In Deutschland wurde es am 17. September 2010 veröffentlicht: „History of Modern“ – die Geschichte der Moderne, jenes Album von Orchestral Manoeuvres In The Dark, welches das erste offizielle OMD-Abum nach 14 Jahren und das erste gemeinsame OMD-Album seit 24 Jahren war. Und was kommt danach?
„History of Modern“ ist bis heute das erfolgreichste OMD-Album, welches den Weg auf den deutschen Markt geschafft hatte. Es musste auch ein großer Wurf werden, wenn man bedenkt, dass die Herren McCluskey, Humphreys, Holmes und Cooper geschlagene 4 Jahre daran gearbeitet hatten.
Und noch dazu bedenke man bitteschön den Inhalt: Wer könnte schon über die Geschichte der Moderne, den Urknall, Schicksalsfesseln, Kraftwerk und den Tod philosophieren und dabei die schönsten Elektronik-Harmonien herbeizaubern, ohne dass man sich dabei einen Krampf holt? Also das musste schon etwas besonderes werden.
Musikalisch war es ja bekanntlich ein riesiger Rundumschlag quer durch das gesamte OMD-Repertoir, und Seitenhiebe und Zitate ließ man auch nicht aus. Also typisch OMD.
Nun fragt man sich so langsam: Was kommt nach „History of Modern“? Soll’s das schon wieder gewesen sein? Schließlich sind die Herren allesamt in die Jahre gekommen. Und wie es eben bei vielen Bands ist, dass nach einem Comeback schnell wieder Ruhe ist, so hätten es ja auch die 4 Liverpooler halten können. Aber nein, wie immer ist es bei OMD ganz anders.
Wie bei so einigen Alben von OMD, so gab es auch bei „History of Modern“ Überbleibsel. Das sind aber nicht etwa irgendwelche Reste, die man eigentlich vergessen kann, also der Ausschuß. Bei OMD handelt es sich eigentlich immer um Lieder, die dann vom Thema her nicht auf das Album gepasst hätten oder die mit anderen Liedern zu ähnlich klangen. So geschehen bei „Sister Marie Says“, was eigentlich aus dem Jahr 1981 stammt.
Jedenfalls wurde jetzt mal so langsam herumgefragt, was denn mit den Überbleibseln aus „History of Modern“ wird. Und Andy McCluskey hat gesprochen. Was sagte er? „there are a few good ideas that we will try to finish for the next album.“ – Zu deutsch: Da gibt es ein paar gute Ideen, die wir für das nächste Album fertigstellen wollen.
Sofort wird jedem Fan dieser poppig-experimentellen Musik mit den teils nihilistischen Inhalten warm ums Herz. Die OMD-Musik wird uns noch eine ganze Weile lang verfolgen. Und das ist auch gut so. Frei nach dem Motto:
This is where we start
This now take our hearts away
Thus we reach the end,
The beginning and the end
You see I could not try and here you and I
Parting due to me only and now(OMD – The Beginning and The End / 1981)
Und eben las ich bei OMD, dass die Herren sich ab Dezember wieder im Studio befinden werden. Das neue Album wird den Arbeitstitel „English Electric“ – also Englisch Elektrik – haben. wir dürfen also gespannt sein. Ein Album über den englischen Eisenbahn- und Flugzeugbau, warum nicht?