Der Uhle macht nun Sommer-Musik. „Baltic“ heißt das Stück. Ich hoffe, mir ist ein wenig gelungen, das Flair der Urlaubszeit einzufangen. Ja, es ist wieder elektronische Musik. Ja, es ist weitgehend wieder so etwas wie Melodic Techno. Aber ich glaube, die Stimmung fängt es ganz gut ein. Ich habe eine Menge Zeit darauf verwendet, die einzelnen Instrumente so aufeinander abzustimmen, dass ich das so behaupten kann. Gucken wir einfach mal ein wenig, was es mit diesem Track so auf sich hat. Kann ja sein, dass es euch interessiert.
„Baltic“ – Aber warum?
Klären wir doch erstmal, was es mit dem Namen „Baltic“ auf sich hat. Es handelt sich dabei um die Ostsee, im Englischen: Baltic Sea. Ende letzten Jahres war ich so frei, auch so etwas in der Art zu machen, das nannte sich „Arctic“. Man könnte jetzt hergehen und sagen, dass das die Fortsetzung davon ist. Wer weiß, vielleicht komme ich dann noch mit „Pacfic“ oder „Atlantic“ um die Ecke. Aber das war eigentlich gar nicht so gedacht, als ich das Stück angefangen hatte.
Eigentlich hatte ich damit begonnen, etwas den Druck aus meinen Stücken rauszunehmen. Es wird mehr Luft zum Atmen für jedes Instrument geben. Das war es auch, was die Produktion des Ganzen so verlängert hatte. Habe ich noch vor einiger Zeit möglichst viel Kraft in Bass und Kick gelegt, so liegt jetzt das Hauptaugenmerk auf den melodiösen Elementen. Insofern kümmert es mich einen feuchten Dreck, wenn irgendwelche Experten behaupten, dass die Kick möglichst prominent vorhanden sein muss.
Jedenfalls hatte ich so das Gefühl, als ich mich mit dem Stück beschäftigt hatte, als ob ich einmal bei Kap Arkona stehe und auf die Ostsee raus gucke. Und andererseits war mir so, als ob ich an einem Sommerabend bei Glowe am Jasmunder Bodden hocke und auf das friedliche Schauspiel gucke. Es ist noch nicht so lang her, da hatten wir genau das erlebt. Irgendwie ist die Insel Rügen etwas ganz besonderes. Und dieses Gefühl wollte ich mit „Baltic“ einfangen. Ist mir das gelungen? Keine Ahnung.
Wellengang in D-Moll
Man sagt, dass Musikrichtungen wie Melodic Techno immer in Moll komponiert sind. Das habe ich zwar mit „Baltic“ auch gemacht, aber demnächst erzähle ich euch von einem anderen Stück, das in Dur um die Ecke kommt. Jedenfalls sind die 5 Minuten vollgepackt mit allerlei Elementen. Ich fummle mit Eiswürfeln, Wellengang, den typischen Effekten aus der elektronischen Musik und – ganz leise im Hintergrund – der Suche nach einem Radiosender gespielt.
Alles in D-Moll. Es gibt da das Gerede davon, dass diese Tonart gewöhnlich und kläglich klingt. Ob das Hans Zimmer auch so sehen würde? Würde er zustimmen, dass sein Soundtrack zum Da Vinci Code gewöhnlich ist? Jetzt würde ich mich nicht mit dem weltbekannten Filmmusik-Komponisten vergleichen. Aber „Baltic“ klingt jetzt auch nicht unbedingt gewöhnlich, was oftmals als „billig“ hingestellt wird. 11 Melodie-Spuren sind jetzt nicht gewöhnlich, oder?
Zu den 11 Spuren für die Melodie kommen 3 für den Bass, 10 Rhythmus-Spuren und 7 für die Effekte. Damit ist „Baltic“ eins meiner umfangreichsten Stücke. Na klar, hätte ich eine professionelle Produktion gemacht und Gesang dabei und all das, wären das noch wesentlich mehr Spuren. Ich bin aber kein Profi, sondern will einfach nur meinen Spaß mit meiner Musik haben. Und dafür ist „Baltic“ etwas besonderes geworden. So, und nun geigt ihr mir eure Meinung dazu, ja?