Lange hat es gedauert, nun ist es öffentlich zugänglich: Das Dokument über die TTIP-Verhandlungen. Nun kann man erfahren, was denn los ist. Fast hat ja schon niemand mehr damit gerechnet, dass irgendwann einmal die TTIP-Dokumente öffentlich gemacht werden. Aber es ist halt anders gekommen. Die Verhandlungspartner haben nur Kleinigkeiten in den Dokumenten unkenntlich gemacht. Aber das macht dem Ganzen ja keinen Abbruch.
Gerade gibt es ja jede Menge Diskussionsstoff zum Thema Glyphosat im deutschen Bier. Jetzt wollen die uns alle vergiften, heißt es an der einen oder anderen Stelle. Ist das nun rechtmäßig oder nicht? Darf mit Glyphosat gedüngt werden? Wird so viel von dem Pflanzenschutzgift verwendet, dass es nach der Verarbeitung von Hopfen und Gerste zu Bier dann nach dem Genuss des Getränks und dessen Verdauung im Urin nachgewiesen werden kann? Das sind doch die zwingenden Fragen. Nicht die Chlorhühnchen oder der Schwarzwälder Schinken aus Kentucky.
Und hierüber wurde verhandelt. Monatelang. Oftmals stand es Spitz auf Knopf. So hieß es zumindest immer wieder. Zankapfel war immer wieder der Düngemittel-Gigant Monsanto. Und alles fand hinter verschlossenen Türen statt. Wenn die schon darüber verhandeln, wie vergiftet unsere Lebensmittel sind, dann will ich wenigstens darüber Bescheid wissen und das Alles mitverfolgen. Aber nichts wurde zugelassen. Bis jetzt. Denn die Dokumente wurden nun veröffentlicht. Für jeden einsehbar. Das ist doch was, oder?
Was mich an der ganzen Sache nur ein wenig stört: Warum wurden die Dokumente ausgerechnet einem kleinen Blog aus Halle (Saale) angeboten? Ich meine, dass die eine oder andere Passage in den Dokumenten unkenntlich gemacht wurde: Geschenkt. Aber warum veröffentlicht der SPIEGEL oder der STERN oder sonst eine große Nachrichtenseite nicht die Dokumente? Warum ein kleiner Blog? Vielleicht können Sie sich ja einen Reim darauf machen. Lesen Sie einfach mal die Dokumente. Und erzählen Sie mir dann Ihre Meinung. Ich bin gespannt.
Hier geht es zu den offiziell freigegebenen TTIP-Dokumenten als Public Paper. (Und ja, Sie haben Recht mit dem, was Sie denken.)