Dass das Smartphone nicht zuträglich zum Klima ist, muss man niemandem erzählen. Aber die Hersteller tun nicht allzu viel, um das nachhaltig zu ändern. Im Gegenteil: dem Verbraucher wird eingeredet, dass man alle zwei Jahre ein neues Handy brauchen würde. Und wir glauben das auch noch. Aber ist das so?
Viele kennen das: Zum Vertragsabschluss oder zur Verlängerung gibt es ein neues Smartphone. Denn man braucht ja die neueste Technik. Mal von gebogenen Displays und Fingerabdruck-Sensoren abgesehen, ist aber viel mit der Software verbunden, die auf dem Gerät läuft. Und hier lassen es die Hersteller gern mal schleifen.
Ich habe ein HTC One M8. Der Hersteller aus Taiwan war lange Zeit dafür bekannt, sehr rasch Android zu aktualisieren, wenn es etwas neues von Google gab. Auch für ältere Geräte hat man das hervorragend hinbekommen. Nur mit dem M8 haben sie sich nicht glücklich angestellt. Das blieb bei Android 5.0.1 und bekam nichts neues, bis dann HTC sehr verspätet auf Android 6.0 aktualisiert hatte.
In dem Zusammenhang fällt mir auch immer wieder Samsung ein, die klasse Hardware bauen, es dann aber nicht hinbekommen, die Software darauf lange Zeit aktuell zu halten. Ich habe irgendwann gelesen, dass Samsung nicht daran gelegen ist, lange Software anzubieten. Sondern die wollen ihre Handys verticken. Also dauert es nicht lange, bis für ein solches Schmuckstück nichts mehr kommt.
Ein Grund soll die ganze Grütze sein, die die Hersteller ungefragt auf die Geräte ballern. Die Bloatware lässt sich immer nur mit hohem Aufwand aktuell halten. Deshalb gibt es für viele Geräte entweder sehr verspätet oder nie etwas aktuelleres. Gleichzeitig erzählen sie uns, wir brauchen wegen der vielen Gefahren aktuelle Software, weshalb wir ein neues Handy anschaffen sollen. Und das bisherige, das ja noch tadellos funktioniert?
Meiner Meinung nach muss man nicht alle zwei Jahre ein neues Handy kaufen oder zum Vertrag dazu nehmen. Wenn die Hersteller ihren Job machen würden und sie Geräte frei von Bloatware und mit aktuellen Android-Updates versorgen würden, dann wäre ein großer Dienst der Umwelt erwiesen. Vielleicht so als Abo-Modell, dafür aber sauber und aktuell.
Aber die Netzbetreiber machen da ja auch noch mit. Denn die bieten Verträge an, bei denen man gegen Aufpreis jedes Jahr ein neues Handy bekommen würde. Weil wir das ja unbedingt brauchen. Nein, tun wir nicht. Aktuelle Funktionen können zu großen Teilen auch auf älteren Geräten funktionieren. Das beweist der Android-Ableger Cyanogen Mod.
Aber nicht mal Microsoft bekommt das hin. Windows Phone ist in meinen Augen leider vor Jahren verstorben. Weil es Microsoft egal ist. Die Geräte funktionieren einwandfrei. Von denen bekommen aber einige trotz früheren Absichtserklärungen kein Windows 10. Kauft euch lieber ein neues Gerät. Nein Leute, macht ihr lieber eure Arbeit.
Es gibt zu viele Produkte aus dem Bereich, und die Zyklen werden immer kürzer von Generation zu Generation. Das ist unnötig und verursacht gigantische Umweltschäden. Man könnte viele Geräte lange weiter nutzen, da oftmals zwischen den Generationen nur Nuancen an Unterschieden festzustellen sind. Ich denke, die Hersteller sind hier in der Verantwortung.
Okay, Apple ist auch nicht besser mit den iPhones. Kommt ein neues Telefon, gibt es gleich ein neues System dazu. Diverse Features stehen dann älteren Geräten nicht zur Verfügung. Deshalb sagen viele Fans, dass sie das neue Gerät unbedingt haben müssen. Auch hier zählt: Das muss niemand.
Alles in allem kann man sagen, dass bei Smartphones Geräte dabei sind, die man gern doppelt so lang nutzen würde, wenn die Anbieter der Geräte nur mitmachen und aktuelle Software auch für ältere Geräte haben würden. Mit so einer Art Mietmodell oder so. Aber das wird eine bunte Fantasie-Welt bleiben. Und damit werden Komponenten, die tadellos funktionieren, auch zukünftig weggeworfen. Und das kann es nicht sein, oder sehen Sie das anders?
Diese Produkt-Politik schädigt die Umwelt. Und deshalb denkt man nun darüber nach, dass Smartphones Klima-Killer sind.