Es ist nicht schlimm, wenn Sie das Musikprojekt OneTwo jetzt nicht so im Fokus haben. Das liegt auch momentan auf Eis. Es besteht aus der Sängerin Claudia Brücken (früher: Propaganda) und Keyboarder Paul Humphreys (OMD). Mitgeholfen hatte auch noch Martin Gore (Kopf von Depeche Mode). Also niemand unbekanntes, oder? Zur Zeit von OneTwo waren Brücken und Humphreys ein Paar. Aber das spielt bei dem Artikel jetzt nicht so die Rolle.
OneTwo und „Cloud Nine“
Ich dachte, ich sehe dich da oben, wie du mit den Wolken gleitest. Ich dachte, ich hörte, wie du mich rufst, zuerst leise, dann laut. Ist es Einbildung? Ist es wahr? Ich glaube, ich bin ein Teil von dir. Ich atme, wie du fühlst. Ich kann die Macht nicht vergessen, den Zauber der Nacht, den überwältigenden Moment. Ich sah in deine Augen. Ich tanze mit dem Wind, ich tanze in deinen Armen. Wir gleiten wie zwei Surfer in das Meer der Liebe.
Momente werden zu Stunden, Stunden zu Tagen. Mein einsames Herz tut weh, seitdem du weg bist. Ich wünschte, du würdest meine Gedanken lesen und ein kleines Zeichen senden. Ich trage dich so tief in meiner Seele. Frag nicht nach dem Morgen, mach einfach weiter mit dem Jetzt. Ertränke dein Herz nicht in Sorge. Ich muss dich jetzt verlassen. Frag mich nicht nach der Zukunft, weine nicht um das Gestern. Es ist Zeit sich zu verabschieden. Ich bin sicher, wir werden uns wiedersehen.
Synthetischer Chillout-Pop
Tja, was soll man mit OneTwo anfangen? Da ist nichts mehr von „Dr. Mabuse“ von Propaganda oder „Maid of Orleans“ von OMD übrig. Und da „Cloud Nine“ auch von Martin Gore mitgeschrieben wurde, müssen wir eben auch feststellen, es ist nicht viel von Depeche Mode übrig. Was will ich denn da mit dieser Musik? Ganz einfach: Was wir da von OneTwo zu hören bekommen, ist eine Grenzerfahrung für Paul Humphreys. OMD hatten sich gerade wieder gefunden. Das war 2006. Und ein Jahr später kam OneTwo. Wer weiß, vielleicht wollte der Brite mal herausfinden, ob er es noch drauf hat.
Und hier müssen wir sagen: „Cloud Nine“ ist ein wunderbares Kleinod. Irgendwie kommt das Liedchen sehr atmosphärisch daher. Es ist irgendwas synthetisches, irgendwo zwischen Ambient und Chillout gelegen. Und irgendwie habe ich den Eindruck, als ob Paul Humphreys durchaus mit diesem Stil viel anfangen kann. OneTwo hatten sonst aber auch Musik im Programm, die in Richtung Kraftwerk, Trance und – natürlich – OMD ging. „Cloud Nine“ ist – obwohl nirgends groß platziert – wohl irgendwie der größte Hit des Projekts.