Bandcamp: Zum Teufel mit Spotify

Wisst ihr, wie sehr mich als Musiker Spotify interessiert? Nicht die fucking Bohne. Es bringt nichts ein. Ich gucke mir deshalb Bandcamp an. Nicht, um reich zu werden. Ja, ich weiß, dass man da Geld verdienen kann. Ein Euro pro Track, den ihr von mir kauft, um ihn endlos zu hören. Nein, darum geht’s nicht. Ich werde aber Spotify nichts mehr zum Fraße vorwerfen. Es ist ungeheuerlich, was sich der Laden so heraus nimmt. Also auch euch als Musikhörern gegenüber. Das kann man denen einfach nicht durchgehen lassen.

Bandcamp, bitte was?

Stellt euch mal vor, ihr als Musiker wollt eure mit viel Blut, Schweiß und Tränen gebastelte Musik veröffentlichen. Das geht gar nicht so ohne weiteres. Ich brauche in jedem Fall einen Distributor, der mir da IDs beschafft. Es sei denn, ich will die Musik wirklich nur aus Spaß an der Freude breit treten. Dann reicht natürlich so etwas wie BandLab aus. Oha, BandLab und Bandcamp: Gibt’s da Verwechslungsgefahr? Nicht so richtig.

Jedenfalls ist es so, dass Ethan Diamond Bandcamp mal gegründet hatte, weil er üble Probleme damit hatte, ein Album einer Band, die dieses selbst veröffentlicht hatte, herunterzuladen. Bei Bandcamp kann ich mir als Musiker ein Profil anlegen und meine Musik hochladen. Die kann ich dort zum Streaming und Download anbieten. Wer weiß, wie er Tonträger ranschafft, kann auch Tonträger und dergleichen anbieten. Davon habe ich aber keine Ahnung und lasse das vorerst bleiben.

Ich kann die Tracks zum Kauf oder kostenlos anbieten. Immer auch mit der Maßgabe, dass man als Hörer auch gern mehr bezahlen kann, wenn man will. Und ich kann mit Fans auf Tuchfühlung gehen und all das. Bandcamp hat einen eigenen Player. Der sieht dann mit einem beliebigen Track von mir dann so aus wie unten. Ich experimentiere derzeit damit. Und es macht einfach Spaß.

Aber Spotify!1!elf!

Hört mir mit Spotify auf! Ich meine, ich weiß schon, dass der Laden aus der EU kommt, Bandcamp nicht. Und ich weiß auch, dass das die größte Streaming-Plattform ist. Aber sowohl als Musiker als auch als Musikhörer wird man von dem Laden ausschließlich verarscht. Und das mache ich einfach nicht mehr mit. Eingebracht hat mir Spotify ohnehin nichts. Oder was denkt ihr, was mir dieses Profil dort einbringt?

Mal abgesehen davon, dass meine Sachen dort kaum gehört werden und deshalb innerhalb 1 Jahres exakt 3 Cent verdient haben. Aber das wird ja in nächster Zeit noch schlimmer, weil man 1000 Streams pro Stück monatlich haben muss, um irgendein Geld zu bekommen. Darüber hinaus schmeißt Spotify KI-generierte Musik in die Runde und verkauft sie euch als richtige Künstler. Tantiemen bleiben bei denen, davon hat sonst niemand irgendwas. Wer Englisch versteht, sollte sich das einfach mal antun:

Ted Gioia DROPS A BOMBSHELL EXPOSING Spotify!
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Und was ist mit SoundCloud und BandLab?

Naja, die Frage zu BandLab ist schnell beantwortet: Den Account brauche ich. Ich nutze das Mastering von BandLab, um einfach durch meine Produktionen feucht durchzuwischen. Und oftmals finde ich bei denen auch richtig gute Musik. Und SoundCloud? Einerseits habe ich darüber die mit Abstand meisten Streams für meine Lieder, das lässt sich auch alles wunderbar gut verteilen und so. Und andererseits ist SoundCloud der Laden, der die Distribution übernimmt, wenn ich Einnahmen machen will.

Du brauchst jemanden, der dir die ISRC-Nummer für deinen nächsten Track besorgt. Was das ist, steht u.a. hier. Und diese Codes kann ich auch bei Bandcamp verwenden. Es wird regelrecht empfohlen. Ohne dem kann ich z.B. Spotify gar nicht als Künstler nutzen. Ich kann dort auch selbst gar nichts hochladen, das muss der Distributor, als bei mir SoundCloud, tun. Insofern ist der Laden dann schon wichtig. Wichtiger als Spotify.

Und wenn so ein Laden wie Spotify alle Welt nur betrügt, kann man es niemandem mehr raten, dort vertreten zu sein. Wie ich meine Tracks von dort wieder weg bekomme, weiß ich noch nicht. Ich werde beim nächsten Release darauf achten, Spotify auszulassen. Dann doch eher Bandcamp, auch wenn das vermutlich ewig lang dauern wird, bis ich dort eine gewisse Hörerschaft habe. Meine eigene Seite könnt ihr hier aufrufen.

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