Er gilt als einer der erfolgreichsten Musik-Produzenten aller Zeiten: Max Martin, Anfang 1971 in Stockholm geboren und verantwortlich für unzählige Knaller-Hits. Der unscheinbare Schwede hat wie kaum ein anderer die Pop-Musik gestaltet. Und zwar so sehr, dass es sogar nervtötend war. Und er erfand seinen Musikstil wieder neu und war kaum wiederzuerkennen. Ich schreibe ein paar Zeilen zu diesem Musiker, weil mich die Musik, die er produziert hatte, doch um die 20 Jahre lang durch das Radio begleitet hat.
Angefangen hatte alles 1994 mit einem Eurodance-Projekt namens „E-Type“, für die er einige Hits schrieb, unter anderem „Set the World on the Fire“ oder mit einem Projekt namens 3T mit „Anything„. Es folgten einige Veröffentlichungen mit dem DJ und Produzenten Herbie, bevor er mit Leila K. den Hit „Electric“ hatte. Und dann kam das Jahr 1996, als er anfing, die Welt zu nerven.
Lou Perlman formte nämlich eine Boygroup, die Backstreet Boys. Und für die produzierte und schrieb Max Martin etliche Hits. Unter anderem hatte die Boygroup unter der Federführung von ihm die Welt in Grund und Boden genervt, als sie dieses Lied zu Weltruhm jammerten. Mit den Backstreet Boys hatte er eine lange Liste von Welthits. So wie eben auch mit Britney Spears, mit der 1998 alles mit diesem Hit begann. Oder mit der Justin-Timberlake-Sangesgruppe *NSYNC bei diesem Lied.
Er schuf auch andere Sachen, wie „It’s my Life“ von Bon Jovi. Und er arbeitete auch mit Def Leppard beim Lied „Unbelievable“ zusammen. Ja, Sie lesen richtig: Rockmusiker und ein Pop-Schreiberling. Und genauso hörten sich die Lieder auch an. Ab 2001 im neuen Studio ging das alles ungebremst weiter:
Er arbeitete mit Kelly Clarkson unter anderem bei „Behind these hazel eyes“ zusammen, schrieb Welthits am laufenden Band mit Rami Yacoub (Akon, Celine Dion, Enrique Iglesias, Jason Derulo, One Direction und vielen anderen). So entstanden da dieses, dieses, oder dieses. Wie bei The Veronicas und dem Hit „4ever“ stellt man eindeutig fest, im neuen Jahrtausend war Max Martin rockig unterwegs. Trotzdem waren die Lieder nicht weniger typisch für ihn. Und das stellte er auch mit Rock-Rotznase P!nk unter Beweis.
Ich mache mal etwas schneller weiter. Es ging dann für ihn weiter mit Kelis, Avril Lavigne, Enrique Iglesias, James Blunt, Apocalyptica, Leona Lewis. Und dann kam Katy Perry, für die er unter anderem so einen Welthit fabriziert hatte. Und so ging das immer weiter. Mit Christina Aguilera, Taylor Swift, Taio Cruz. Und er kam wieder zurück zu Katy Perry, um ihr diesen endgültigen Ruhm zu verpassen. Ach, plötzlich war es nicht mehr rockig.
Das Jahr 2014 war dann geprägt von Leuten wie Pitbull, Jennifer Lopez, Taylor Swift oder Usher. Wo man also auch immer hinschaut, an Max Martin kam man eigentlich nie vorbei. Irgendwann dudelte immer ein Lied von ihm. Und ich frage mich bis heute, wie das der Kerl schafft. Und er schaffte es sogar in die Schlagersendungen, denn er schrieb den Gewinner-Titel von Emmelie de Forest „Only Teardrops„, mit dem sie für Dänemark den Eurovision Song Contest 2013 gewann.
Man muss freilich nicht mit all dem Schaffen einverstanden sein. Max Martin hat mit Sicherheit die Massen zu Tode genervt. Trotzdem muss man ohne Zweifel anerkennen, dass er es wie kein Zweiter versteht, Hits zu schreiben und zu produzieren. Das schafft nicht einmal Dieter Bohlen. Oder was meinen Sie?
Die Liste können Sie dann unter anderem in der Wikipedia nachlesen.