Es gibt viele, die große Stücke auf das mobile Betriebssystem von Mozilla setzen. Allerdings schreibe ich es hier nicht zum ersten Mal: FirefoxOS wird etwas für Nerds bleiben. Ich glaube nicht, dass es ein System ist, dass für einen „Großangriff“ auf Google, Apple und Samsung taugt.
Und das System hat einen entscheidenden Risikofaktor: Es ist gerade auf dem Weg ins Desaster. Mozilla macht mit dem System den Fehler, den andere bereits vor ihnen gemacht haben. Die einen lernten daraus, die anderen eher nicht.
Der Firefox Browser, der neben Android eben auch im FirefoxOS zugegen sein kann, nutzt eine sogenannte Gecko Rendering Engine. Damit sind die Türen zugefallen, was die Portierung von Apps im Zusammenhang mit Apples iOS betrifft. Da FirefoxOS gnadenlos auf Web setzt und dementsprechend auch die Apps konzipiert sein sollen, müssen sie natürlich allesamt Gecko unterstützen. Aber Browser und Apps, die für iOS zertifiziert sein sollen, müssen die Safari Rendering Engine unterstützen.
Nun ja, ohne nun zu sehr in die technischen Details einzudringen: Unter Rendering versteht man die Darstellung von HTML-Inhalten. Wenn also verschiedene Browser verschiedene Inhalte unterschiedlich anzeigen, hat das meist mit verschiedenen Rendering-Techniken zu tun, eben jenen Engines. Und da FirefoxOS so sehr auf Web-Inhalte setzt, muss man diese Techniken natürlich als essentiellen Bestandteil in Betracht ziehen.
Nun gut, da funktioniert eben der Firefox Browser nicht auf dem iPhone. Was soll’s? Aber die Geschichte hat ja noch einen gehörigen Pferdefuß.
Die Apps für FirefoxOS sind Webseiten. Sozusagen. Die werden mit Startanwendungen installiert. So ungefähr muss man sich das vorstellen, nach dem, was ich gelesen habe. Nun wissen wir aus der Erfahrung mit Bada, dass ein mobiles System mit seinen Apps steht und fällt. Ein Smartphone muss Apps ausführen können, nur dann ist es interessant.
Wenn die Apps für FirefoxOS auf Webinhalten und damit auf die Gecko Engine aufbauen, können dann Apps, die vielleicht für iOS konzipiert sind, wahrscheinlich nicht in Mozillas System portiert werden. Und wenn, dann eben nur mit gehörigen Klimmzügen.
Aus der Erfahrung mit Bada weiß man doch eigentlich, dass das nicht funktionieren kann. Es wird keine derart enthusiastischen Entwickler geben. Und somit glaube ich, dass FirefoxOS zum Scheitern verurteilt ist. Ich kann mich täuschen, aber die Zeichen stehen nun einmal so. Dazu hat sich übrigens auch dieser Tage der bemerkenswerte Blog Engadget geäußert.
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