Nein, es ist keine gute Entwicklung, was uns da immer wieder über den Weg läuft. Im Jahr 1 nach Snowden stellt man immer deutlicher fest, dass etwas ganz einfach falsch läuft im Staate. Irgendwie hat man das Gefühl, man lebt selbst nur noch in einer Art Spielfilm. Man hat das Gefühl, dass man halb blind vor einer täuschend echten Kulisse herum tappt und gar nichts von seinem Übel ahnt.
In Deutschland scheint sich eine neue Ordnung zu etablieren. Das ist ein Prozess, der einige Zeit andauerte. Aber es ist irgendwie feststellbar, dass sich etwas signifikant in eine neue Richtung verschoben hat. Und zwar in eine, die nicht besonders gut für den einzelnen Bürger ist.
Katastrophale Dinge sind passiert und passieren noch. Erinnern wir uns nur einmal an die ganzen Dinge, die durch Edward Snowden bekannt wurden. Oder erinnern wir uns an die Dinge, die uns mit einem Transatlantischen Freihandelsabkommen drohen. Oder denken wir an Untersuchungsausschüsse des Parlaments. Es sind noch viel mehr Dinge, die man hier mit einbringen kann. Alles kann man zusammenfassen unter der Überschrift: Neue Weltordnung.
Natürlich werden mit einem solchen Begriff Schreckensbilder an die Wand gemalt: Die Menschheit wird einer kleinen Elite unterworfen, die Macht wird durch Konzerne ausgeübt, es wird eine natürliche Auslese unter den Menschen durchgeführt, usw. Aber ist das so falsch, dass man genau das vor Augen hat, wenn man die Entwicklungen so beobachtet?
Wenn Sie hier regelmäßig im Blog lesen, werden Sie meine Meinung zur NSA und zum Freihandelsabkommen natürlich kennen. Hinzu kommt, dass man förmlich annehmen muss, dass Politikern, die etwas gegen diese Entwicklung haben, gewaltige Steine in den Weg gelegt werden. So musste Christian Wulff über die Klinge springen und wurde wie ein Schwerverbrecher behandelt, weil er meiner Meinung nach gegen den Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM war und das auch kund getan hat. Und Sebastian Edathy ist auf einmal ins Visier geraten mit Kinderpornos, weil er – so vermute ich – mit dem NSU-Untersuchungsausschuss beim Bundesamt für Verfassungsschutz aufräumen wollte.
Wo man auch hinsieht, irgendwie haben so viele Dinge den Charme einer Intrige. Es ist daher wohl besser, erst einmal gar nichts zu glauben. Wie ich schon schrieb, ist die ganze NSA-Sache in meinen Augen eine gigantische Nebelkerze zur Verschleierung viel schlimmerer Dinge. Das Transatlantische Freihandelsabkommen ist ein solches. Aber ich habe so die Befürchtung, dass das nicht alles ist. Ich habe ja schon davor gewarnt, dass dieses Jahr ein übles Jahr wird. Und ich bleibe dabei.
Meine Befürchtung sagt mir, dass ganz gewaltig etwas schief läuft im Staate, vielleicht auf der ganzen Welt. Ich weiß es nicht, ich kann es nicht richtig greifen. Jedenfalls bin ich immer misstrauischer gegenüber Dingen, die irgendwo stehen, ohne dass ich sie selbst erfahren habe. So misstrauisch wie Vera Bunse, die sich gestern ebenfalls dazu geäußert hat.
2 Replies to “Irgendwas läuft falsch im Staate”