OMD machen in Soundtrack – so war das 1986. Da gab es eine Teenager Liebes-Schmonzette, bei der dem Regisseur der Soundtrack nicht gefiel. „Pretty in Pink“ war eine Komödie über ein Teenager-Pärchen, das aus verschiedenen sozialen Verhältnissen kam. Und dafür haben OMD in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den Soundtrack zusammen geschrabbelt. Mit einem denkwürdigen Ergebnis, denn „If you leave“ ist die erfolgreichste Single der Band in den USA. Und das bis heute, kurz vor dem 29. Geburtstag.
In der Schluss-Sequenz von „Pretty in Pink“ brauchte Regisseur John Hughes eine neue musikalische Untermalung, da die bis dahin eingeflochtene eher nur so mäßig beim Test-Publikum ankam. Er fragte bei OMD an, die sich allerdings schon auf dem Sprung zur Tour zum Album „Crush“ befanden. Am Ende kam ein Lied zustande, was in weniger als 24 Stunden geschrieben und produziert war. Das Lied „If you leave“ war geboren.
Das Lied besticht durch durch Tonhöhen-Wechseln, einen treibenden Rhythmus, fast rockige Klänge und die kraftvolle Stimme von Andy McCluskey. Wir hören hier die US-Ausgabe von OMD, die fast wie die Beach Boys im Satz singen, die Melancholie und Kraft miteinander duellieren lassen, die mit Saxophonen, Schlagzeug, Keyboard-Teppichen und Arpeggios arbeiten. Nie wurde ein Abschiedslied besser abgeliefert. Und das nach einer Highspeed-Aktion.
Wenn sie gehen will, soll sie es nicht jetzt tun, sondern ihm noch eine Nacht versprechen, bevor sie ihrer Wege gehen. Wenn sie gehen will, wird er keinen einzigen Tag verschwenden. Und sie soll nie zurückschauen, während er in die entgegengesetzte Richtung geht. Sieben Jahre flossen unter der Brücke hindurch, als ob die Zeit still stand. Nur der Himmel weiß, was passieren wird. Sie soll nur sagen, dass sie will. Er wird sie um keinen Preis gehen lassen. Und sie hat immer gesagt, dass sie sich eines Tages wiedersehen. Und sie werden immer Freunde bleiben.
„If you leave“ bleibt im Gedächtnis durch die einzigartige Machart des Liedes. Es war ja nicht nur durch den Film so ein gigantischer Hit. OMD klangen zu der Zeit trotz des Teenager-Themas unheimlich reif. Sie waren auf ihrem zwischenzeitlichen Zenit angekommen. Niemand wusste zu der Zeit, dass das Alles noch zu überbieten ging. Ein wahres Schwergewicht im Schaffen der Band war aber auf jeden Fall in kürzester Zeit entstanden.
Lieber Herr Uhle,
obwohl ich erst um die Zeit, als der Titel rauskam auf die Welt kam, kann ich sehr gut nachvollziehen, wie sich die Teenies damals gefühlt haben müssen, als der Song rauskam.
Dabei sollten Sie jedoch viele Faktoren berücksichtigen.
Denn der Song ist von OMD, aber produziert wurde er von Stephen Hague einem Amerikaner der auch anderen britischen Bands wie PET SHOP BOYS, SIOUXSIE AND THE BANSHEES und ERASURE in den 80ern und 90ern den Durchbruch in den USA beschert hat.
Dieser Mann hatte ein Gespür für den Zeitgeist der Amerikaner.
Die Formel ging auch hier auf.
Pretty in pink war ein sehr erfolgreicher Film in den USA, produziert von dem 80er Jahre Kultregisseur JOHN HUGHES der auch andere 80er Jahre Kracher produzierte, wollte einen Song von OMD.
Und der Song von STEPHEN HAGUE produziert , klang sehr amerikanisch, kommerziell und sehr gut.
Das ist auch der Grund, warum der Song in Deutschland und in Großbritannien floppte. Er passte nicht in den Zeitgeist der Europäer.