Wer das Wort „The Caterpillar“ mit einem Bild untermauern will, der kommt eigentlich mit einer Planierraupe daher. Was kommt dann dieser Artikel mit einem Schmetterling daher? Das wissen diejenigen, die das Lied kennen und vielleicht sogar das Video dazu. The Cure haben hier eine ziemlich einzigartige Nummer fabriziert. Und die ist es wert, dass wir uns mal darüber unterhalten. Ich halte „The Caterpillar“ für außerordentlich gelungen. Warum, werden Sie sehen.
The Caterpillar
Flatter, flatter, flatter, flatter, da bist du ja. Cater-Cater-Cater-Cater-Raupenmädchen. Du rinnst in mein Herz und du füllst es aus. Geh nie, nie wieder weg. Ich bestäube meine Zitronenblätter mit Puder, pink und süß. Der Tag, an dem ich damit aufhöre, ist der Tag, an dem du dich wandelst und von mir davon fliegst. Du flatterst, und du bist wunderschön. Du glühst in meinem Kopf. Du hältst mich hypnotisiert, und ich bin fasziniert. Deine Flammen sind Flammen, die mich tot küssen. Flatter, flatter, flatter, flatter, da bist du ja. Cater-Cater-Cater-Cater-Raupenmädchen…
Folk und Experimente
Ich denke, das ganze Lied ist eine Art Liebeserklärung von Robert Smith an seine spätere Frau Mary Poole. Die sind zusamen, seit sie 14 sind. Das ist seit über 40 Jahren. Da wurde es irgendwie Zeit, einmal eine Liebeserklärung zu fabrizieren. Aber sie ist eben typisch Robert Smith: ein wenig durchgeknallt, ein wenig experimentell, immer mit einem Schuss Wahnsinn dabei. Wo andere singen würden, dass die Herzallerliebste immer in Gedanken ist, so singt Robert Smith davon, dass ihre Flammen ihn sowieso umbringen werden. Und wo andere Partnerinnen die Prinzessin sind, so ist Mary halt eine Raupe.
Aber das Lied ist irgendwie großartig. Es klingt ein wenig wie Dschungel, es spielt mit wunderbaren Bildern. Es ist nicht düster, sondern eher flippig. Die Nummer war jetzt kein Renner an der Ladentheke, aber das ist ja jetzt auch nicht schlimm. Überhaupt schlüpfte das Raupenmädchen aus dem als ziemlich experimentell geltenden Album „The Top“ von 1984. Das fiel bei Kritikern ziemlich durch. Und damit auch die Single „The Caterpillar“. Aber dennoch kann man an das Lied erinnern und die Schmetterlinge flattern lassen. Vielleicht sind es ja auch die Schmetterlinge im Bauch von Robert Smith? Was meinen Sie?