„Wie spricht man den denn aus?“ – Nachdem der Franzose Nordi Mukiele am 30. Mai 2018 einen Fünfjahresvertrag bei RB Leipzig unterschrieben hatte, begannen viele, sich mit dem Spieler auseinander zu setzen. Als erstes die Aussprache: „Mukiele“ oder „Mükiele“ oder „Mukiel“ oder „Mükiel“… Jedenfalls ist der Spieler gut. Nordi Mukiele ist ein absoluter Abwehr-Riese. Er ist damit ein Spieler, der der gebeutelten Abwehr von RB Leipzig sofort weiterhelfen kann. Schauen wir ihn uns mal an.
Wer ist Nordi Mukiele?
Ich gebe zu, ich habe mir diese Frage auch gestellt. Man hat ja nicht ständig die Personal-Rotation der Liga im Nachbarland auf dem Schirm. Nordi Mukiele jedenfalls stammt aus der „Île-de-France“, was quasi der Großraum Paris ist. Im Département Seine-Saint-Denis befindet sich die 106000-Einwohner-Stadt Montreuil. Dort kam Mukiele als Sohn kongolesischer Einwanderer zur Welt. Fußball spielen lernte er wie sein neuer Mannschaftskollege Ibrahima Konaté bei Paris FC.
Vor vier Jahren ging er zu Stade Naval in die „Ligue 2“. Schon da war klar, dass er ein unheimlich flexibel einsetzbarer Defensiv-Spieler auf der rechten Seite ist. Im vorigen Jahr ging es dann für ihn zum HSC Montpellier in die „Ligue 1“. Die Profis lagen zu der Zeit am Boden und waren die Schießbude der Liga. Nordi Mukiele war ein wichtiger Grund, wieso es am Ende der abgelaufenen Saison völlig anders war. Und nun kommt der 20-jährige Abwehr-Riese nach Leipzig.
Was kann er?
Es ist jetzt übertrieben zu behaupten, er könne alles. Aber er kann zu seinen beiden französischen Landsmännern in der Innenverteidigung die perfekte Ergänzung sein. Ich meine das nicht so als Anhängsel. Es ist mehr so, dass das künftige Spielsystem von RB Leipzig mit drei beinharten Innenverteidigern realisiert werden könnte. Ebenso gut kann Nordi Mukiele als schneller Rechtsverteidiger und als defensiver „Sechser“ spielen.
Dazu hat er im Vergleich in der „Ligue 1“ herausragende Werte im Zweikampf- und Abwehrverhalten, kann enorm viele Bälle erobern, ist stark bei Dribblings und kann Tore vorbereiten. Sein Vorbild ist Sergio Ramos von Real Madrid. Er ist willensstark. Über ihn wird erzählt, er habe Charakter und eine enorme Mentalität. Das Alles könnte ihn zu einem der künftigen Schlüsselspieler bei RB Leipzig und in der französischen Nationalmannschaft machen.
Gerüchteweise wird zudem vom Uruguayer Marcelo Saracchi erzählt, der aus Argentinien kommen soll. Der wäre der praktische Gegenpart auf der anderen Seite. Man könnte fast behaupten, die beiden könnten dann so etwas wie eine „Flügelzange“ bilden. Das klingt alles sehr vielversprechend. Aber wir müssen uns vor Augen halten, dass Mukiele 20 Jahre alt ist und noch zu lernen hat.
Ist das die Lösung?
Nordi Mukiele zeichnet vieles aus. Seine Flexibilität in der Defensive könnte tatsächlich zur Lösung der Abwehrprobleme beitragen. Er ist irgendwie die defensive Allzweckwaffe, die dem Team in der kommenden Spielzeit enorm weiterhelfen kann. Allerdings muss man es auch zulassen, dass er sich entwickeln kann und auch Fehler machen kann. Die Erwartungen sind hoch. Er muss die Möglichkeit haben, sie zu erfüllen.
Wenn man ihm die Entfaltungsmöglichkeiten gibt, ist die gute Chance gegeben, dass er in hohem Maße mithelfen kann, die Abwehrprobleme zu lösen, die sich in der abgelaufenen Saison ergeben haben. Wenn das also gelingt, könnte Nordi Mukiele bereits Ende Mai der „Königstransfer“ von RB Leipzig sein.