Ich muss euch mal ein paar Worte über „The Philosopher“ erzählen. Das ist ein neues Stück Musik, das ich mal unter die Leute geworfen habe. Und es ist anders. Ja, so ziemlich anders als all das, was ich bisher musikalisch verbrochen habe. Ich habe mich mal an einen Musikstil gewagt, der allenthalben als „Organic House“ beschrieben wird. Was für eine Musik! Das ist zwar schon irgendwie tanzbar und eben auch elektronisch und so. Aber ist das nun noch EDM oder speziell House? Ich bin mir nicht sicher. Aber Spaß hat es gemacht.
Organic House – Was zum Teufel?
Wenn ich euch jetzt erklären müsste, was Organic House ist, würde ich ganz schön ins Trudeln kommen. Im weitesten Sinne handelt es sich um eine Spielart der House Music, die sich mit dem typischen Four-To-The-Floor Beat auszeichnet und – wenn man es langsam spielt – das man wunderbar mit Piz-za-kat-ze nachmachen kann. Ach, und langsam ist das Stichwort.
Sonst haben wir meistens House Music irgendwo zwischen 120 und 130 Beat pro Minute, beim Trance sind wir noch ein bisschen schneller, irgendwo bei 140 BPM. Organic House – das werdet ihr unten bei „The Philosopher“ hören – sind wir auch gern mal unter 120. Bei meinem Stück haben sich 117 BPM gut angefühlt, also habe ich es dabei belassen.
Die entscheidenden Labels bei diesem Stil sind „Anjunadeep“ und „All Day I Dream“. Vielleicht habt ihr mal von Musikern wie Ben Böhmer, Lane 8, Solomun oder, oder, oder gehört. Wenn ja, habt ihr sicher auch mitbekommen: Da passiert jetzt nicht so viel in den zum Teil sehr langen Stücken. Und das war die eigentliche Schwierigkeit bei „The Philosopher“.
Organic House kommt mit weniger aggressiven Percussions um die Ecke, dafür aber mit wesentlich vielschichtigeren Trommeln, Rasseln und Geschepper. Im Organic House hast du viele akustische Instrumente, während du woanders mehr auf Gequietsche und Verzerrer setzt. Ach, und die Melodien sind meist nur angedeutet und fließen über dem ganzen Geklapper hinweg.
Aber ist das noch EDM?
Wenn ich mit Ableton meine Musik mache, habe ich nicht so wahnsinnig viele Instrumente, aber meistens sind es Synthies. Dazu eine dominante Kick und all das. Bei „The Philosopher“ hört ihr aber, dass das ein bisschen anders ist. Man könnte vielleicht denken: Was für ein langweiliges Zeug! Das sei euch unbenommen. Aber ich fand es sehr spannend.
Ja, es ist tanzbare, elektronische Musik, also Electronic Dance Music (EDM). Damit ist die Frage beantwortet, oder? Es kommt auf die Atmosphäre an. Deshalb sagen die Musiker, die einen auf Organic House machen: „It’s all about the vibe“. Organic House wird gern mal als Downtempo bezeichnet. Von mir aus, dann ist es eben das. Aber ist das nicht eigentlich egal?
Mir hat es jedenfalls großen Spaß gemacht, diese Spielart einfach mal auszuprobieren. Ich glaube, das werde ich bei Gelegenheit nochmal machen. In diesen irren und hektischen Zeiten ist es doch manchmal eine hervorragende Idee, einfach mal die Relax-Taste zu drücken und mal auf die Bremse zu treten, findet ihr nicht auch?
Und was ist jetzt „The Philosopher“?
Jedes Stück Musik trägt ja irgendeinen Titel. Mein Stückchen Organic House heißt „The Philosopher“. Das hat nicht mal irgendeinen speziellen Grund. Ich habe das Ding mit BandLab gemastert, weil mir noch nix besseres eingefallen ist. Jedenfalls habe ich bei BandLab und bei SoundCloud, wo ich meine Musik publiziere, geschrieben, dass das eine philosophische Reise ist. Ja, jetzt seid ihr baff, oder?
Jedenfalls dachte ich so: Wenn du solche Musik hörst, können deine Gedanken auf ihre eigene Reise gehen. Naja, und das hatte etwas philosophisches. Ich glaube, deshalb heißt das Stück „The Philosopher“. Aber wie gesagt: So richtig einen Grund gibt es nicht. Mir hat das Stück so zugesagt, wie ich es in Ableton zusammen geschnitzt hatte. Und es brauchte halt einen Titel. Hier könnt ihr es hören. Sagt mir mal, was ihr davon haltet.
Hi Henning,
hört sich nice an. Ich mag es, dass es so dahinplätschert ohne großartige Wechsel. Die Reduzierung auf wenige Instrumente tut dem Track gut..