WhatsApp – notwendiges Übel, weil alle Kontakte dort sind. Aber irgendwie datenschutzrechtlich immer wieder hinterfragt. Jetzt fließt Geld. Und zwar soll das bei den Kontakten untereinander und überall hin erfolgen können. Also zumindest, wenn es nach einer indischen Firma geht. Man kann das gut finden, man kann es aber auch leichtsinnig finden. Ich bin mal gespannt, wie Sie das finden.
Eine Überweisung macht man am Schalter, am Terminal oder per Online Banking (am Computer oder am Smartphone). Wenn es nach der indischen Axis Bank geht, sollen künftig Überweisungen auch per WhatsApp gehen. Online Banking an sich wird ja als rohes Ei behandelt. Und nun denkt man sich, man könne das per Messenger machen? Wie ungewöhnlich, oder?
Heutzutage ist es ja weit verbreitet, per Fingerabdruck eine Online-Überweisung abzuschicken. Wie soll das denn per WhatsApp gehen? Naja, man benötigt eine App dazu. Die heißt dann PingPay. Mit der App ist es wohl möglich, ohne Zusatzkosten oder einem Zusatzkonto Geld zu überweisen. Es soll möglich sein, per Twitter, Facebook, Email, SMS und eben per WhatsApp das Geld anzuweisen. Das ist dann schon etwas seltsam. Und ehrlich, wer das macht, ist dann schon etwas leichtsinnig.
Angeblich soll es ja so sicher sein, per WhatsApp Geld zu überweisen. Das erzählt zumindest die sigapurianische Firma FastCash. Aber ich sehe das trotzdem höchst skeptisch. Nicht umsonst gibt es immer wieder Datenschutz-Diskussionen rund um den beliebten Messenger. Und die Überweisung ist auf rund 700 Euro beschränkt. Ob es das dann besser macht, möchte ich ehrlich gesagt nicht beurteilen.
Abgesehen von der Skepsis, die jeder einzelne Nutzer bezüglich des mobilen Bezahlens mit WhatsApp haben darf, ich glaube kaum, dass das Ganze so ohne weiteres mit dem deutschen Datenschutzrecht vereinbar ist. Ob es trotzdem eine Möglichkeit gäbe, einen solchen Dienst in Deutschland zu etablieren, ist nicht so richtig sicher. Aber selbst wenn: Würden Sie denn Ihre Rechnungen per WhatsApp bezahlen wollen? Ich nicht, aber vielleicht ist das zu konservativ gedacht.