Ohne Spotify: Takedown abgeschlossen

Ich mache ohne Spotify weiter Musik. Neulich habe ich das angekündigt, und jetzt ist es vollzogen. Und das hat seinen handfesten Grund. Ich werde nie mit Musik reich werden, das war auch nie die Intention. Aber ich lasse mich eben auch nicht verarschen und ausnehmen. Jeder, der mich kennt und das mal bei mir versucht hat, hat über kurz oder lang diese Erfahrung gemacht. Und genau deshalb kann der schwarzgrüne Laden seinen Dreck stecken lassen. Ich spiele da nicht mehr mit. Punkt.

Das ist aber mutig!

Ich sehe es schon vor mir, wenn den Artikel hier jemand liest, dass ich zu lesen bekomme, dass es mutig sei, ohne Spotify weiter Musik im Internet zu verteilen. Aber warum eigentlich? Von über 12500 Streams auf meine Musik in den letzten 12 Monaten kamen 37 durch Spotify. Der Laden hatte eh nie irgendeine nennenswerte Rolle gespielt. Jaja, die größte Streaming-Plattform der Welt. Alles Quatsch. Zumindest in meinem Fall stimmt das so nicht.

Und wenn ich so sehe, was der Lasen so treibt, kann man ihm eigentlich nur fern bleiben. Die veröffentlichen echt eigene Musik, die sie mit Hilfe von Bots erstellt haben. Kennt jemand einen Typen namens Johan Röhr? Dabei sind schon jetzt Bots für ca. 50% des globalen Internetverkehrs verantwortlich, die schlimmen allein für rund ein Drittel. Nein, die sind nicht alle von Spotify, schon klar. Aber die Chance ist hoch, dass du dich als Musiker auf Spotify gegen deren eigene Bots durchsetzen musst. Und ehrlich gesagt fehlt mir dazu jegliche Idee.

Nein, ohne Spotify weiter Musik zu machen und denen meine Musik wegzunehmen, ist ein bisschen wie das Aufräumen in den sozialen Netzwerken. Ich habe – wie gesagt – nie eine nennenswerte Geige auf Spotify gespielt. Deshalb muss ich trotzdem nicht alles mit mir machen lassen. Das ist nicht mutig, das ist in meinen Augen einfach nur selbstverständlich. Meinen Account seht ihr noch dort. Aber sonst?

OK, ohne Spotify, und jetzt?

Einerseits gibt es BandCamp. Hier seht ihr den Player mit einem meiner letzten Releases. BandCamp selbst erklärt, wie ihr mit gekaufter Musik umgeht. Mit BandCamp könnt ihr meine Musik unterstützen, indem ihr die Tracks kauft. Ihr müsst es nicht, aber ihr könnt. Damit sorgt ihr – eben nicht nur bei mir – dafür, dass Musiker auch ohne Spotify für ihre Musik gerecht entlohnt werden. Ach, und ihr Hörer – vielleicht sogar Fans – werdet nicht mit KI-generierter Musik zum Narren gehalten wie beim schwarzgrünen Monster.

Bei BandLab könnt ihr allerlei Musik hören, die fast ausschließlich unbekannte Musiker fabriziert haben. Das kostet euch nicht mal irgendwas. Wenn ihr dort Musik kaufen wollt, was natürlich auch geht, bekommen die Musiker gar alle Einnahmen. Wie das geht? BandLab finanziert sich über Deals mit Labels, kostenpflichtige Mitgliedschaften und Services und eben auch über Events. Also auch wieder so fair, dass man als Musiker und Fan ohne Spotify klarkommt.

Naja, und natürlich SoundCloud. Das ist mein Distributor und eben auch eine Streaming-Plattform. Die Abos für Fans halten sich sogar in Grenzen. Nein, das ist kein versteckter Werbelink, und ich bekomme auch nichts dafür. SoundCloud funktioniert wie Spotify. Insofern brauche ich das niemandem zu erklären. Mit dem teureren Abo bezahlt ihr sogar die Künstler mit. Das ist dann auch nicht ganz unfair.

Ich habe euch den gleichen Track hier von den drei verschiedenen Plattformen reingehangen, damit ihr die Vor- und Nachteile miteinander vergleichen könnt. Ich habe oft genug über Alternativen erzählt, wie man ohne Spotify als Hörer und Fan Musik hören kann. Niemand ist auf den schwedischen Laden angewiesen. Bisher ist mir eben bei den drei Diensten auch nicht aufgefallen, dass die ihre Hörer mit künstlich generierten Sachen veralbert haben. Also ist es dann vielleicht doch einen Versuch wert, oder?

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