Ich nutze kaum noch WhatsApp, weshalb es mir egal ist. Aber die Facebook-Tochter soll Links zu Telegram – also zur Konkurrenz – sperren. Das wäre ja so, als würde ich auf Twitter keine Facebook-Links breittreten können. Und irgendwie wäre das dann schon eine Art Zensur. WhatsApp führt damit die Links – also das, woraus das Internet besteht – eigentlich ad absurdum. Das kann man mal machen, aber dann wirkt es dumm und plump. Nun ja, das muss WhatsApp selbst wissen, oder?
Irgendwie ist das gerade eine Diskussion, die da im Internet geführt wird. Mit der aktuellen WhatsApp-Version werden wohl Links zum Konkurrenten Telegram blockiert. Die Link-Adressen, die nach wie vor angezeigt werden, sind nicht mehr klickbar. Und die Nachrichten mit den Links sind nicht kopierbar. WhatsApp – respektive Facebook – sperrt damit seine Nutzer ein. Jeglicher Verweis auf den blauen Konkurrenten aus Russland wird unterbunden.
Damit folgt WhatsApp eigentlich nur dem, was Facebook als Mutter vormacht. Ob es die Instant Articles sind, mit denen man Nutzer und Autoren im Netzwerk gefangen nimmt, oder ob es Instagram ist, wo gar keine externen Links vorhanden sind, oder ob es eigene Videos sind, die Youtube oder Clipfish oder so vorgezogen werden, Facebook will seine Nutzer im Netzwerk einsperren, und somit macht da WhatsApp eigentlich nur dort weiter.
Jetzt kann man natürlich feste drauflos spekulieren. Ist es nur eine Fehlfunktion, oder ist es Zensur? Vieles deutet darauf hin, dass es schon Zensur ist. Und wenn dem so wäre, würde sich die Frage stellen, wie Facebook / WhatsApp auf die Idee kommen, ihre Nutzer derart herumkommandieren zu wollen? Klar, Hausrecht ist Hausrecht. Aber dem Nutzer einfach mal Information vorenthalten zu wollen, könnte sich irgendwann ändern. Ich halte diese Entwicklung für sehr gefährlich. Aber nicht Facebook haben damit angefangen, sondern ursprünglich mal der angefressene Apfel.
Eigentlich haben es die amerikanischen Internet-Giganten doch gar nicht nötig, ihre Nutzer derart zu bevormunden. Sie machen es aber trotzdem. Und das muss man mies finden. Und die Diskussion dazu zeigt doch eigentlich, dass dieses Verhalten die Nutzer nicht mehr akzeptieren werden.