Ihr solltet alle eure WhatsApp-Nutzung überdenken. Eigentlich wurden die bekannten Apps des Konzerns Facebook für illegal erklärt. Aber angeblich sind wohl Updates im Anflug. Jetzt weiß ja niemand, was eigentlich im Hintergrund passiert. Deshalb müssen wir uns mal über diese ganze Geschichte unterhalten. Und ich will es nur nochmal in Erinnerung rufen: Es gibt Alternativen. Niemand braucht WhatsApp.
Was stimmt denn wieder mit der WhatsApp-Nutzung nicht?
Ich weigere mich ja, meine WhatsApp-Nutzung so zu gestalten, dass dieser Messenger mein Haupt-Kommunikationskanal ist. Insofern ist es mir eigentlich egal, was damit jetzt wieder passiert. Aber es gibt unzählige Menschen auf diesem Planeten, für die die WhatsApp-Nutzung eminent wichtig ist. Und das ungeachtet der Tatsache, dass der Messenger in Europa eigentlich illegal ist.
Die Mutter Facebook schmückt sich ja immer wieder mit allerlei Skandalen und Schlagzeilen. Cambridge Analytica ist so ein Thema, wie ihr wisst. Und außerdem ist es ja so, dass es WhatsApp selbst auch nicht so genau mit dem Datenschutz nimmt. Alles eigentlich genügend Gründe, um seine WhatsApp-Nutzung grundlegend zu überdenken.
Aber wer macht das denn schon? Hand auf’s Herz: Wer von euch hat wirklich schon sein Konto gelöscht und die App entfernt? Ich höre da immer solche Ausreden wie „Alle meine Bekannten sind doch dort“ oder ähnliches. Das mag sein. Das ist aber noch lange kein Grund, dass man sich mit einer der schlimmsten Datenkraken des Internets ins Bett legt. Aber das müsst ihr selbst wissen.
Steht WhatsApp vielleicht vor dem Aus?
Was hatte Facebook als Mutter von WhatsApp und Instagram nicht alles behauptet! Der Messenger soll kostenfrei und werbefrei bleiben. Tja, und dann kam die Ankündigung, dass doch Werbung ausgespielt wird. Es könnte sein, dass die im Messenger ohnehin nur verspätet und widerwillig eingeführte Verschlüsselung wieder aufgeweicht wird. Und man wird das Gefühl nicht los, dass der Messenger sich selbst abschafft.
Im Laufe dieses Jahres soll nun also die Werbung eingeführt werden. In den Statusmeldungen soll sie auftauchen. Und vielleicht kommt dann später noch die Werbung in den einzelnen Chats. Jetzt will man also die Kuh melken. Und die unzähligen Nutzer auch. Wenn so etwas passiert, also Einführung und dann Ausweitung von Werbung, dann will ein Betreiber eigentlich nur noch mal Kasse vor dem Ende machen.
Obendrauf zur Belästigung mit Werbung kommt auch noch, dass Chats nicht mehr exportiert werden können. Hierzu müssen wir nun künftig immer ein Backup machen. Das ist eine absolute Frechheit, wie ich finde. Darüber täuscht auch nicht hinweg, dass es nun einen Nachtmodus geben soll, Facebook Pay und selbstzerstörende Nachrichten kommen sollen. Am Ende muss man tatsächlich die Notwendigkeit der WhatsApp-Nutzung auf den Prüfstand stellen.
Alternativen zu WhatsApp
Es gibt jede Menge Alternativen zu WhatsApp. Deshalb lasse ich auch kein „Aber“ gelten, wenn ich oben schreibe, dass niemand diesen Messenger braucht. Ich nenne mal eben ein paar Alternativen zu dem grünen Monster. Und vielleicht denkt dann doch der eine oder andere über ein Ende der eigenen WhatsApp-Nutzung nach.
- Telegram: Gibt es für Android und iOS, geheime Chats mit Verschlüsselung
- Signal: Jegliche Kommunikation ist verschlüsselt
- Threema: kostenpflichtige App aus der Schweiz mit nachgewiesen verschlüsselter Kommunikation
- Wire: Für den privaten Gebrauch kostenlose App mit vollständiger Verschlüsselung
- Chiffry: Deutscher Messenger mit vollständiger Verschlüsselung über Server in Deutschland
- Kaizala: Messenger von Microsoft, ähnlich wie WhatsApp, nur ohne Datenschutz-Skandale
Es gibt sie also. Es soll mir niemand erzählen, dass man die WhatsApp-Nutzung nicht beenden kann, weil keine Alternativen vorhanden sind. Gerade Kaizala fristet zum Beispiel völlig zu Unrecht ein Nischendasein. Ebenso wie Chiffry, das noch dazu aus Mitteldeutschland kommt. Was den Reiz von WhatsApp ausmacht, habe ich vor diesem Hintergrund eigentlich nie verstanden.
Am Ende müsst ihr das Alles selbst wissen. Ich nutze selbst lieber Telegram statt WhatsApp. Aber auch das ist nicht so die großartige Nummer. Das weiß ich ja. Die anderen Messenger spielen allerdings nirgendwo eine nennenswerte Rolle. Und da ist es dann nachvollziehbar, dass Facebook aus WhatsApp eine Kuh macht, die gemolken werden muss. Aber machen wir das mit?
Meine Erfahrung sieht anders aus, Signal erfreut sich unter meinen Kontakten während der letzten Wochen zunehmender Beliebtheit. Ich weigere mich allerdings auch konsequent, WhatsApp zu installieren. Stattdessen bitte ich alle, die nicht eh schon auf Telegram sind, mit mir über Signal zu kommunizieren. Und es werden immer mehr. 🙂