Wie ihr vielleicht wisst, habe ich eine BandCamp-Seite. Allerdings habe ich keine Ahnung, was ich damit mache, die läuft nämlich gar nicht. Und ehrlich gesagt, weiß ich wirklich nicht, ob ich die am Leben lassen soll. Ich meine, ihr werdet gleich sehen, was ich mir damit angeschafft habe und was der „Ertrag“ damit ist. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur borniert und bin noch nicht bei dem Laden durchgestiegen. Kann ja sein. Schauen wir also mal.
Was soll ich mit einer BandCamp-Seite?
Wenn ihr zunächst mal einen Blick auf meine BandCamp-Seite werfen wollt, dann ist das hier: KLICK und KLICK. Nahezu alles, was ich irgendwo als Release – nicht nur als Veröffentlichung – rumgeistern habe, also bei SoundCloud oder Ditto Music, habe ich auch auf meiner BandCamp-Seite im Angebot. Die Seite zu pflegen, kostet schon einiges an Zeit. Und dann sehe ich, dass in den letzten 365 Tagen 218 Plays, aber keinerlei Verkäufe zustande kamen.
Ich meine, meine Musik könnt ihr ja sonstwo abspielen, dazu braucht niemand Zugang zu BandCamp und muss niemand meine BandCamp-Seite aufrufen. Es wurde stattdessen auch immer behauptet, dass man darüber als unabhängiger Musiker – also ein Musiker ohne Label / Plattenfirma oder so – auch seine Musik verkaufen kann. Und das hat exakt einmal geklappt. Ein Track für einen Euro. Und dafür mache ich mir die ganze Arbeit?
Es ist ja nicht so, dass meine Musik nirgendwo runtergeladen wird. Laut Ditto Music, die ich vermutlich wieder verlassen werde, aber das ist eine andere Geschichte, also: laut Ditto Music kamen für den Track-Download rund 25 Euro zusammen. Über 50 Downloads gab es. Daran liegt es also nicht. Also stellt sich immer wieder die Frage, was ich mit dieser BandCamp-Seite eigentlich will. Mir scheint, als ob das doch nicht so genutzt wird, wie man immer behauptet.
Hört auf mit so einem Geschwätz
Was habe ich im Mai 2024 getönt, dass ich nun einen auf BandCamp machen werde und mir Spotify gestohlen bleiben kann. Letzteres stimmt ja nach wie vor. Diese Verbrecher bleiben das, was sie sind: Verbrecher. Seit ich mit Ditto Music veröffentliche, kamen eh nur 100 Streams über Spotify zustande. Aber bezahlen würden die mich eh nicht. Alle anderen Streaming Services schütten zumindest ein paar Cents oder Groschen aus.
Naja, zurück zur BandCamp-Seite. Jedenfalls hieß es immer, dass man als unabhängiger Musiker so etwas brauchen würde. Und es gibt einen ganzen Haufen Leute auf Mastodon oder Bluesky, die sagen, dass sie unabhängige Musiker auf BandCamp unterstützen würden. Wie gesagt, bei mir läuft das nicht. Und jetzt bringt mir mal das eine mit dem anderen zusammen. Oder, nee, lasst es. Ich hab das auch nicht hinbekommen.
Meine Vermutung ist, dass das niemand einfach so pauschal behaupten kann, weil der Musikgeschmack halt individuell ist. Ach, und dann ist es so, dass man dann doch lieber für den gleichen Preis ungehemmt Musik konsumieren möchte, statt nur ein paar Tracks oder EPs zu kaufen. Und nicht zuletzt sind es eben die ganzen Krisen, da fällt das Kaufen von Musik über irgendeine BandCamp-Seite halt einfach mal hinten runter, weil die Butter und das Brot halt wichtiger sind.
Also hört auf mit dem Geschwätz, dass eine BandCamp-Seite nun das Heil der unabhängigen Musik ist. Meins ist es nicht. Und soweit ich es mitbekommen habe, bin ich da nicht der einzige Musiker mit diesen Problemen. Aber deshalb weiß ich immernoch nicht, was ich mit meiner BandCamp-Seite mache. Was denkt ihr denn? Soll ich die abschalten oder weiter betreiben?
Hallo Henning, schön, dass ich dich gefunden habe. Du hast ein ähnliches Profil wie ich: Musik, Schreiben und IT. Grundsätzlich machen wir alles richtig: Eigene Website als Anker und dort auch die Leute direkt hören lassen. Bei unserem Marktanteil im Musikgeschäft reicht das aber nicht (siehe hier: https://horstgrabosch.de/bewusstes-musikmarketing-2025). SoundCloud und Bandcamp ist für Anfänger empfehlenswert, weil man dort (SoundCloud) entweder direkt mit den Hörern kommunizieren kann (und damit auch ein Feedback erhält), oder weil man (Bandcamp) den Ersatz für eine (natürlich nicht für uns als IT-Experten) eigene Website hat. Wir beide brauchen Bandcamp eigentlich nicht (ich habe auch eine Bandcamp-Ruine :-). Stattdessen sollten wir darüber nachdenken, ob wir für echte Fans nicht selbst einen Download-Shop auf der Website einrichten (ich werde es demnächst tun). Dass wir damit nicht viel Geld verdienen können, ist ein allgemeines Problem des Musikmarktes. Dafür gibt es nur die Lösung, die ich in meinem Blogartikel aufzeige. Wir beide haben mehr digitale Skills als nötig, um das in die richtigen Bahnen zu leiten – es fragt sich nur, ob wir die Zeit aufwenden wollen, wenn wir mit 1 Stunde Programmieren so viel verdienen können, wie mit 1 Jahr Musikproduktion und Vermarktung. An deiner Musik liegt es jedenfalls nicht (Urteil eines akademisch geschulten Profimusikers). Gruß Horst
Hallo Horst, das ist ein beeindruckender Artikel. Danke dir für’s Verlinken.
Ein eigener Download-Shop ist eigentlich eine spannende Idee. Man müsste es halt umsetzen können. Es gibt ja fertige Systeme, auch für WordPress. Dann muss ich ja nicht mehr auf die „Bandcamp-Ruine“ gucken (Schöner Begriff).
Am Ende will ich eigentlich nur gehört werden. Das hat ja bereits wunderbar funktioniert mit diversen Stücken, die auf über 1500 Streams kamen. Und genau deshalb denke ich, dass BandCamp nicht das richtige für mich ist.
Hallo Henning, da ich aufgrund meines eigenen Artikels (lol) meine ganze Strategie gerade in dieser Hinsicht umbaue, suche ich seit Tagen nach einer geeigneten Lösung und gerade heute habe ich eine gefunden. Die Quintessenz ist ja, dass die Leute DICH haben wollen (nicht nur deine Musik). Weil du ein cooler Dude bist – und ein cooler Dude macht auch coole Musik – das ist die Verbindung! Und wenn diese Verbindung aufgebaut ist, was du mit deiner tollen Website ja täglich förderst, kannst du auch direkt auf dieser Website verkaufen! Wer dich lieb hat, ist auch gerne bereit ein paar Euronen auf den Tisch zu legen. Schau Mal hier, welche Lösung ich jetzt gefunden habe. Du wirst sehen, dass das alles kein Clickbait ist, denn das widerspricht meiner aufrechten Haltung > https://horstgrabosch.de/dance-with-the-angels – funzt ganz prima! Gruß Horst