Ja, es war schon immer so: Im Vorfeld des kommenden Eurovision Song Contests wurden im deutschen Fernsehen immer Sendungen namens „Ein Lied für…“ ausgestrahlt. Diesmal soll es etwas besonderes sein.
Da haben sie sich etwas gedacht, die Herrschaften des gemeinen Sangeswettbewerbs. Hat die letzten Sendungen „Ein Lied für…“ der Gottvater des deutschen Unterhaltungsmülls, Stefan Raab, moderiert und damit Lena Doppelnamen erfolgreich ins Rennen geschickt, so soll es diesmal ein anderer machen, nämlich Thomas D.
Der etwas angegraute Deutschrapper der Fantastischen Vier macht sich nun auf, das ultimative Eurovision Song Contest Lied zu finden. Am 12. Januar ist es soweit, da startet die Sendung auf dem Kuschelsender Pro 7.
Thomas D. reiht sich somit in die etwas fragwürdige Ahnengalerie des deutschen Beste-Musik-Such-Fernsehens ein, denn die Sendung läuft als eine Art Casting Show. Damit befindet sich der Schwabe in bester Gesellschaft zu Xavier Naidoo, Nena, Dieter Bohlen oder Sarah Connor.
Thomas D. wird beim Vorstellen der Sendung nicht müde zu betonen, dass er einerseits versuchen will, sich von der Selbstbeweihräucherungs-Freakshow von Dieter Bohlen abzugrenzen, und andererseits nur echten Könnern eine Chance geben will.
Nun ja, wie es eben immer so ist bei solchen Fernsehformats-Kreationen: Es ist die ganz oben stehende Hauptsache, dass die Quote stimmt. Danach kommt lange nichts. Erst nach dem lange, wirklich lange nichts kam, soll wieder ein neues Lieblingsklatschthema gefunden sein, nachdem Lena Doppelname nun nicht noch ein drittes Mal Europa mit ihrem Geträller beglücken möchte.
Mir wird Angst und Bange, wenn ich so das Mediengeraschel zum Thema Eurovision Song Contest wahrnehme. Da sollen die Zuschauer schon während des jeweiligen Beitrags über Gedeih und Verderb des jeweiligen Liedes entscheiden können. Und der Abstimm-Modus soll ja so kompliziert und undurchschaubar sein. Monströs! Gehimnisvoll! Oder einfach nur lächerlich?