Habt ihr schon Atemschutzmasken genäht, um der Corona-Krise zu begegnen? Aufpassen, das könnte zu rechtlichem Ungemach führen. Nein, das ist kein Witz, Leute. Es gibt tatsächlich Anwälte, die nun daher kommen und Näherinnen, die zum Teil ehrenamtlich die Dinger herstellen, weil es viel zu wenige gibt, gnadenlos abmahnen. Wo sind wir denn hier eigentlich hingekommen? Das muss mir mal jemand erklären. Ich schreibe mal meine Meinung auf. Und Vorsicht, ich bin kein Anwalt. Rechtlich ist das Folgende kein bisschen unterfüttert.
Was ist eigentlich wieder passiert?
Ich habe einige Dinge gelesen, die mich tief bestürzt zurück lassen. Da gibt es Menschen, die sich hinsetzen und Atemschutzmasken nähen. Auch Firmen steigen da mit ein. Alles dem Hintergrund geschuldet, dass es für 80 Millionen Menschen hier in Deutschland schlichtweg zu wenige von den Dingern gibt. Oder anders gesagt: Für medizinisches Personal würden die reichen, aber nicht für die breite Bevölkerung.
Ich habe ja schon vor einer Weile erzählt, dass ich bei dem ganzen Zirkus rund um die Corona-Krise nicht mitmachen werde. Aber man muss einfach mal anerkennen, dass mehr und mehr dringend dazu geraten wird, Atemschutzmasken zu tragen. Da die nicht ausreichen, müssen ähnliche Dinger hergestellt werden. Gesagt, getan. Wer das nun aber macht, muss leider mit einer Abmahnung rechnen.
Nein, ich mache keine Scherze. Dazu ist die Situation viel zu ernst. Der Link beweist es nun halt mal. Aber ganz ehrlich: Diese Dinger werden gebraucht. Aber wer sie herstellt, wird abgemahnt? Hackt es bei euch? Ich weiß, dass Abmahnungen ein lukratives Geschäft sind. Aber muss man aus der Not auch noch Kapital schlagen? Wie unanständig muss man eigentlich sein?
Das führt am Ende dazu, dass die Menschen, die sich selbst so etwas nähen würden, nun lieber die Finger davon lassen. Und wer anderen damit helfen wollte, lässt das jetzt genau so bleiben. Ist es das, was ihr erreichen wolltet? Ihr solltet euch eurer Abmahnungen schämen. Aber am Ende ist das wieder typisch für Deutschland. Aber hilft uns das bei der Pandemie? Na, liebe Anwälte, hilft das irgendwem?
Nennt sie nicht Atemschutzmasken!
Ich glaube, das ist der Hintergrund: Wer sich solche Dinger zuhause herstellt, um beim Einbremsen der Virus-Ausbreitung mitzuhelfen, kann das wohl nach wie vor tun. Na klar, man soll nähen, kleben, designen etc. Aber das Ganze ist eben nicht für die Medizin geeignet. Und vermutlich darf man solche Dinger nur Atemschutzmasken nennen, wenn sie medizinisch verwendbar sind.
Aber mal ehrlich, deshalb Abmahnungen zu verschicken, ist schon ziemlich arm. Aus der Schweiz lachen sie Deutschland schon wieder aus. Lasst doch einmal euren Profit aus dem Spiel und erkennt den Ernst der Lage. Nicht bei allem, was rechtlich nicht einwandfrei ist, muss man gleich das große Geld wittern und einen juristischen Popanz aufziehen. Ja, das sind keine medizinischen Atemschutzmasken. Aber für die meisten eben auch die Mithilfe zum Schutz.
Es ist einfach mal unanständig, dass da solche Schreiben unterwegs sind. Ich will dabei gar nicht wissen, welche Kanzlei das verzapft hat. Die sollen ihren Kram einpacken und einfach den Leuten zugestehen, dass sie sich schützen wollen. Und das Gegenüber gleich mit. Ob man deshalb einen zurecht geschnittenen Schal zu den Atemschutzmasken dazu rechnen muss, ist dabei einerlei. Aber so etwas kann helfen.
Also nochmal: Baut euch diese Dinger, das kann euch niemand untersagen, soweit ich weiß. Aber verzichtet darauf, diese Dinger dann Atemschutzmasken zu nennen. Denn das sind sie nicht. Denkt euch kreative Begriffe dafür aus. Das dürfte in jedem Fall besser funktionieren. Und dann zeigt den Advokaten, dass sie eh nichts verstanden haben. Die Pandemie muss ausgebremst werden. Und dabei können die „Mundschleier“ helfen.
Hast Du da Quellen über solche Vorfälle? Inwieweit betrifft mich das privat, wenn ich mir und meiner Frau selbst welche nähe (wahrscheinlich gar nicht, oder)? Darf man das Wort vielleicht schon gar nicht erwähnen?
Es ist unglaublich, was geldgeile Abzocker hier in D veranstalten! Die stehen wahrscheinlich jeden Morgen auf, googlen nach „Atemschutzmasken“, mahnen alle ab, die den Begriff verwenden und haben dabei Dollarzeichen in den Augen. Widerlich.
Hallo Martin,
die Quellen, die ich habe, habe ich im Artikel verlinkt. Aber auch auf Twitter ist das eine große Nummer. Ich glaube, es geht in erster Linie darum, dass irgendwer die Dinger Atemschutzmaske nennt. Irgendwas anderes als Begriff sollte wahrscheinlich kein Problem sein. Aber ja, das ist schon ziemlich widerlich.
Hallo Henning, die Verlinkung hatte ich beim ersten Lesen irgendwie übersehen ;-) Ich finde es schon beachtlich, wie viel kreative Kriminalität von solchen Herrschaften an den Tag gelegt wird, um Geld zu generieren…