„The Punishment of Luxury“ wird das nächste Album der New Wave Götter OMD, wie ich bereits einmal erzählt habe. Nun gibt es Neuigkeiten zu dem Album. So wie es aussieht, dürften OMD mit dem neuen Album irgendwie im Jahr 1983 gelandet sein. Es könnte so kommen, dass „The Punishment of Luxury“ ähnlich experimentell wie „Dazzle Ships“ wird. Und ehrlich: Die Weichen dafür sind gestellt. Volles Brett.
„La Mitrailleuse“ ist als erstes zu hören. Ja, ich werfe Ihnen den Brocken einfach so hin, wie es OMD auch bloß gemacht haben. Ohne Vorwarnung kommen sie mit einer Sound-Collage um die Ecke, die auf deutsch übersetzt „Das Maschinengewehr“ heißt. Wir hören Maschinengewehr-Salven, marschierende Soldaten sind im Video zu sehen, alles ist sehr martialisch. Am Ende scheint aber die Sonne, und das Stück klingt sanft aus. Ich würde meinen kleinen Finger darauf verwetten, dass das das Statement der Herren zur Lage der Welt ist.
Es hieß schon länger, dass die Band wieder richtig experimentiert. Und es ist ja bekannt, dass sie Technik-Nerds sind. Des Weiteren sind sie Pazifisten, die aber provokant immer wieder mit deutlichen Kriegsthemen kokettieren. Das zeigt sich im ganzen Schaffen der Band durch die fast 40 Jahre. Und so kommen sie eben mit dem drastischen „La Mitrailleuse“ als Appetithappen für ihr neues Album um die Ecke. So, wie das Lied klingt, können wir aus OMD (Orchestral Manoeuvres In The Dark) getrost IMD (Industrial Manueuvres In The Dark) machen.
Nachdem „English Electric“ vor vier Jahren sehr introvertiert und selbstreflektierend daher kam, können wir uns bei „The Punishment of Luxury“ wohl auf einiges gefasst machen. „Die Strafe des Luxus“ dürfte insgesamt drastisch sein. OMD werden unkonventionell ihre Themen behandeln. Sie dürften klar Stellung beziehen, so wie sie es immer getan haben, so lang es möglich war. Und „The Punishment of Luxury“ könnte viele Liebhaber der OMD-Musik aus dem Radio schlichtweg überfordern. Für alle Fans der gesamten Diskografie könnte es die Essenz aus allem werden.
Aus dem ganzen Mutmaßen mit vielen Unbekannten wird nach dem Sommer Gewissheit. Am 01. September wird das 13. Studio-Album von OMD veröffentlicht. Die Band besteht fast wie 1978: Andy McCluskey, Paul Humphreys und Martin Cooper sind seit Anbeginn dabei. Aus gesundheitlichen Gründen ist Malcolm Holmes nicht mehr der Schlagzeuger, sondern Stuart Kershaw, mit dem Andy McCluskey in den Neunzigern zusammengearbeitet hat. Kontinuität zahlt sich aus. Auch wenn man den Luxus mit Maschinengewehren bestrafen will. Freuen wir uns auf das neue Album.