Ich halte mich ja politisch neuerdings zurück. Aber was LEGIDA am heutigen Abend in Leipzig vorhat, muss ich einfach ansprechen. Weil es nicht so geht. LEGIDA bittet zum Aufgalopp. Und wie! Dagegen muss man doch etwas tun. Wo kommen wir denn da hin, wenn etwas verfassungsfeindliches getan werden soll? Ich will das nicht in unserer Stadt sehen. Und das meine ich verdammt ernst.
Ich halte es für legitim, seine Meinung zu äußern. Auch ist es legitim, aus triftigem gegen die Flüchtlingspolitik zu protestieren. Es ist auch völlig okay, eine andere Meinung zu haben. Aber es ist nicht legitim, offen rechtsradikale Dinge zu tun und das mit Meinungsfreiheit zu erklären. Es ist doch gar nicht einzusehen, wieso eine Band, die unter „sonstige gewaltbereite Rechtsextremisten“ geführt wird, in Leipzig bei einer angeblichen Demonstration auftritt und das Ganze dann nicht als verfassungsfeindlich gelten soll.
Es ist mir völlig egal, wie diese Band sich derzeit nennt: Kategorie C, VollkontaCt, HERM oder, oder, oder. Wer von sich gibt, dass er „hoch auf dem gelben Wagen“ dann „beim Führer vorn“ sitzt und das MG lustig schmettert, hat in meinen Augen nichts mit der deutschen Verfassung am Hut. Aber ich schreibe mich hier bezüglich einer Band in Rage. Es ist einfach so lächerlich, was da heute Abend passiert.
Kennen Sie diese selten dämlichen Aussagen von Leuten, die auf solche Sachen wie LEGIDA tappen? Die kritisieren ja ernsthaft, dass die Flüchtlinge alles kriegen, und „unsere deutschen Obdachlosen“ nichts davon abbekommen. Jetzt ist gerade richtiger Winter. Haben Sie irgendwen gesehen, der die Obdachlosen mit Decken und heißen Getränken versorgt hat und der heute zu LEGIDA marschiert? Das Kältemobil mussten auch sozial engagierte Menschen ordern, keine LEGIDA-Leute. Das regt mich auf. Wenn es stimmt, was ich so las.
Zum zweijährigen Bestehen der Initiative will LEGIDA nun heute mit Kategorie C und allerlei fragwürdigen Leuten feiern. Der Ort brachte die Leipziger Handball- und Fußballfans auf die Palme. Denn das soll auf dem Platz vor der Arena Leipzig und der Red Bull Arena stattfinden und ein entsprechend zugehöriger Marsch soll dann durch das Waldstraßenviertel führen, was beides zu gewaltigem Protest führen wird. Ich habe ein wenig Sorge vor dem, was heute Abend in Leipzig stattfinden wird.
Um hier zu protestieren, macht der Hashtag #blockruf die Runde durch die sozialen Netzwerke. Die Initiative „Platznehmen“ ruft zum Protest gegen das Vorhaben von LEGIDA heute Abend auf. Es ist davon auszugehen, dass die Initiative LEGIDA gewaltigen Gegenwind zu spüren bekommt. Und das ist auch gut und richtig so. Denn schauen Sie mal, was die da heute Abend auftreten lassen.
Und: Egal, was man drüber schreibt, rechtsextrem bleibt rechtsextrem. Das hat nichts mit Kritik zu tun, das ist ganz schmutziges Zeug. Warum das die Stadt zulässt, weiß ich nicht. Hier hat man eine Genehmigung für etwas erteilt, das richtig böse enden kann. Wer hat hier nicht nachgedacht, liebe Stadt Leipzig?
2 Replies to “LEGIDA: Live von der Red Bull Arena Leipzig”