Viele greifen dem ins Straucheln geratenen Handballclub Leipzig, dem HC Leipzig, unter die Arme. Auch RB Leipzig ist dabei. Das muss man mal erzählen. Der HC Leipzig befindet sich seit einiger Zeit in finanzieller Schieflage. Und es könnte sein, dass der Frauenhandball bald zu Ende gespielt ist. Noch ist es nicht so weit. Und deshalb wird da einiges versucht. Man kann den Fußballclub kritisieren, wie man will. Aber wenn RB Leipzig dem benachbarten Club hilft, sagt das viel aus, denke ich.
Leipzig hat beste Voraussetzungen für professionellen Bundesliga-Handball. Westlich der Innenstadt gibt es das riesige Sportforum. Dort befindet sich die Red Bull Arena mit RB Leipzig und die Arena Leipzig mit dem SC DHFK und dem HC Leipzig. Den Männern von der DHFK geht es wohl finanziell ziemlich gut. Aber den Frauen vom blaugelben HC geht es schlecht. Spielerinnen können nicht vollumfänglich bezahlt werden, und auch so ist hier die Insolvenz voll am Toben. Man bangt nun allmählich um den Bundesligisten.
Bei Twitter gibt es den Hashtag #GemeinsamFuerLeipzig. Und dort war zu lesen, dass RB Leipzig die Trikots mindestens des letzten Spiels bei Ebay versteigern wird. Auch so sind „Die roten Bullen“ ziemlich feste dabei, dem Nachbarn unter die Arme zu greifen. Es gibt Kombi-Veranstaltungen mit Handball und Fußball. Es gibt Empfehlungen der Fußballer, auch die Handballerinnen zu unterstützen, und es gibt eben auch diese Trikot-Aktion. Und dass ich nicht nur dummes Zeug erzähle, zeigt dieser Tweet von RB Leipzig.
#GemeinsamFürLeipzig 🤝 Lasst uns den @HCLeipzig zusammen unterstützen – für eine starke Sportstadt #Leipzig. #HCL
👉 https://t.co/sGhiIUh0s6 pic.twitter.com/0LeAiaLRuo
— RB Leipzig (@RBLeipzig) February 17, 2017
Der Hintergrund ist klar: Niemand will es noch einmal erleben, dass in einer derart sportverrückten Stadt wie Leipzig keinerlei Bundesliga-Fußball und Bundesliga-Handball zu finden ist. Leipzig ist eine starke Sportstadt. Von daher müssen alle zusammenhalten. Ich bin mir nicht sicher, ob Lok Leipzig und andere auch noch mitmachen würden. Aber zwischen Lok und dem HC gibt es ja eh Animositäten, weil der Handballclub mal Teil der Lok war.
Den HC Leipzig drückt ein Schuldenberg von 900.000 Euro. Es wirkt so, als wäre der Club eine Zeit lang eine richtige Kommunikationsauster gewesen. Nun haben sie Farbe bekannt, und Sportbürgermeister Heiko Rosenthal prüft die Möglichkeiten zur Unterstützung. Die Handballerinnen müssen eine Zukunft haben. Es wird allerdings auch ein Neustart in der dritten Liga diskutiert. Aber es muss ja nicht so weit kommen, da Leipzig den Frauenhandball in der Bundesliga als Aushängeschild braucht. Daher drücken wir mal die Daumen, dass es positiv beim HC Leipzig ausgehen wird.