Genesis sind tot, es lebe Genesis. Mit ihrem eponymen Mega-Album „Genesis“ haben sich die drei Herren im Herbst 1983 auf der Bildfläche zurückgemeldet und haben in Deutschland den endgültigen Durchbruch geschafft.
Das immernoch als „Mama-Album“ bezeichnete Album gehört zu den Sahnestücken der Achtziger. Und ziemlich genau vor 30 Jahren ging es dann auf Platz eins in den deutschen Album-Charts.
Jeder kennt das weltbekannte „Mama“, eine Ballade über das schwierige Verhältnis der Hauptfigur zu einer Prostituierten. Der fordernde Schlagzeug-Computer, das eindringliche Riff und die schwebenden Keyboards malen einen heftigen Kontrast zur antiromantischen Stimmung in Collins‘ Stimme. Nicht zu vergessen sein trockenes Lachen, das dem Rapper Grandmaster Flash nachempfunden ist.
Es folgt das Lagerfeuerliedchen „That’s all“, das von Abschied und Bitterkeit erzählt. Es gehört bis heute zu einem zentralen Bestandteil des Gesamtwerks von Genesis.
Der Mittelteil des Albums wird gebildet durch die 12-minütige Suite „Home by the Sea / Second Home by the Sea“, ein Opus, das bis zuletzt immernoch bei Genesis-Konzerten gespielt wurde und bis heute zu den beliebtesten Stücken gehört.
Es folgt das ironische Plädoyer „Illegal Alien“ an mexikanische Einwanderer, das es sogar zu Single-Erfolgen geschafft hat, obwohl es so gar nicht typisch Genesis ist. Eher belanglos geht es dann weiter mit „Taking it all too hard“.
Ein besonderes Lied wird dann mit „Just a Job to do“ geboten, denn man sucht wirklich lang, um noch einmal so ein Stück im Schaffen von Genesis zu finden. Es ist irgendwie eine Art 70er-Jahre-Disco-Zeit-Stückchen.
Sehr hörenswert ist dann „Silver Rainbow“, das durch einen Chorus besticht, auf den lange Zeit hingearbeitet wird. Das Lied steigert sich im Laufe seiner Spielzeit immer weiter rein, was dem Lied sehr gut tut.
Mit „It’s gonna get better“ wird das phänomenale Album geschlossen. Das Album endet ruhig. Das Lied an sich wird man leider schnell vergessen.
„Genesis“ ist eines der besten 80er-Jahre-Rockalben. Und deshalb muss man meiner Meinung nach zurecht an diese sehr starken 45 Minuten erinnern. Und man bekommt dieses Album immernoch zu kaufen, wenn man denn möchte.