The Cure, die Götter des Dark Wave, hüllen sich seit Jahren in Schweigen. Außer Konzerte gab es nichts von Ihnen. Wird das nun etwa anders? Ich glaube, wir müssen festhalten, dass die Zeit der Band lange vorbei ist. Aber die Konzerte sind immer voll. Und nun soll es eine neue Welttournee geben. Ist das etwas gutes? Oder ist es sozusagen das letzte Aufbäumen? Ich bin mir da nicht so sicher.
Ein viertel Jahrhundert ist das legendäre Disintegration-Album alt. Das war der Höhepunkt der Briten, die gesetzter sind, als mancher nicht mit der Band so bewanderte Mensch vielleicht denken mag. Das Album war damals gefüllt mit Düsternis, Zerfall, Trübsinnigkeit und hat von Verlustängsten, Weltschmerz, Alpträumen erzählt und enthielt die Liebeserklärung von Robert Smith an seine Frau. Es ist ein Meilenstein britischer Rockmusik und wurde in seiner Brillanz, seiner Dichtheit, seiner Geschlossenheit und seinem Erfolg von The Cure nie wieder erreicht. Nicht mal ansatzweise.
Davor und danach gab es auch noch legendäre Sachen, die aber nie so erfolgreich und gut waren wie das Schmuckstück aus der Wende-Zeit. Zu erwähnen ist hier das Pornography-Album von 1982 oder „Kiss me, Kiss me, Kiss me“ von 1987 oder „Wish“ von 1992. Und durch das gesamte Bandschaffen zieht sich eine Trilogie, die gern mal gemeinsam aufgeführt wurde. Diese Trilogie besteht aus den Alben Pornography (1982), Disintegration (1989) und Bloodflowers (2000).
Aber es gibt eben auch das Album „4:13 Dream“ aus dem Jahr 2008. Seit diesem Album gibt es kein neues Material mehr von der Band, die wie keine andere den Dark Wave und den Alternative Rock geprägt hat. Es hieß auch immer wieder, dass das Album dafür verantwortlich ist, dass The Cure ohne Vertrag dastehen. Und seitdem touren sie immer mal wieder für ein paar Konzerte durch die Gegend. Aber nächstes Jahr holen Sie zum großen Schlag aus.
Nächstes Jahr gibt es eine gigantische Welttournee. Sie werden sich völlig verausgaben. Innerhalb dieser Welttournee spielen sie dreißig Mal in Europa, ihrem Heimat-Kontinent. Und allein sechs Mal in Deutschland. Mit dabei ist auch Leipzig. Der Grund für dieses riesige Spektakel ist das vierzigjährige Jubiläum der Band. Im Herbst nächsten Jahres sind sie in Deutschland. Und sie werden wohl einen Querschnitt durch ihr Gesamtwerk bringen. Und die Welt wird sich auf diese Tour freuen.
Ich würde mich freuen, wenn es doch noch irgendwann etwas neues der Rocker aus dem beschaulichen Crawley in Südengland nahe dem Flughafen London Gatwick geben würde. Ich bin allerdings skeptisch. Denn sie sind ja alle irgendwas zwischen 50 und 60 Jahre alt. Irgendwann ist eben auch bei ihnen Schluss. Aber wer weiß, vielleicht täuschen wir uns alle. Und zur Erinnerung an „Disintegration“ möchte ich nochmal an das schwer beeindruckende „Fascination Street“ erinnern, das auf bösartige Art und Weise die Frage beantwortet, was man am Tag tun soll, an dem die Welt untergeht:
The Cure gehen auf Welttournee? Das sind sensationelle Neuigkeiten. Ich muss unbedingt eine Karte kaufen. Danke für den interessanten Artikel und die guten News! Gruß Herbert