Nein, es soll kein Smartphone-Betriebssystem für Nerds werden. Ubuntu4Phone ist für den großen, breiten Markt gedacht. Mark Shuttleworth, Gründer von Canonical, der Firma, die Ubuntu vertreibt, hat jetzt seine Visionen und Ideen veröffentlicht. So soll das erste Ubuntu Smartphone im Oktober auf den Markt kommen.
Es gibt nicht wenige Leute, die schon erwartungsvoll auf den Herbst warten. Schließlich macht das System keinen allzu schlechten Eindruck. Es muss eben den Nerd-Status verlassen, um im Breitenmarkt seine Fans zu finden. Und das soll eben im kommenden Oktober passieren.
Bis dahin ist noch einiges an Zeit, in der einiges passieren kann. Und solche Termine müssen nicht gehalten werden. So wurde BlackberryOS 10 auch rund 3 Monate später als angekündigt veröffentlicht. Windows Phone 8 erschien auch später als gedacht. Und Tizen von Samsung, Intel und Co. könnte auch später kommen. Bei solchen Terminen kann man sich also nicht sicher sein.
Noch ist nicht einmal klar, welcher Handyschrauber die Geräte zu Ubuntu4Phone liefern soll. Namen werden zwar gehandelt, aber bestätigt ist nichts. Und ohne das passende Handy wird es keine Veröffentlichung des Systems geben. Ganz egal, ob auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas das System auf einem Samsung Galaxy Nexus gezeigt wurde. Man soll als Entwickler gar bis auf weiteres mit Ubuntu4Phone in eben dieser Konstellation basteln und Apps entwickeln.
Der weltbekannte Blog TechCrunch schrieb über Shuttleworth. Es soll zwei Hauptmärkte für sein System geben. Aber es war laut dem Autor Chris Velazco eigentlich klar, dass keine klare Ansage gemacht wurde, um welche Märkte es sich handeln wird. Nord Amerika soll eine Schlüsselstellung haben, aber Canonical täte gut daran, sich auch um weniger entwickelte Märkte zu kümmern.
Wenn einmal Ubuntu4Phone in Gänze gezeigt würde – also auch mit der Benutzeroberfläche und den nativen Apps -, soll wohl auch klar sein, dass das System eine gute Wahl für die meisten Basis-Smartphones sei. Das sagte Jane Silber, auch Canonical. Sie führt dann FirefoxOS an, mit dem Mozilla wohl in die gleiche Richtung ginge. Telefonica plane angeblich preiswerte Handys mit diesem System für Brasilien.
Nun ja, alles schön und gut. Das bedeutet also, dass Ubuntu4Phone wohl vorerst nicht ins hochentwickelte Europa kommen wird. Wenn es sich um zwei Kernmärkte handeln soll, und einer davon die USA und der andere die „wenig entwickelten Länder“, dann ist das also ein System, das um Europa erst einmal einen Bogen macht. Ob das so bleibt – wer weiß. Noch steht nicht einmal fest, auf welcher Hardware und wann das System kommen soll.
Also wieder einmal viel Lärm um nichts. Aber der Artikel von TechCrunch ist durchaus interessant.