We’re walking on air, we’re taking our time. So sang Andy McCluskey in der wunderbaren Elektronik-Ballade „Silent Running“ aus dem Album „Dazzle Ships“ von 1983. Das gesamte Album ist ja einigermaßen unterschätzt gewesen. Und kaum jemand – außer den Fans der alten Herren aus dem Großraum Liverpool – erinnert sich noch an dieses fantastische Lied. Und irgendwie ist es recht kurios, weshalb ich auch ein paar Worte dazu erzählen möchte.
Silent Running – oder: Walking on Air
Ursprünglich sollte das Liedchen „Walking on Air“ heißen, also „Auf Wolken gehen“. Aber irgendwie fand die Band, dass „Silent Running“ besser passt. Der Begriff steht für die Schleichfahrt von U-Booten im Kriegsgebiet. Inspiriert hat sie dazu ein Science Fiction Film namens „Silent Running“. Im Film ging es um eine Flotte von Raumschiffen, die die letzten Wälder der Erde erhalten sollten. Und im Mittelpunkt stand Bruce Derns, der Hauptdarsteller, mit seinen Aktionen, als der Befehl kam, diese Wälder zu zerstören. Und nein, im Lied geht es ganz und gar nicht um diese Story, die Band fand nur den Titel ansprechend.
Nur Gott allein weiß, dass das nicht der Himmel ist. Die gemachten Versprechen behielten wir niemals. Ich hatte dieses Gefühl, ich glaubte nicht daran. Es passierte früher, aber ich wies es zurück. Da sind diese Gefühle, und ich weiß, wie es ausgeht. Es ist sinnlos, etwas vorzutäuschen. Ich würde sie gern schlagen. Wir gehen auf Wolken, wir nehmen uns die Zeit. Aber Gott allein weiß, dass das Alles keinen Sinn ergibt.
Bitte was?
Meine Güte, Andy, was für ein Kauderwelsch! Man könnte fast meinen, dass „Silent Running“ irgendwas übrig gebliebenes ist. Und irgendwie stimmt das auch. „Dazzle Ships“ war zwar ein geniales Stück Gesamtkunstwerk. Aber man muss schon festhalten, dass für die Band durch den weltweiten Megaerfolg von „Architecture & Morality“ keine Zeit blieb, an neuen Liedern zu arbeiten. So kam es, dass eben nur 4 wirklich neue Stücke auf dem Album veröffentlicht wurden. Und eins davon ist eben „Silent Running“ gewesen.
Trotzdem macht der Umstand dem Lied keinen Abbruch. Es ist ein wundervolles Stück Ballade, wie es sie zuhauf in den Achtzigern gab. Das Lied behandelt die bittere Erkenntnis, dass eine romantische Beziehung am Ende ist. Ja, das haben Sie sicherlich auch heraus gelesen. Aber wie steht es bei Ihnen mit dem Lied an sich? Kennen Sie es? Ich spiele es Ihnen mal vor.