Die Fußballer von RB Leipzig sind aus dem Gröbsten raus, also schaut man auf den Handball. Und da gibt es bei der DHFK und beim HCL gute Nachrichten. Die Einen sind die Handball-Männer, die sich in der Handball-Bundesliga festsetzen. Die Anderen können nun endlich finanziell planen. Beides ist überaus positiv für eine Stadt, in der der Handball-Sport so eine Tradition hat, wie es in Leipzig der Fall ist. Dazu muss ich mich mal kurz äußern.
Erfolgreicher Herren-Handball beim SC DHFK
Es gibt in der Handball-Bundesliga der Herren seit Jahren ein Dreigestirn. Das besteht aus der SG Flensburg-Handewitt, den Rhein-Neckar-Löwen und dem THW Kiel. Irgendwie machen diese Teams immer die Meisterschaft unter sich aus. Bis RB Leipzig begann, die Fußball-Bundesliga der Herren aufzumischen, waren es hier die Bayern, Dortmund und vielleicht Leverkusen. Jedenfalls hat gestern die grüne DHFK die Sensation geschafft: 34:25 gegen den THW Kiel.
Nun setzt sich die Deutsche Hochschule für Körperkultur im Mittelfeld der Handball-Bundesliga fest und hat nach dem Aufstieg 2015 in diesem Jahr eine sorgenfreie Saison. Das verdient höchsten Respekt. Denn die Handball-Bundesliga ist brutal stark. Wer sich dort als Neuling festsetzt, macht nicht allzu viel falsch. Für den Herren-Handball in Mitteldeutschland ist das eine riesige Nachricht.
Aufatmen beim schlingernden HC Leipzig
Sportlich läuft es auch bei den Damen vom HC Leipzig ganz gut. Es war klar, dass man in dieser Saison nicht um die Meisterschaft mitspielt. Und bei all dem finanziellen Hickhack der vergangenen Monate ist es eine gute Nachricht, dass sich die Blaugelben im Mittelfeld der Bundesliga festgesetzt haben. Aber wie gesagt, mehr wird es in diesem Jahr nicht. Dafür lief zu viel schief. Es stand gar eine Insolvenz und schlimmeres im Raum. Hilfe von der Stadt wurde notwendig.
Doch lange Zeit zierte sich der Stadtrat. Das Argument war: Warum soll man einer Handball-GmbH Geld hinterher werfen? Man kann doch den Sport insgesamt mehr fördern. Jetzt gibt es aber die dringend benötigte Summe von 200000 Euro. Die Bedingung: Der Club muss selbst noch eine Million auftreiben. Das ist keine direkte Rettung, aber besser als nichts. Und es soll einen Investor geben. Also geht es auch hier wieder aufwärts.
Es gab in den letzten Jahren schwerste Fehler im Management der Profi-Handballerinnen. Und das fällt der HCL Handball GmbH halt einfach auf die Füße. Deshalb gibt es harte Bedingungen für die städtische Unterstützung. Der HCL darf nicht zum Fass ohne Boden werden. Deshalb bleibt zu hoffen, dass man in der Chefetage des Handballclubs nun endlich umdenkt. Weitere Zuschüsse wird es nämlich nicht mehr geben.
Handball ist wichtig für die Stadt
Handball ist immer schon für die Stadt wichtig gewesen. Ich weiß noch, wie ich als Kind mit meinem Vater immer zu seinem Club, der SG SVB, gegangen bin. Er war dort früher erst Handball-Torwart und dann über Jahre Trainer. Auch ich habe zeitweise mal dort trainiert. Ich kann mich noch gut erinnern, dass die Spiele in der relativ unterklassigen Liga dennoch gut besucht waren. Und die einzelnen Clubs pflegten besten Kontakt zueinander. So hatte ich als Kind eben auch Peter Rost kennengelernt, der Vater von Frank Rost, langjähriger Torwart von Schalke und vom HSV.
Wenn schon ziemlich viele in die Kreisliga – oder welche Liga das damals auch immer war – kamen, waren es schon damals jede Menge beim damaligen SC Leipzig, wo Frank Rost Trainer war. Und diese Tradition des festen Zuhauses des Handballs in Leipzig muss unbedingt erhalten bleiben und weiter so erfolgreich sein wie sportlich gesehen beim HCL und der DHFK.