Nach all dem Durcheinander bei Whatsapp (Ich habe so oft darüber geschrieben) kann man eigentlich nur sagen: Zum Teufel mit Whatsapp. Es gibt Alternativen. Gute wie schlechte. Die meisten halten es nicht so wirklich gut mit dem Datenschutz. Allen ist irgendwie gemein, dass sie entweder aus dem nordamerikanischen oder dem asiatischen Raum kommen.
Was wäre denn aber, wenn es einen guten, datenschutzkonformen Messenger wie Whatsapp aus Europa geben würde? Wäre das nicht was? Sie werden lachen, den gibt es. Und der heißt „Threema“. Ohne dass ich ihn selbst nutzen kann, möchte ich kurz auf ihn eingehen.
Die Kasper Systems GmbH aus Zürich in der Schweiz hat Threema entwickelt. Bei dem Messenger handelt es sich um eine App, die besonderen Fokus auf Verschlüsselung legt, und zwar von Ende zu Ende. Das heißt, dass ein Mitlesen um ein vielfaches schwieriger wird. Ob das nun Geheimdienste, Sicherheitsbehörden oder gar der Anbieter an sich ist. Niemand außer den Chatpartnern kann die Nachrichten lesen.
Im Gegensatz hierzu haben wir ja mit hoher Verbreitung Whatsapp. Wieso der Messenger überhaupt noch benutzt wird, ist mir völlig unklar – nach allem, was so an Fragwürdigkeiten und Datenschutzlecks bekannt geworden ist. Ja, die Verbreitung. Aber irgendwie muss man doch einmal merken, dass Whatsapp ein offenes Scheunentor ist und dass die Betreiber selbst nicht ganz sauber arbeiten.
Und wir haben die anderen. Wir haben ChatON, mit dem sogar ich mit meinem Abstellgleis-Handy Samsung Wave 3 etwas anfangen könnte. Wir haben Viber, das ähnlich fragwürdig ist wie Whatsapp. Und wir haben viele andere mehr. Wir vergessen dabei aber Skype nicht.
Was all diese Messenger von Threema unterscheidet, ist a) die Verschlüsselung und b) die Herkunft des Produktes. Momentan können Sie diesen Messenger für Android-Geräte und iPhones / iPads installieren. Die beiden Betriebssysteme sind nun einmal am meisten verbreitet. Ich kann die App nicht nutzen, da Bada schon ad acta gelegt wurde, bevor Threema publik wurde. Und Windows Phone, FirefoxOS, Sailfish etc. sind noch zu wenig verbreitet, um für Threema interessant zu sein.
Alles in allem muss man sagen: Vor dem Hintergrund des Abschöpfens von Daten, mit dem Wissen um die Geheimdienste und um mangelnden Datenschutz kann man eigentlich gar nicht mehr mit Whatsapp arbeiten und muss zwangsläufig auf Dinge wie Threema umsteigen. Bis aber überhaupt jemand von den Whatsapp-Lemmingen umsteigen würde, läuft noch einiges an Wasser den Fluss hinunter. Das hat auch Florian bei Welitso im Sommer festgestellt. Und wer will, sollte sich beim Anbieter selbst einmal schlau machen.
Aber lassen Sie mich raten: Es wird kaum jemand umsteigen. Dann habe ich eine Frage an die, die nicht umsteigen würden: Was muss den noch alles mit den Nutzerdaten passieren, bevor man es sein lässt, Whatsapp zu nutzen?
Also ich nutze WhatsApp tagtäglich. Mir ist zwar klar, dass man aufpassen muss, aber haben wir denn eine Wahl? ;)
Niemand steigt um, niemand beschäftigt sich damit, niemand interessiert sich für Datenschutz (mit einigen wenigen Ausnahmen) – Hauptsache, das Programm funktioniert.
Soll die NSA sich ruhig an Schwachsinns-Chatgesprächen erfreuen, wenn sie möchte. Wer nicht möchte, dass seine Informationen abgehört werden, der sucht eben das private Gespräch oder benutzt Brieftauben.
Auf deinen Artikel hin habe ich vorhin eine Arbeitkollegin gefragt warum sie Whatsapp nutzt. Anwort war wenn sie es installiert setzt sie sich damit auseinander. Mit anderen Worten Hangouts/Talk ist vorinstalliert und keiner hat einen Plan damit was anzufangen.
Mir ist das ein Rätsel warum keiner Hangouts nutzt mal ganz abgesehen von den Datenschutzbestimmungen ist es vorinstalliert und sollte doch deshalb auch verbreitet sein oder?
Hangout/Talk sagt mir gar nichts (bin iPhone-User).
Ich glaube hier gilt die Devise des Herdentriebs. Das, was viele nutzen, wird genutzt.
Ich habe auf meinem iPhone auch dutzende Programme, die zwar vorinstalliert sind, die bei mir aber direkt gelöscht werden oder dahin verschwinden, wo ich die Icons nicht sehen kann.
Ich denke auch, dass die meisten Leute sich einfach nicht so sehr für den Datenschutz interessieren. Meistens liest man ja doch nicht, was da steht wenn man ein neues Update installiert. Bei der facebook app ist es doch auch nicht viel anders. Da gibt es auch ein paar fragwürdige Punkte. Aber fb und whatsapp nutzt nunmal jeder und man will eben dazu gehören. Was das mitlesen von irgendwelchen Geheimdiensten angeht, denke ich mir natürlich einerseits, dass das einfach nur eine Frechheit ist und alles, aber andereseits schreibe ich sowieso nichts, was für die so mega interessant sein könnte und dann denke ich mir wieder „“ach was solls…““ :/
Threema kannte ich bis jetzt noch gar nicht, also wieder was gelernt ;)
Ich denke das liegt hier wirklich nur am Herdentrieb. Was nützt ein Messenger der noch so gut ist, wenn ihn keiner nutzt. Also schwimmt der User mit und nutzt was die anderen nutzen.
Ich habe viele Alternativen ausprobiert, am Ende des Tages bin ich bei Enjoystr stehen geblieben. Dort wird Datenschutz und Sicherheit besonders gross geschrieben. Diese App ist wirklich einen Blick/Test wert!
Das klingt interessant. Ich schau mir das mal bei Gelegenheit an.