Der alte Mann und die Trompete: Quincy Jones hat sie alle gehabt. Ob Sarah Vaughan, Ray Charles, Ella Fitzgerald, Frank Sinatra, oder ob Michael Jackson und Donna Summer. Allen verhalf er zu Welterfolgen. Heute wird der Jazz-Haudegen aus Chicago 85 Jahre alt. Glauben Sie aber keinesfalls, dass er deshalb leiser ist. Er selbst hatte sich bereits 1989 ein musikalisches Denkmal gesetzt, als er mit einer ganzen Zugladung von Spitzenmusikern das legendäre Album „Back on the Block“ aufnahm. Und heute müssen wir uns kurz mal über den Musiker unterhalten.
Quincy Jones: Wie alles begann
Quincy Delight Jones jr. kam am 14. März 1933 in Chicago zur Welt. In der bekannten US-Metropole verbrachte er seine Kindheit. Er geriet in kleine, harmlose Banden. Und eines Tages brachen sie in ein Veteranenheim der US-Armee ein. Dort tippte er mehr so zum Spaß auf einem Flügel herum, und plötzlich entdeckte er seine Liebe zur Musik. Er soll mal gesagt haben, dass auf einmal die unbändige Lust da war, „so etwas zu machen“.
In Bremertown, Bundesstaat Washington, lernte er Ray Charles kennen und gründete mit ihm eine kleine Kapelle, mit der sie durch die Jazzclubs in Seattle zogen. 1950 bekam er ein Stipendium auf einem Musik-College in Boston, brach dieses aber ab, weil er als Trompeter auf Tour gehen konnte. Ab da war der Bann gebrochen. Fortan machte er als Trompeter, Komponist, Arrangeur und Produzent von sich Reden. Vor allem die Quincy Jones Band war weltweit ein Spektakel. Und der Rest ist Geschichte.
20 Jahre bis zum ersten Welterfolg
1955 kam sein erstes Album auf den Markt. „Jazz Abroad“ wurde kaum zur Kenntnis genommen. Und so ging das einige Jahre. Es gab Zeiten, in denen er mehrere Alben im Jahr veröffentlichte. Und so wurde die breite Öffentlichkeit 1969 mit „Walking in Space“ auf ihn aufmerksam. Allerdings war dann „Body Heat“ der erste Welterfolg. Auf dem Album sind Größen wie Herbie Hanckock oder Al Jarreau zu hören. Das war 1974.
Ab der Zeit war Quincy Jones dann eine feste Nummer in den Jazz Album Charts. Und dann kam das Jahr 1985 und das Projekt „USA for Africa“. Quincy Jones lud Michael Jackson, Lionel Ritchie, die Pointer Sisters, Bruce Springsteen, Prince, Chicago, Kenny Rogers, Tina Turner und andere zu einem legendären Album ein, um Geld für die Opfer der schlimmen Hungersnot in Äthiopien 1984-85 zu sammeln. Und vier Jahre später kam dann das oben angesprochene „Back on the Block“.
Back on the Block
Was war das für ein Album! Selbstverständlich kannte man die dortige Hauptsingle „I’ll be good to you“ mit Ray Charles und Chaka Khan. Das war direkt zur Wende auch für mich der Grund, dieses Album zu kaufen. Für dieses Lied allein gab es einen Grammy. Insgesamt räumte das Album sieben Grammys ab und gilt als absoluter Meilenstein in den Musikrichtungen Rhythm & Blues, Hip Hop, New Jack Swing, Jazz und Soul. Selten gab es eine ähnlich große Nummer wie diese Stunde. Auch wenn Quincy Jones von den Jazz-Enthusiasten dafür verteufelt wurde.
Neben vielen anderen hatte Quincy Jones auf dem Album solche Leute um sich geschart: Ella Fitzgerald, Chaka Khan, Bobby McFerrin, Ray Charles, Big Daddy Kane, Ice-T, Luther Vandross, Al Jarreau, Dionne Warwick, Barry White, Grandmaster Melle Mel, Al B. Sure!, Kool Moe Dee, Siedah Garrett, James Ingram, Miles Davies, Steve Lukather, George Benson, Herbie Hancock, Sheila E. und Rod Temperton. Also das Who-is-Who aus den oben genannten Musikrichtungen. Und jeder, der zu der Zeit Musik machen wollte, wurde irgendwie von dem Album beeinflusst.
Quincy Jones hatte auf dem Album auch den damals 13-jährigen Tevin Campbell gefördert, der es schließlich auch bis auf Platz 1 in den USA geschafft hatte. Und nebenbei war „Setembro“ im Film „Boyz n the Hood“ zu hören. Aber ein Lied auf „Back on the Block“ sticht alles aus. Eine sagenhafte Mischung aus Soul, Gospel, Rhythm & Blues, Jazz und Ethno schafft mich immer wieder. Und diese Nummer, die neben Quincy Jones von Glenn Ballard, Clif Magness und Caiphus Semenya geschrieben wurde und von Siedah Garrett und Chaka Khan gesungen wurde, will ich gesondert aufführen.
The Places you find Love
Es hatte geregnet, als ich dich traf. Du warst klatschnass. Keine Zeit, um beeindruckt zu sein. Und ich erinnere mich, so viel später wusste ich, dass du jemand bist, den ich nicht vergessen würde. Jeder sucht, ist hungrig nach Glamour. Du weißt, dass zu viele Herzen in Eile sind. Aber egal, wie du es versuchst: Du kannst nicht erklären, wo du Liebe findest.
Ich kann es überall spüren: die Notwendigkeit, den Ort zu finden, an dem Gefühle sicher sein können. Es ist kein Geld, das Glück kauft. Es ist nicht der Glanz von Silber, der das Herz zur Ruhe bringt. Jeder drängt, die Uhr läuft immer. Und niemand scheint jemals genug zu haben. Und wenn du es am wenigsten erwartest, kommst du an die Orte, wo du Liebe findest.
Es ist ein Fluss, der nie endet. Du suchst nach Antworten, aber du solltest nie zweifeln. Er wird dich eines Tages zum Meer führen. Es gibt keine Möglichkeit, dagegen anzukämpfen. Lass ihn dich wegtragen. Jeder träumt, wartet auf das Gefühl, auf den Moment, wenn sie sich endlich erheben. Aber es ist immer ein Geben, das dich zu den Orten bringt, wo du Liebe findest.
Es kann dich plötzlich treffen. Nach all den Zeiten, in denen es dich vermisst hat, greift es ins Innere, um dein geheimes Herz zu finden. Sieh dich um, du wirst bemerken, dass du fliegst. Und auf einmal versuchst du es nicht einmal. Die Stadtlichter unter dir sehen wie eine Million winziger Sterne aus. Im ärmsten Teil der Stadt, wo die Sonne nie den Boden erreicht und das Sehen nicht Glauben macht, bleibt das Gefühl lebendig. Kleine Kinder lachen und spielen, weil sie nicht gelernt haben zu hassen. Sie geben niemals auf, sie glauben immernoch an Liebe.