch. Der Smartphone-Markt gilt als gnadenlos umkämpft. Und somit sind die Hersteller schnell dabei, wenig Skrupel bei der Herstellung an den Tag zu legen. Insofern ergibt Fairtrade in diesem Markt durchaus Sinn.
Das Fairphone-Projekt hat einen Hersteller gefunden, der weitgehend die harten Kriterien des Projektes erfüllt. Es handelt sich um das Unternehmen A’Hong in China. Die Firma hat Fertigungsstätten in den chinesischen Städten Shenzhen und Chongqing. A’Hong erhielt den Zuschlag, nachdem sich die Leute von Fairphone bei zahlreichen Herstellern Absagen einhandelten.
Nun ist es aber nicht einmal so, dass das erste Fairphone irgendein minderwertiges Produkt werden könnte. Es wird aktuelle Hardware im Mittelklasse-Bereich verbaut. Und als Betriebssystem bringt das Gerät das derzeit weit verbreitete Android 4.2 mit. Also ein durchaus nennenswertes Gerät.
Die Spezifikationen des Gerätes sind das Eine, der Preis das Andere. Laut Angaben von Golem soll das erste Gerät 325 € kosten. Für das erste Kontingent von 5000 Stück sollen am Nachmittag des 16.05.2013 bereits 40% vorbestellt worden sein. Kaufen kann man das Gerät dann übrigens über den Paypal-Shop.
Was sagen Sie zu einem solchen Gerät? Es dürfte klar sein, dass es kaum möglich sein wird, ein vollständig moralisch einwandfreies Gerät zu bauen. Das wissen auch Fairphone und A’Hong. Aber der Versuch zählt. Aber wie ist Ihre Meinung dazu?
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