Es wurde immer wieder diskutiert, was aus den beiden „kleinen“ Anbietern im deutschen Mobilfunkmarkt, O2 und E-Plus wird. Jetzt heißt es mal wieder, dass die Netze verschmolzen werden sollen.
Da lohnt sich doch ein Blick auf das, was man da als Nachrichten hat. Was bedeutet das für den Verbraucher? Gibt es eher Vorteile oder Nachteile, oder bleibt alles beim Alten?
Wenn sich zwei Fußlahme gegenseitig stützen, heißt das noch lange nicht, dass daraus ein guter Läufer wird. So oder so ähnlich heißt es immer, wenn man über eine mögliche Fusion von O2 und E-Plus redet. Beide haben es relativ schwer. Sie gehören zu finanziell angeschlagenen Konzernen, was Folgen für den Netzausbau der beiden Betreiber hat.
O2 – Can do?
O2 zum Beispiel gehört zur spanischen Telefónica. Aufgrund der schweren Finanzkrise, die auch in Spanien wütet, hat man dort immer weniger zahlungskräftiges Publikum. Aus diesem Grund ist die finanzielle Ausstattung des spanischen Konzerns recht überschaubar. Man will sich von finanzieller Belastung befreien und sucht daher nach Joint Ventures. Das würde den Vorteil bieten, dass man die Kosten für den Netzausbau reduzieren könnte und trotzdem ein besser ausgebautes Mobilfunknetz für den Kunden bietet.
O2 selbst soll nach dem, was ich im Internet gelesen habe, kein schlechter Anbieter sein. Sie haben wohl nur das Pech, zum falschen Konzern zu gehören. Und dieser Konzern, also die Telefónica, plant ähnliche Projekte mit seinen Töchtern in anderen Regionen der Welt, z.B. Mexiko, Brasilien oder Großbritannien.
E-Plus – Schlafender Riese?
E-Plus wiederum war einmal ein strahlender Stern am Himmel der Netzbetreiber. Durch innovative Tarife und allerlei technische Raffinessen stand man einmal so da, als ob man es mit den beiden großen, Vodafone und der Deutschen Telekom, aufnehmen könnte. Aber man hat halt nicht genügend in den Netzaufbau investiert. In einigen Regionen Deutschlands in das E-Plus-Netz immernoch „steinzeitlich“ ausgebaut.
Zwar hat man mit BASE eine starke Marke aufgebaut, aber das Netz lässt weiterhin viel zu wünschen übrig. Das liegt auch hier an der finanziell angeschlagenen Mutter KPN. Inwiefern es dem grünen Konzern gelingt, aus eigener Kraft die Netzabdeckung und -qualität zu verbessern, kann niemand abschätzen. Daher ist es angebracht, auch hier einen Partner mit ins Boot zu holen.
Es geht um die Infrastruktur
Um es klar und deutlich zu sagen: Es geht nicht darum, O2 und E-Plus zu verschmelzen und daraus quasi einen gemeinsamen Netzbetreiber und Anbieter zu zimmern. Es geht einzig und allein darum, die Infrastruktur gemeinsam zu betreiben und diese partnerschaftlich auszubauen und die entstehenden Synergien zu nutzen.
Für den Kunden würde es bedeuten, dass sich nun nicht sein Vertrag ändert. Wenn er nicht selbst wechselt, bleibt er weiter Kunde von O2 respektive E-Plus / BASE. Der Kunde würde aber bei einer solchen Fusion der Infrastruktur davon profitieren, dass über kurz oder lang die Netzabdeckung und die Qualität steigen würde.
Der gemeinsame Betrieb der Netze würde für beide Anbieter sicher sehr sinnvoll sein. Man würde schneller den Ausbau vorantreiben können, ohne die Kosten explodieren zu lassen. Insofern ist es durchaus positiv zu sehen, dass dieser Gedanke scheinbar relativ ernsthaft gespielt wird.
Mein Fazit
Ich als BASE-Kunde würde mich jedenfalls darüber freuen, wenn ich auch im ländlichen Raum den Empfang wie in der Stadt hätte und wenn ich dauerhaft eine taugliche Bandbreite hätte. Und das geht meiner Meinung nach nur mit einer stärkeren Infrastruktur.
Ich habe diese Informationen übrigens von Win Future, die sich auf einen Bericht der Financial Times stützen. Und jetzt die Frage an Sie: Was denken Sie über solche Ideen? Würde ein gemeinsames Betreiben der Netze für E-Plus, O2 und den Kunden sinnvoll sein?
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