Wie kommen wir durch den Winter? Ich habe mich mal mit Wintermusik beschäftigt. Und dabei ist ein neues Stück herausgekommen. Ich hoffe, es gefällt euch soweit. Jetzt kurz vor Weihnachten kommen immer wieder die gleichen Gassenhauer im Formatradio vor, dass man vielleicht etwas anderes hören will. Man will sich vielleicht auch irgendwie wohlfühlen, ohne dauernd dieses „Stihille Nach, heilige Nacht“ vor sich hin singen zu müssen. Dafür gibt es nun „Direct“.
Wieso Wintermusik?
„Direct“ sehe ich als Wintermusik an. Ich muss euch da allerdings wahrscheinlich etwas erklären. Was zum Geier meine ich denn eigentlich, wenn ich hier von Wintermusik erzähle? Ich meine damit nicht „Walking through the winter wonderland“ und auch nicht „Feed the world, let them know it’s Christmas Time“. Ich könnte mit der Aufzählung endlos weitermachen, aber ihr kennt sie doch alle selbst. Oder etwa nicht?
Der Winter hat für mich so seinen eigenen Sound. Ich merke das ja auch, wenn ich selbst Musik mache. Als es noch wärmer war, kam ich halt mit sowas um die Ecke. Aber jetzt, wenn es halt kalt und trübe ist, macht das auch was mit Menschen, die sich Musik einfallen lassen. Und deshalb gibt es jetzt fette, breite Keyboard-Teppiche, kristallklare Arpeggios und ein fettes Piano. Das ist für mich mein Beitrag, um eine Art Soundtrack für die kalte Jahreszeit zu liefern. Wintermusik halt, ohne irgendwelche Glöckchen und Tralala und all das.
„Direct“ – Gibt es dazu eine Geschichte?
So, OK, ich habe euch nun erklärt, wieso „Direct“ für mich Wintermusik ist. Jetzt ist es so, dass man mit Musik vielleicht auch ab und zu mal Geschichten hat. Und in der Tat ist das hier auch so. Ich wollte irgendwas machen, das dem Hörer das Gefühl gibt, man könne sich förmlich mit dem Stück „zudecken“. Aber es sollte eben auch auch irgendwie episch und tanzbar sein. „Direct“ baut sich in der Mitte gewaltig auf mit all seinen kalten Klängen und dem warmen, fetten Piano. Irgendwie ist das genau das, was ich mit dem Stück erreichen wollte.
Das Ganze soll nun nicht ein riesiger Spannungsbogen sein. Ich wollte damit eigentlich nur ein gutes Gefühl vermitteln, damit man, wenn es eh dunkel, kalt und trübe ist, nicht auch noch düstere Gedanken hegt. Und ich wollte nicht so etwas machen, wie es diese Auswahl hier auflistet. Ich dachte mir, Wintermusik muss nicht immer von Weihnachten, Advent und all dem erzählen. Ich dachte mir, da muss noch mehr gehen.
Und so hatte ich eine Akkordfolge in Fis-Dur. Das ging schnell. Auch die Melodie darauf war schnell gefunden. Komplizierter waren die Arpeggios und Synthies. Was mich aber wochenlang aufgehalten hatte, war das Problem, die richtige Balance zu finden. Alter, ich hätte nie gedachte, dass man derart viel Zeit ins Mixing versenken kann. Das hatte mich hochgradig frustriert, sodass ich das Stück fast gelöscht hätte.
Am Ende habe ich mich auf einem Discord-Server ausgetauscht. Letzten Endes habe ich die gesamte erste Minute neu gebastelt, habe am Sound jedes einzelnen Instruments geschraubt, hab hier und da und dort Gerumple entfernt und wirklich viel im Sound aufgeräumt. Ich muss um einiges gealtert sein, nur um den Sound so hinzubekommen, wie er letztlich geworden ist. Jetzt ist das so geworden, wie ich mir Wintermusik eben so vorstelle.
Das Lied
„Direct“ ist vollständig instrumental, es gibt keinerlei Samples von Stimmen oder gar Gesang. Eigentlich ist es nur die Akkordfolge F#-Dur – C#-Dur – D#Moll – B#-Moll. Diese Einfachheit in der reinen Komposition machte es höchst kompliziert, daraus ein Stück zu bauen, das dann eben doch die Hörer bei der Stange hält. Ich hoffe, das ist mir gelungen. Und vielleicht ist das eben auch für euch ein bisschen Wintermusik.