Michael Jackson sang im den Achtzigern vom „Man In The Mirror“, ich komme im Jahr 2024 mit „The Mirror Man“ um die Ecke. So geht das manchmal. Was haben beide Stücke gemeinsam? Die beiden Worte „mirror“ und „man“. Ich kann mir aber vorstellen, dass es Blitzmerker gibt, die hier noch mehr Parallelen stricken werden. Ja, gut, die Länge meines Liedes und die Album-Version des weltbekannten Liedes von Michael Jackson sind mit 5:19 exakt gleich. Aber dann hört es auch schon auf. Und gerade letzteres war nicht beabsichtigt.
The Mirror Man: Was will ich damit aussagen?
Wenn ihr unten „The Mirror Man“ laufen lasst, werdet ihr hören, dass es irgendwie ein wenig düsterer und grooviger geworden ist. Dabei war das erst gar nicht so das, was ich wollte. Ich habe mit der Haupt-Melodie herumgespielt und mit Effekten hantiert und alles mögliche. Und ich habe wie ein großer mit Automatisierungen herum gefummelt und dies, das und jenes. Aber ewig wusste ich nicht, wohin mich das Stück bringen wird. Bis ich dann den Einfall hatte, zum Ende alles zusammenfließen zu lassen.
Aber was will ich eigentlich mit „The Mirror Man“ aussagen? Michael Jackson sieht sich den Mann im Spiegel an und bittet ihn, seine Ansichten zu ändern. Denn nur, wenn man sich selbst betrachtet und dann etwas ändert, wird sich die Welt zu einem besseren Ort entwickeln. Bei mir ist es so, dass „The Mirror Man“ quasi die ganze Zeit in einem Spiegel lebt. Er versucht auszubrechen und sich zu befreien. Das gelingt ihm am Ende. Versucht nie, euren Mann im Spiegel aufzuhalten und zu zähmen!
Es geht da um die Sache mit dem Engagement. Man muss für seine Ziele stehen, muss auch mal was riskieren, darf nie auf halbem Weg stehenbleiben. Deshalb dann auch im Lied dieses Finale. Es ist erst zu Ende, wenn man am Ziel ist. Das Alles in E-Moll, einer Tonart, der ein mystischer Ruf voraus eilt und die eigentlich in traurigen klassischen Stücken oder im gitarrenlastigen Rock häufig vorkommt. Das war eher Zufall, weil ich ja zuerst die Melodie hatte.
Ist das jetzt mein neuer Stil?
Ich bin stolz wie Bolle auf dieses Stück. Es ist um einiges anders als andere Stücke, die ich seit meinem Umstieg auf Ableton fabriziert hatte. Aber ich bin mir nicht so richtig sicher, ob das so die Zukunft meiner Musik sein wird. Man würde im Großen und Ganzen zwar meine Musik der letzten Monate als „Melodic Techno“ bezeichnen. Aber selbst, wenn man es anders nennen würde, wäre das in Ordnung für mich. Ich will mich eher keiner Schublade zuordnen lassen.
Wichtig ist mir, dass es melodisch bleibt und ich dennoch all diese EDM-Elemente verwenden kann, die mir wichtig sind. Und als I-Tüpfelchen wäre eine Art „Storyline“ wichtig. Und ich glaube, die ist mir am Ende mit „The Mirror Man“ sogar gelungen. Ich habe Ewigkeiten mit dem Stück herum experimentiert und zwischendurch immer wieder andere Dinge gemacht. Insgesamt mehr als ein Vierteljahr habe ich an dem Stück gebaut. Ich glaube, es hat sich unterm Strich gelohnt.
Das Lied
Jetzt habe ich so viel über „The Mirror Man“ erzählt, dann sollte ich es euch auch um die Ohren hauen. Gebt dem Stück ruhig die vollen 5:19. Ja, ich weiß, die meisten Menschen haben gar nicht mehr so eine hohe Aufmerksamkeisspanne, weshalb die Lieder in den Charts auch immer kürzer werden. Da ich aber mit Charts nichts am Hut habe, kann mir das ja auch völlig egal sein. Habt Spaß und hört, wie der Mann aus dem Spiegel ausbricht.