Im April wurde entschieden, dass die Verwertungsgesellschaft Wort keine Anteile der Ausschüttung mehr an die Verlage abführen darf. Was bedeutet das denn nun? Die Einnahmen dürfen nur noch an die Urheber ausgeschüttet werden, nicht mehr an deren Verlage. Ändert sich dadurch nun irgendwas? Also vor allem für die Blogger? Das ist ja für mich interessant, nachdem ich nun mal ein registrierter Autor bei der VG Wort bin.
Nicht jeder ist damit einverstanden, was da beim Bundesgerichtshof entschieden wurde. Aber nun gibt es das Urteil, und nun muss man das Beste daraus machen. Das fängt damit an, dass man sich Gedanken macht, was sich nun die Verlage einfallen lassen, um ggf. doch noch an die Anteile aus der Ausschüttung der VG Wort zu kommen. Und das hört nicht damit auf, dass Blogger sich nun selbst Gedanken machen, was das nun auf der Einnahmenseite für sie bedeutet.
Fakt ist erstmal, dass in Deutschland das Urheberrecht nicht übertragen werden kann. Und wenn der Urheber – also der Autor – der Einzige in dem Zusammenhang ist, der Einnahmen bekommt, dann kann der Verlag nicht einfach hergehen und irgendwas beanspruchen. Verlage sind Verwerter, aber keine Urheber. Und deshalb ist das Urteil aus dem April auch durchaus nachvollziehbar.
Ebenso nachvollziehbar ist es aber auch, dass die Verlage nun vom Untergang der Welt erzählen. Es gibt Verlage, die ohne diese Einnahmen tatsächlich ernsthafte Probleme bekommen können. Ich nehme an, dass das Spezialverlage sind, die keine Webseiten voller Werbung betreiben. Ob es hier noch irgendwelche zukünftigen Anpassungen gibt – wie die Absenkung des Verlagsanteils von 50% auf z.B. 25% – oder nicht, wird sich noch zeigen.
Für Blogger dürfte sich – soweit mir bekannt ist – so viel nicht ändern. Der Grund ist ein ganz einfacher: Blogger betreiben ihre Werke im Eigenverlag. Es sei denn, es sind Blogs, die von Marketingfirmen oder Verlagen betrieben werden. Das heißt doch aber, dass ich mir erstmal keine Gedanken machen muss, nun mit der Autorenschaft reich zu werden. Bei den Blogs in Verlagen sieht das anders aus, da dort die Autoren nun mehr bekommen sollten. Vermutlich. Aber klar ist das Alles keineswegs.
Wir müssen einfach mal abwarten, was nun zukünftig passieren wird. Bald ist ja auch irgendwie Stichtag für die Meldung an die Verwertungsgesellschaft Wort. Danach werde ich sehen, was mir das bringt, dort registriert zu sein. Mal schauen. Es bleibt jedenfalls spannend. Wer weiß, vielleicht lässt sich die VG Wort auch etwas völlig anderes einfallen. Man kann das nur abwarten.